Bevor die Enttäuschung und die Wut kamen, war da vor allem Fassungslosigkeit. „Das war so unreal. Diese Situation gab es vor dem Rennen in meinem Kopf nicht“, sagt die Würzburger Triathletin Carolin Lehrieder, die bei ihrem Saisonstart in Südafrika einmal mehr einen Wettbewerb aufgrund einer Reifenpanne abbrechen musste.
Vielversprechender Beginn
Dabei hatte der Ironman für die 27-Jährige vielversprechend begonnen. Als Führende der zweiten Gruppe war sie aus dem Wasser gekommen und mit dem Rad bei Kilometer 93 bereits auf den fünften Platz nach vorne gefahren, als sie ein zunehmendes Holpern spürte, das sie zunächst auf den unebenen Asphalt zurückführte. Der war, wie sich schnell herausstellen sollte, allerdings nicht die Ursache, sondern ein platter Reifen. „Die Panne konnte ich relativ schnell beheben, aber nachdem ich den Ersatzschlauch mit der zweiten Luft-Kartusche befüllt hatte, merkte ich, dass er keine Luft hält“, sagt die junge Athletin. Einer der Motorradfahrer, die die Sportler auf der Strecke begleiten und unter anderem Ersatzräder dabei haben, war ebenfalls nicht zu sehen, und so blieb Lehrieder nichts anderes übrig, als Barfuß sechs Kilometer zurückzugehen.
Ein Spießrutenlauf unter den mitleidigen Blicken der anderen Teilnehmer, an dessen Ende sie erst einmal bittere Tränen weinte.
Nächstes Ziel: Brasilien
Zwei bis drei Tage dauerte es, bis sich die Würzburgerin von der Enttäuschung erholt hatte. Jetzt schaut sie voller Zuversicht auf ihr nächstes großes Rennen am 28. Mai in Brasilien. Bis dahin will sie ihren Körper mit kleineren Wettbewerben und ihren Kopf mit großen Zielenin Form halten: „Den Traum vom Ironman auf Hawaii habe ich noch nicht aufgegeben.“