Der letzte Vorrundenspieltag dieser Saison in der Fußball-Regionalliga ist für Tabellenführer FC Würzburger Kickers (1./37) ein ganz besonderer. Auf diesen Tag haben alle Verantwortlichen in den letzten Wochen hingefiebert. Erstmals überhaupt treten die Rothosen daheim unter Flutlicht an, bis zur Winterpause werden drei weitere Partien folgen: Sowohl das DFB-Pokalspiel am kommenden Mittwochabend (19 Uhr) gegen Zweitligist Braunschweig, das die Errichtung der Flutlichtanlage erst notwendig gemacht hat, als auch die Liga-Partien gegen Bayern München II (Sonntag, 2. November, 18 Uhr) und den 1. FC Nürnberg II (Donnerstag, 13. November, 18.30 Uhr) finden unter künstlichem Licht statt.

Eine ganz besondere Atmosphäre also, die an diesem Freitag gegen die SpVgg Bayreuth (19 Uhr, flyeralarm Arena) herrschen und die wohl auch für einen großen Andrang sorgen wird. Die Erwartungen seitens des Klubs liegen bei rund 3000 Fans, die sich den unter-/oberfränkischen Vergleich am Dallenberg ansehen werden. Bei optimalem Wetter sollten es sogar noch mehr werden.

„Es ist nicht nur in der Mannschaft zu spüren, dass sich alle freuen, dass wir jetzt endlich auch abends spielen können. Das ist für den Verein eine große Geschichte“, sagt Trainer Bernd Hollerbach, der unter der Woche phasenweise auf die erkrankten Steven Lewerenz, Adam Jabiri und Dominik Nothnagel verzichten musste, alle drei aber werden gegen Bayreuth mit dabei sein können. Vor allem Jabiri hatte zuletzt mit seinen Treffern maßgeblichen Anteil daran, dass die Kickers seit sieben Partien ungeschlagen sind. „Seine Entwicklung“, sagt Hollerbach, „ist toll. Ich weiß, dass ich mich auf ihn verlassen kann.“ Ob Joker Jabiri eine Chance bekommt, von Beginn an zu spielen, lässt der Trainer offen. Als „eine Option“ bezeichnet es Hollerbach, Jabiri neben 14-Tore-Mann Christopher Bieber stürmen zu lassen. Am wichtigsten, sagt der FWK-Coach, sei es, „den Fokus einzig auf das Spiel gegen Bayreuth zu richten. Das ist ein Team, das bestimmt nicht im Vorbeigehen zu schlagen sein wird. Auch wenn wir am Mittwoch gegen Braunschweig spielen, muss die volle Konzentration dem Freitag gelten.“ Bei einem Sieg wären die Würzburger Halbzeitmeister, was Hollerbach weniger interessiert: „Das ist zweitrangig, wir wollen gewinnen und hätten dann 40 Punkte. Das wäre angesichts der kurzen Zeit, die wir zusammen sind, eine tolle Sache.“

Einer, der Heimspiele unter Flutlicht bestens kennt, ist Christoph Starke. Bayreuths Interimscoach, der den nach seinem Herzinfarkt in Reha befindlichen Dieter Kurth ersetzt, hat in seiner Bamberger Zeit am liebsten abends unter Licht gespielt. Und auch seit seinem überraschenden Amtsantritt beim oberfränkischen Aufsteiger hat es zuletzt daheim ganz gut geklappt: Im Weismainer Waldstadion besiegten die Altstädter die Club-Reserve und Garching unter künstlichem Licht. „Wir sind in Würzburg klarer Außenseiter“, sagt Starke, „aber wir freuen uns auf das Spiel, das für meine junge Mannschaft eine große Herausforderung ist.“ Angesichts bislang nur einem Sieg und einem Remis der Bayreuther in der Fremde wäre Starke in Würzburg schon mit einem Zähler zufrieden. Der freilich würde den Kickers nicht genügen . . .

Aufgrund des zu erwartenden Andrangs empfehlen die Kickers, sich Karten im Vorverkauf zu sichern. Tickets gibt es bei „red work group“ (Bahnhofstraße) sowie im „Kickers-Fan-Shop (Eichhornstraße) und im Geschäftszimmer am Dallenberg. Die Stadionkassen öffnen um 17 Uhr.