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Fußball: Regionalliga
Ein TV-Auswanderer kümmert sich im Trainingslager auf Mallorca um die Würzburger Kickers
Michael Busse tritt in der Fernsehproduktion "Goodbye Deutschland" auf. In dieser Woche organisiert er das Trainingscamp der Würzburger Kickers auf der Ferieninsel.
Michael Busse, der das Trainingslager der Würzburger Kickers auf Mallorca organisiert, tritt auch in der TV-Sendung 'Goodbye Deutschland' auf.
Foto: Frank Kranewitter | Michael Busse, der das Trainingslager der Würzburger Kickers auf Mallorca organisiert, tritt auch in der TV-Sendung "Goodbye Deutschland" auf.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 10.02.2024 02:45 Uhr

Ein paar Palmen an der Zufahrt, ein Haus im typisch mallorquinischen Stil und im Garten ein gefüllter Pool. Die Würzburger Kickers sind an diesem Sonntag im Südosten von Mallorca ganz in der Nähe des Ferienortes Cala d'Or angekommen und haben ihr Quartier stilecht auf jener Finca bezogen, abseits von Ballermann und Partystimmung, aber beschienen von dem Sonnenschein, der deutsche Urlauberinnen und Urlauber seit jeher auf diese Insel lockt.

Für eine knappe Woche haben sich die Regionalliga-Fußballer der Würzburger Kickers vom unterfränkischen Winter verabschiedet. Im Trainingslager soll, so ist der Plan, nun jener Teamgeist beschworen werden, der am Ende womöglich den entscheidenden Vorteil im Kampf um den Aufstieg in die Dritte Liga bringen könnte.

Genau dafür sei gerade dieser Ort ideal, sagt Michael Busse. Er kennt sich hier aus. Der Mann hat nämlich schon vor 14 Jahren "Goodbye Deutschland" gesagt und ist inzwischen einer der Hauptdarsteller in der gleichnamigen TV-Serie auf dem Fernsehsender Vox, in der "Auswanderer" die Rolle ihres Lebens spielen. Schon manch eine "Insel-Größe" auf Mallorca hat sich in dieser Serie ihren Namen gemacht oder ist einige Jahre später im australischen Dschungel und somit in einer ganz anderen Fernsehsendung gelandet. Aber das ist ein anderes Thema. Auch Michael Busse erzählt: "Ich muss am Flughafen oft Autogramme geben."

Ein Blick in den Garten der Finca, auf der die Würzburger Kickers in dieser Woche leben.
Foto: Frank Kranewitter | Ein Blick in den Garten der Finca, auf der die Würzburger Kickers in dieser Woche leben.

In dieser Woche kümmert er sich um die Kickers. Busse betreibt auf Mallorca eine Fußballschule und bietet auch die Organisation von Trainingslagern auf der Insel an. Im vergangenen Jahr war Ex-1860-Stürmer Sascha Mölders mit Bayernligist TSV Landsberg hier und begeistert, wie Busse berichtet. Auch Regionalligisten aus Hildesheim, Drochtersen/Assel oder der Hamburger Stadtteil-Klub Altona 93 wählten "Malle" als Ort für das Trainingscamp. "Vielleicht haben manche Profis andere Ansprüche. Aber das Zusammenleben auf einer Finca ist für den Zusammenhalt, zum Teambuilding ideal. So gesehen, sind die Bedingungen, die die Kickers haben, unschlagbar", findet Busse.

Die erste, zweite und auch dritte Reihe der Profi-Klubs zieht es im Winter indes eher aufs spanische Festland oder in die Türkei. Das liege, so glaubt Busse, vor allem an den fehlenden Rasenplätzen: "Davon gibt es auf der ganzen Insel nur ganz wenige." Die Kickers trainieren wie die anderen Vereine auf einem modernen Kunstrasenplatz. Wenn noch mehr Rasenplätze entstehen sollten, sei die Ferieninsel durchaus ein ideales Übungsquartier für Profi-Klubs. Hotels, Flugverbindungen, alles ideal, glaubt Busse: "Man darf halt nicht denken, hier sei alles nur Ballermann. Den bekommen die Spieler nicht aus der Nähe zu sehen."

Auf diesem Kunstrasenplatz in Cala d'Or werden die Würzburger Kickers trainieren.
Foto: Frank Kranewitter | Auf diesem Kunstrasenplatz in Cala d'Or werden die Würzburger Kickers trainieren.

Der 51-Jährige spielte einst selbst ambitioniert Fußball. Bis in die zweite Mannschaft des Hamburger SV schaffte er es. Sein Trainer damals: Felix Magath. Dann habe er den Entschluss gefasst, dass das mit Profi-Fußball nichts bei ihm wird. Und so landete er auf Mallorca und schließlich auch im Reality-TV. Den Auftritt verstehe er vor allem als Werbung für seine Fußballschule, verrät Busse. Rund 1000 Kinder pro Jahr betreut er inzwischen – während die Eltern am Strand Urlaub machen.

Die TV-Produktion war auf ihn aufmerksam geworden, als er während der Corona-Zeit Spenden sammelte. "Damals ging es vielen Menschen auf Mallorca sehr schlecht. Ich war schon immer im Charity-Bereich engagiert. Da sind die Leute von Vox auf mich zugekommen und haben gefragt, warum ich in der Serie bisher nicht dabei bin."

Den Entschluss habe er nicht bereut, auch wenn unter anderem die Trennung von seiner Ex-Partnerin ein Thema in der Sendung war. "Wenn, wie in unserem Fall, ein Kind beteiligt ist, dann muss man damit natürlich sensibel umgehen. Aber das ist geschehen. Das ist echt okay für mich." Auch in diesem Jahr wird noch einmal bei Busse gedreht. Die Würzburger Kickers spielen in der TV-Serie dann freilich keine Rolle. Sie wollen auf Mallorca in den kommenden Tagen an ihrer eigenen Erfolgsgeschichte weiterarbeiten.

 
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