Fußball, A-Klasse Würzburg 2
FC Kirchheim - TSV Gnodstadt 1:0 (1:0)
Neun Mal in Folge hat der FC Kirchheim zuletzt nicht verloren, dabei acht Siege eingefahren. Die Mannschaft der beiden Spielertrainer Luca Bamberger und Julian Fries hat mittlerweile einen richtigen Lauf. Logische Folge: Nach 13 von 22 Spieltagen steht der Verein auf Platz eins der A-Klasse Würzburg 2.
Am Wochenende gab es einen 1:0-Sieg gegen den TSV Gnodstadt. Julian Fries war damit aber nicht zufrieden: „Hoffentlich war das der Dämpfer zur richtigen Zeit. Zehn Prozent weniger reichen nicht.“ Am Sonntag war es immerhin genug für den knappen Erfolg gegen den Tabellenletzten.
„Die Mannschaft ist neu zusammengewürfelt. Wir sind jetzt besser eingespielt als zu Beginn der Saison“, erklärt der 29-Jährige. Er ist in Kirchheim aufgewachsen, hat allerdings lange in Baden-Württemberg beim FC Grünsfeld in der Landesliga Odenwald gespielt. Gemeinsam mit Kumpel Luca (30) kam er von dort im Sommer zurück nach Kirchheim.
„Wir haben ihn gefragt, ob er als Spieler kommen möchte“, so Vorstandsvorsitzender Reinhold Konrad. Fries aber wollte mehr: Gemeinsam mit Bamberger bot er an, das Amt des Spielertrainers zu übernehmen. Die beiden sind komplett gleichberechtigt. „Wir haben nicht mal eine Aufgabenteilung. Wir machen einfach alles gemeinsam“, erzählt Fries. Während der 90 Minuten besprechen sich der Zehner (Fries) und der Sechser (Bamberger) bei Spielunterbrechungen. „Wir machen uns vorher einen Plan, wie wir wechseln, aber wir sind da auch flexibel“, so Bamberger. Der Verein war bereit, etwas auszuprobieren, denn die Variante mit zwei Spielertrainern ist zumindest außergewöhnlich. Aber die Lösung hat sich mittlerweile als Glücksfall herausgestellt.
Sechs Jahre Landesliga
Denn beim früheren Landesligisten (1974-80/seinerzeit vierthöchste Spielklasse) in Kirchheim haben sie den Abwärtstrend gestoppt. Vor zehn Jahren kickte der FC im Boxbergstadion noch in der Bezirksoberliga. Doch vier Abstiege in zehn Jahren spülten den Verein bis in die A-Klasse hinab. „Wir wollten, dass es aufwärts geht“, so Fries. Dafür brachte er nicht nur seinen besten Freund mit, sondern auch einige andere Neuzugänge mit Erfahrung aus höheren Ligen.
„Wir sind von der Qualität her für die A-Klasse schon sehr gut besetzt“, weiß Fries. Das sahen vor der Saison auch viele andere Trainer in der Liga so. Kirchheim war schon zu Saisonbeginn der heißeste Meistertipp. „Mit dem Polster jetzt wollen wir natürlich auch durchkommen“, sagt Fries. Wenn der SV Kleinochsenfurt sein Nachholspiel gegen Fuchsstadt gewinnt, haben die Kirchheimer sechs Zähler Vorsprung, bei noch neun ausstehenden Spielen.
Die Kreisklasse ist auf jeden Fall des erste Ziel, „langfristig ist die Kreisliga das richtige Niveau für uns“, bestätigt Vorstand Konrad die Ambitionen. Dafür haben sie in Kirchheim eine gute Mischung gefunden. Zu den acht bis neun Eigengewächsen kommen die passenden Neuzugänge. „Es gibt auch noch den ein oder anderen Spieler, der im Falle eines Aufstiegs vielleicht zu uns kommt“, kündigt Fries an.
Am Wochenende geht es für den FC nach Gollhofen. Die letzten drei Spiele gewann Kirchheim jeweils nur mit einem Tor Vorsprung. „Zu Beginn der Saison haben wir deutlich mehr Tore erzielt“, weiß auch Fries. Es wird sich zeigen, ob der Dämpfer am Sonntag zur rechten Zeit kam.
Die Statistik des Spiels
Kirchheim: Schmitt – Huempfner, Grimm, Harkabus (46. Trutschel), Duerr, Seubert, Fries, R. Bamberger, Jupe (64. Ebel), J. Trutschel, Oster.
Tor: 1:0 J. Trutschel (27.)
Schiedsrichter: Horst Wolf (Kitzingen).
Zuschauer: 80.