Nach ihrem Einlauf ins Ziel am Donnerstagvormittag mussten Filimon Habtemikael und Manuel Fößel erst einmal kräftig durchschnaufen. Zwar sind der Erste und der Zweite des 35. Sichelsgrundlaufs ganz andere Streckenlängen gewohnt, doch hat es die zehn Kilometer lange Route, die zu 70 Prozent über Waldwege führt und auf der es zweimal eine lang gezogene Steigung zu bewältigen gilt, durchaus in sich. „Im Sommer mache ich hauptsächlich Straßenläufe, die liegen mir mehr. Aber das hier ist eine super Vorbereitung auf die Crosslauf-Saison“, sagt der Rottendorfer Fößel, der für den TV Ochsenfurt an den Start geht. Der 35-Jährige läuft seit zehn Jahren, und kann sich schon gar nicht mehr erinnern, ob er in Reichenberg inzwischen zum vierten oder zum fünften Mal an den Start gegangen ist.
Was er aber weiß ist, dass er die Strecke in 35:17 Minuten absolviert hat und mit seinem zweiten Platz sehr zufrieden ist. „Da war nicht mehr drin. Filimon ist nicht zu halten. Der hätte sogar noch eine Schippe drauf legen können“, sagt Fößel und lacht. Habtemikael stimmt ein, während er mit einer Geste zugleich bescheiden abwehrt. Nach einer Umstellung seines Trainingsplans sei er sechs Wochen lang nicht gelaufen, sei „nur“ Fahrrad gefahren und habe Fußball gespielt. „Am Sonntag habe ich dann wieder mit dem Training angefangen. Am Dienstag hatte ich Muskelprobleme, aber jetzt geht es mir wieder gut“, sagt der 20-Jährige, der vor drei Jahren aus Eritrea nach Würzburg gekommen ist und für die LG Karstadt-Gambach-Lohr startet. Mit seinem Sieg in 34:40 Minuten sei er „sehr zufrieden“.
Manfred Dormann zeigt sich zufrieden
Das war auch Läufer-Urgestein Manfred Dormann, der die zehn Kilometer in 44:33 Minuten als Schnellster seiner Altersklasse absolvierte und den mit der Strecke eine Geschichte verbindet. 1999 hatte er hier seine Läuferkarriere begonnen – damals mit einer Zeit von 39:40 Minuten. „Inzwischen braucht man eben länger, um zu regenerieren“, erklärt der Rottendorfer, der kommende Woche 68 Jahre alt wird, ohne Gram. Ihm steckte noch die bayerische Berglaufmeisterschaft vom vergangenen Wochenende in den Knochen, bei der er in seiner Altersklasse Zweiter und mit der Mannschaft des TSV Bad Brückenau Erster geworden ist. Seit einem Jahr quälen den Routinier Muskelverhärtungen in den Waden. Doch nachdem er den Sichelsgrundlauf ohne Probleme absolvieren konnte, blickt er bereits optimistisch auf den Lebkuchenlauf in Kitzingen am 11. November.
Mit dem Ablauf und den Anmeldezahlen – die seit Jahren meist konstant sind – war Wolfgang Pulzer vom TSV Reichenberg hochzufrieden. „Einmal hatten wir an die 300 Läufer, aber das ist dann für uns kaum zu händeln“, sagte der 51-jährige Berufsschullehrer, der den Sichelsgrundlauf seit inzwischen 22 Jahren organisiert.
Ergebnisse in Auszügen
Hauptlauf über zehn Kilometer:
1. Filimon Habtemikael, LG Karlstadt-Gambach-Lohr 34:40 Minuten; 2. Manuel Fößel, TV Ochsenfurt, 35:17; 3. René Amtmann, TSV Thüngersheim, 35:49; (...) 32. Simone Leiblein, SV Würzburg 05, 45:31; (...) 61. Tamina Preuß, Würzburg, 51:58; (...) 67. Britta Augustin, TSV Gerbrunn, 52:38.
Hobbylauf über 6,5 Kilometer:
1. Thomas Tietz, Tria TV Bad Mergentheim, 22:23; 2. Roland Rigotti, TSV Neuburg, 23:28; 3. Bruno Vornberger, TG Würzburg, 26:32; (...) 13. Daniela Auer, TG Kitzingen, 30:30; 14. Ida Göbel, VfR Burggrumbach, 30:35; (...) 18. Laura Weschenfelder, TG Zell, 31:50.