Das Trainerteam der Höchberger Fußballer ist zwei Wochen vor dem Start in die neue Saison komplett: Dirk Pschiebl übernimmt den Trainerposten beim Landesligisten. Darüber informierte die TG Höchberg in einer Pressemitteilung.
Der A-Lizenz-Inhaber passe "mit seiner sympathischen und offenen Art" zur Turngemeinde, heißt es, und "mit seinen fußballerischen Vorstellungen" erfülle er "das Anforderungsprofil des Vereins".
Dirk Pschiebl, gebürtiger Würzburger, ist somit der Nachfolger von Thomas Kaiser, der angekündigt hatte, nach fünf Jahren als Höchberger Trainer aufzuhören.
Karriereende schon mit 24 Jahren
Pschiebl, der mit seiner Familie in Neubrunn (Lkr. Würzburg) lebt und als Sozialversicherungsfachangestellter in der Stadt arbeitet, kommt aus der Zellerau und begann bei der DJK Würzburg Fußball zu spielen. Als Jugendlicher wechselte er zum Würzburger FV, bei dem er auch zwei Jahre lang zum erweiterten Kreis des damaligen Landesliga-Kaders gehörte. "Aber ich habe kein Spiel in der ersten Mannschaft gemacht", gibt er zu.
Weitere Stationen für den heute 42-Jährigen waren der TSV Güntersleben, der SV Heidingsfeld und die Würzburger Kickers, bei denen er mit nur 24 Jahren und dem bereits zweiten Kreuzbandriss seine aktive Karriere beendete.
Zunächst in Heidingsfeld, dann in Lengfeld und bei den Kickers trainierte Pschiebl vor allem Jugend-Mannschaften. Am Dallenberg war er sechs Jahre lang für Mannschaften in den Altersklassen U 15 bis U 17 zuständig. 2018 gaben ihm die Verantwortlichen jedoch keinen neuen Vertrag mehr: "Im ersten Moment war ich natürlich enttäuscht darüber, aber das ist heute vergessen. Ein Verein entwickelt eigene Ideen und damit hängen solche Entscheidungen zusammen."
Nur wenige Monate in Reichenberg
Schaut Pschiebl auf seinen Ex-Verein, stelle er fest, dass sich die Rothosen "sehr positiv im Jugendbereich entwickelt" hätten. Noch immer habe er einige Freunde und Bekannte im Verein.
Zur Saison 2018/19 übernahm er als Trainer die erste Mannschaft beim TSV Reichenberg in der Kreisliga, konnte aber nur wenige Monate bleiben: "Eine Woche, nachdem ich in Reichenberg zugesagt hatte, riefen die Mainzer bei mir an. Da war ich hin- und hergerissen. Die Chance bei einem Bundesligisten mitzuarbeiten, hast du nicht jeden Tag." Er sei dankbar, dass die Reichenberger Verantwortlichen ihn dabei unterstützt hätten.
Bundesliga-Scout für Nordbayern
Vom FSV Mainz 05 hatte Pschiebl die Zusage bekommen, im Talentscouting der Rheinhessen mitarbeiten zu können. Im nordbayerischen Raum beobachtete er bei Spielen der hiesigen U-Mannschaften aussichtsreiche Talente. Seit drei Jahren ist er nun für die Mainzer auf der Suche. Diese Aufgabe nehme er zwar weiterhin wahr, doch weitaus weniger als zuvor. "Coronabedingt das aber zurückgefahren worden, sodass es auch bei mir jetzt in den Hintergrund getreten ist."
Sportlich im Vordergrund steht nun seine Aufgabe bei der TG Höchberg. Schon in der vergangenen Woche habe er am Training teilgenommen. Zwar sei es "nicht 100 Prozent ideal", eine Mannschaft erst zwei Wochen vor ihrem ersten Rundenspiel zu übernehmen, doch sei der Kader so gut aufgestellt, dass es nicht nötig gewesen sei, nochmals einzugreifen. Wichtig sei es für ihn jetzt, "die junge Mannschaft auf dem Platz kennenzulernen". Er möchte sie entwickeln und lege großen Wert auf mannschaftliche Geschlossenheit.
Rene Riebe, der die Mannschaft in den vergangenen Wochen betreute, werde weiterhin Teil des Trainerteams sein und spielender Co-Trainer sein, teilten die Höchberger ebenso mit. Zusammen mit Torwarttrainer Berthold Habermann und Betreuerin Lissi Bauer würden die Fußballer nun "voller Zuversicht" in die neue Landesliga-Saison gehen.