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FECHTEN: EM IN DÜSSELDORF
Ein Sieg fehlt Leonie Ebert zur EM-Medaille
Fechten: Europameisterschaft       -  Gut geschlagen: Leonie Ebert (rechts) prüft vor ihrem gewonnenen EM-Kampf gegen die Spanierin Maria Teresa Dias Escalona ihr Florett.
Foto: dpa | Gut geschlagen: Leonie Ebert (rechts) prüft vor ihrem gewonnenen EM-Kampf gegen die Spanierin Maria Teresa Dias Escalona ihr Florett.
Bearbeitet von Hans Strauß
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:22 Uhr

Die deutschen Fechterinnen und Fechter haben am zweiten Tag der Heim-EM in Düsseldorf das erste Edelmetall nur knapp verpasst. Für das beste Ergebnis sorgte Florett-Fechterin Leonie Ebert mit dem Erreichen des Viertelfinales. „Das war trotzdem ein wahnsinnstoller Wettkampf von Leonie“, sagte Sven Ressel, der Sportdirektor des Deutschen Fechterbundes (DFeB), über Platz sechs der 19-Jährigen. Zwei weitere Starterinnen des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) standen zudem im Achtelfinale.

Als Medaillenkandidatin angereist, fehlte Ebert am Ende nur ein Sieg zum möglichen Podiumsplatz. Sie verlor ihr Viertelfinale gegen die 17 Jahre ältere Italienerin Elisa Di Francisca, die 2012 in London Olympiasiegerin geworden war, klar mit 5:15. „Man ist immer erst enttäuscht und hofft im Viertelfinale, den Schritt zur Medaille machen zu können“, sagte die Würzburgerin kurz nach ihrem Gefecht dem Sport-Informationsdienst, „andererseits kann ich sagen, dass ich einen guten Wettkampf gezeigt habe.“

Sechs Treffer in Folge bringen die Wende

Ebert hatte im Achtelfinale gegen die Italienerin Francesca Palumbo für einen Thriller gesorgt. Sie lag bereits mit 8:12 und 9:13 hinten, riss ihr Gefecht aber noch mit sechs Treffern in Folge aus dem Feuer. Für ihre Teamkollegin Anne Sauer reichte es nach dem 6:15 gegen Titelverteidigerin Inna Deriglazowa zu Platz zwölf. Die Russin hatte zuvor bereits Carolin Golubytskyi (alle Future Fencing Werbach), die sich bei ihrem Comeback sehr gut verkaufte, mit 14:12 besiegt. Die ehemalige WM-Zweite Golubytskyi bekam von Bundestrainer Giovanni Bortolaso ein anerkennendes Küsschen. „Das hat Spaß gemacht“, sagte die 33-Jährige, haderte aber mit zwei Treffern, die ihr vom Kampfrichter verweigert wurden.

Eva Hampel (FC Tauberbischofsheim) erreichte wie Sauer die Runde der letzten 16 und wurde nach dem 10:15 gegen Vize-Weltmeisterin Ysaora Thibus aus Frankreich 14. Insgesamt lässt der Auftritt der vom Fechtzentrum Tauberbischofsheim gestellten Mannschaft hoffen für den Teamwettbewerb, der am Freitag in Düsseldorf ansteht und der von vorneherein als wichtiger eingestuft worden war.

Ebert-Bezwingerin Di Francisca holte sich mit einem 15:9 im Finale gegen die favorisierte Deriglazowa ihren fünften EM-Titel.

Die deutschen Degenfechter mit dem Vorjahresdritten Richard Schmidt an der Spitze haben enttäuscht. Der Offenbacher belegte nach dem 11:15 gegen den Israeli Ido Harper nur Platz 45. Auch der nationale Titelträger Nikolaus Bodoczi, der ebenfalls für Offenbach startet, und der Leverkusener Lukas Bellmann überstanden die Runde der besten 64 nicht. Am weitesten kam noch Stephan Rein aus Heidenheim, der unter den Top 32 jedoch gegen den Finnen Niko Vuorinen eine 14:12-Führung vergab und noch 14:15 unterlag.

Nun hoffen alle auf Hartung

„Irgendwie haben sie alle Schiss. Sie kommen mit dem Druck nicht zurecht“, kommentierte Sportdirektor Ressel den Auftritt des Degen-Quartetts deutlich. Für Bundestrainer Mario Böttcher war vor allem das frühe Aus des ehemaligen WM-Dritten Schmidt „ärgerlich und nervig“. Nun ruhen die Medaillenhoffnungen zum Abschluss der Einzelwettbewerbe am Mittwoch auf Säbel-Titelverteidiger Max Hartung aus Dormagen, der trotz einer Fußverletzung Gold-Favorit ist. Der 29-Jährige könnte zum dritten Mal nacheinander Europameister werden.

 
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