So sehr ein Derby Rivalität braucht, so wenig braucht es Randale. Nach dem Handball-Zweitligaduell der DJK Rimpar Wölfe gegen den HSC 2000 Coburg am Mittwochabend kam es im Gästeblock der s.Oliver Arena zu einer „kleinen Rangelei“, heißt es im Bericht der unterfränkischen Polizei, die mit etwas höherem Aufgebot als sonst im Einsatz war. HSC-„Problemfans“, die in Coburg teils mit Hallenverboten belegt sind, versuchten nach dem Abpfiff, aufs Spielfeld zu gelangen. Ordner konnten dies verhindern und deeskalierend einwirken. „Allein die Präsenz“ der herbeigerufenen Polizei „reichte aus, um größere Ausschreitungen zu verhindern“, so der Bericht weiter.
Bereits auf dem Weg zur Halle hatten Gästefans Flaschen auf den Boden und in Kleingärten geworfen und einige Silvesterböller gezündet. In diesem Zusammenhang wurde laut Polizei ein 21-Jähriger angezeigt, ihm wurde auch ein Platzverweis ausgesprochen.
Über den oder die Auslöser der Rangelei nach Spielende gab es am Tag danach von Seiten der Klubs unterschiedliche Beobachtungen und Aussagen – auch selbstkritische. „Wir müssen unsere Teams, die um das Spielgeschehen ihren wertvollen Dienst erfüllen, ermahnen, solche Szenen den Profis für die jeweiligen Bereiche zu überlassen und nicht die Stimmung zusätzlich einzuheizen“, hieß es in einer Stellungnahme der Rimparer Wölfe.
Seine Fans freilich kann sich kein Verein aussuchen. Im Eifer des Gefechts reagierte aber auch ein Coburger Profi überaus hitzig. Während andere Spieler versuchten, die eigene Anhängerschaft zu beruhigen, wollte Rechtsaußen Florian Billek eine Presservertreterin dieser Redaktion daran hindern, den Polizeieinsatz per Smartphone-Video zu dokumentieren. „Es war in keinster Weise meine Absicht, jemanden zu beleidigen“, ließ er am Donnerstag via Verein erklären. „Es war ein Spiel mit wahnsinnig vielen Emotionen auf beiden Seiten und wenn meine Aussagen direkt nach der Partie so rübergekommen sein sollten, möchte ich mich dafür entschuldigen.“
Auf die Emotionen aller Beteiligter rund um das Duell reagierten beide Klubs am Donnerstag verständnisvoll – und demonstrativ versöhnlich. „Es war ein packendes Derby. Auch die beiden Fanlager haben, bis auf den kurzen Zwischenfall nach Schlusspfiff, für einen bemerkenswerten Rahmen gesorgt“, erklärte HSC-Pressesprecher Thomas Apfel. „Wir waren und sind mit dem Coburger Management immer in enger Kommunikation und uns verbindet, trotz aller sportlichen Rivalität, eine sehr gute und lange Freundschaft“, betonte Wölfe-Geschäftsführer Roland Sauer. „Unser gemeinsames Ziel ist es, unseren Sport in Nordbayern zu stärken und nach vorne zu bringen.“