
Als am vergangenen Sonntag die Partie in Buchbrunn angepfiffen wurde, wussten die Fußballer der SG Randersacker bereits, dass ihnen ein Sieg beim direkten Konkurrenten, der SG Buchbrunn-Mainstockheim, reichen würde, um fünf Spieltage vor dem Saisonende die Meisterschaft einzufahren. Die SGR gewann 1:0. Der Erste der Fußball-Kreisklasse 2 ist Zweiter im Fußball-Kreis Würzburg, denn schneller war nur der FV Wernfeld/Adelsberg, der eine Woche zuvor seine Meisterschaft in der A-Klasse Würzburg 5 hatten feiern dürfen.
Grund für die Randersackerer Gewissheit war, dass die (SG) Bütthard/Wittighausen ihr Auswärtsspiel beim TSV Rottendorf II bereits zuvor beendet hatte. Die Spielgemeinschaft verlor gegen die Bezirksliga-Reserve mit 2:5, was den letzten Stein aus dem Weg rollte, der noch zwischen den SG-Fußballern und der vorzeitigen Meisterschaft gelegen hatte.
Verantwortliche gehen nicht unvorbereitet in den Spieltag
"Durch diese glückliche Fügung konnten wir bereits am vergangenen Sonntag alles klarmachen. Das hat sich vor dem Spiel in Buchbrunn auch schnell in der Mannschaft herumgesprochen", berichtet Fußball-Sportleiter Jochen Gruß. "Eigentlich hatten wir angenommen, dass wir am Ostersamstag mit einem Heimspiel gegen den SV Tückelhausen/Hohestadt die Meisterschaft holen und dann wegen des folgenden Feiertags ausgiebig feiern könnten."
Unvorbereitet waren die SG-Verantwortlichen aber nicht in den Spieltag gegangen: "Wir haben schon gesehen, dass die Möglichkeit besteht, und daher frühzeitig Meister-T-Shirts bestellt", erzählt Gruß von den Vorbereitungen im Hintergrund. Die Chancen, dass die bedruckten Shirts an diesem oder an einem der folgenden Spieltage zum Einsatz kommen würden, waren hoch, denn die SGR führte mit zwölf Punkten Vorsprung die Tabelle an.

Felix König sorgte durch sein Tor in der 18. Minute in Buchbrunn dafür, dass Gruß die T-Shirts zum frühestmöglichen Zeitpunkt nicht nur einpacken, sondern in der Schlussphase des Kreisklassen-Spitzenspiels auch auspacken konnte. Denn obwohl die Randersackerer noch manch brenzlige Situation überstehen mussten, stand um 16.53 Uhr fest: Die SGR ist mit 15 Punkten Vorsprung und wegen des gewonnenen direkten Vergleichs Meister.
Seit 18 Spielen ungeschlagen: Serie führt zur Meisterschaft
Gruß spricht von einem "souveränen und verdienten Erfolg", mit dem die Mannschaft den Abstieg aus der Kreisliga mittels Relegation vor einem Jahr postwendend korrigierte. "Im August, zur Urlaubszeit, hatten wir einen kleinen Durchhänger und kassierten zwei Niederlagen am Stück. Dadurch waren wir nur Achter, haben aber seitdem konstant gepunktet", schaut er auf den Saisonverlauf zurück. Die am vierten Spieltag verlorene Tabellenführung holten sich die Randersackerer am elften Spieltag zurück und standen dann durchgehend an der Spitze.
Ihre aktuelle Serie, die sie nun zur vorzeitigen Meisterschaft führte, besteht aus 18 ungeschlagenen Partien, darunter 16 Siegen und nur zwei Unentschieden. Nur auswärts ließ die SG bislang übrigens Punkte, gewann aber alle Heimspiele. Mit einem derzeitigen Torverhältnis von 70:24 Toren stellen die Randersackerer zudem sowohl den erfolgreichsten Angriff mit den meisten Toren als auch die stabilste Abwehr mit den wenigsten Gegentoren.
Besonders hebt Gruß "den Elan und das Engagement unseres Trainers" hervor. Thomas Finger habe "einen großen Anteil an dieser Meisterschaft". Was für Gruß keinesfalls selbstverständlich sei, nachdem die Verantwortlichen in der Winterpause entschieden hatten, mit Thomas Hess als Trainer in die nächste Saison zu gehen. "Nach dieser Entscheidung wussten wir offen gesagt auch nicht, wie wir aus der Winterpause kommen würden", gibt Gruß zu.
Nachwuchsspieler sind schon wichtige Stützen des Teams
Zur neuen Saison rücken sieben U19-Spieler fest zur ersten Mannschaft auf, wobei einige von ihnen, wie Torschütze König oder Milan Duschek, mit 21 Treffern zweitbester Torjäger der Liga, schon heute wichtige Stützen des Teams sind. Dazu kommen mit Thomas Melber (TSV Rottendorf), Yannik Heß und Noah Henkelmann (beide Würzburger Kickers U19) sowie Marvin Bieber (TSV Gerbrunn) vier Zugänge von außen. "Sie haben einen Bezug nach Randersacker. Alle werden uns verstärken und mithelfen, dass wir die Klasse halten", sagt Gruß.
Während für Kreisklassen-Meister SG Randersacker feststeht, dass die nächste Saison in der Fußball-Kreisliga stattfindet, ist ebenso geklärt, dass Finger ab Sommer in dieser Spielklasse tätig sein wird. Er übernimmt die TSG Sommerhausen als Trainer.