Das Warten der Wölfe-Fans geht weiter. Saisonübergreifend seit dem 24. April 2018 liegt der letzte Erfolg der Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar in ihrem Würzburger „Wohnzimmer“ zurück. Am Sonntag unterlagen sie dem ASV Hamm-Westfalen mit 24:28 (11:14) und starten mit einem erneut negativen Punktekonto in den heißen Oktober mit insgesamt sechs Spielen in 22 Tagen. Doch noch viel mehr als die Niederlage schmerzte sie die Verletzung eines Leistungsträgers.

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„Das Ergebnis spiegelt nicht ganz die 60 Minuten Spielverlauf wider“, meinte DJK-Coach Matthias Obinger, „denn wir hatten durchaus sehr gute Phasen. Insgesamt waren wir in der Abwehr und im Abschluss aber nicht konsequent genug, und in Summe waren es ein paar Fehler und Nackenschläge zu viele gegen diese Spitzenmannschaft.“ Sein ASV-Kollege Kay Rothenpieler sagte: „Wir haben das heute in allen Mannschaftsteilen sehr gut gelöst und unterm Strich verdient gewonnen.“

Nur 1344 Zuschauer waren an diesem sonnigen Sonntagnachmittag in die s.Oliver Arena gekommen. Sie sahen zu Beginn ein mitreißendes Match voller Tempo und sehenswerter Tore. Beide Mannschaften gefielen sowohl durch schöne Spielzüge im Positionsangriff als auch durch blitzschnelles Umschaltspiel nach Ballverlusten oder- eroberungen. Durch zwei Bilderbuchkonter, abgeschlossen durch die Flügelzange Julian Sauer und Fin Backs, glichen die Rimparer einen 3:5-Rückstand aus, in den sie in Unterzahl geraten waren (9.). Wenig später gelang ihnen die erste Führung: Der emsige Kapitän Patrick Schmidt traf mit einem wuchtigen Wurf aus dem Rückraum zum 7:6 (13.).

Im letzten Drittel der bis zum 9:9 (20.) ausgeglichenen ersten Halbzeit bestrafte Hamm eine Schwächephase der Gastgeber mit einem 5:0-Lauf. Während die Unterfranken zehn Minuten lang ohne Tor blieben, zogen die Westfalen auf 13:9 (29.) davon. Beim Stand von 11:14 ging es in die Kabinen.

Siebter Feldspieler zeigt Wirkung

Bei Wiederanpfiff stand bei den Wölfen Andreas Wieser für Max Brustmann, der auf lediglich drei Paraden und eine für ihn schwache Quote von knapp 19 Prozent gehaltenen Bällen gekommen war, zwischen den Pfosten. Ein Wechsel, der sich zunächst bezahlt machte. Nach 14 Minuten hatte er bereits fünf Würfe der Gäste entschärft, darunter einen Siebenmeter von Vyron Papadopoulos.

Zunächst hatte der ASV immer noch eine Antwort parat und profitierte sehr von seiner Ausgeglichenheit und neuen Spielern, die stachen. Mit einer namhaft bestückten breiten Bank gesegnet, wahrten die Gäste in der zweiten Hälfte bis zur 44. Minute einen Vorsprung von drei bis vier Treffern. Gefühlt mussten die Rimparer bis dahin mehr für jedes Tor investieren. Doch das taten sie auch. Vor allem investierten sie Wille und Leidenschaft.

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DJK Rimpar Wölfe - ASV Hamm-Westfalen

Obinger indes griff in die Taktikkiste und brachte den siebten Feldspieler. „Das zu verteidigen hat uns Probleme bereitet“, räumte Rothenpieler später ein. Nun waren es die Wölfe, die den Gegner zu Fehlern zwangen und denen ein 4:0-Lauf glückte. Lukas Siegler aus dem Rückraum, zweimal Max Bauer von Rechts- und Backs von Linksaußen stellten den 20:20-Ausgleich her (46.). In Führung kamen die Grün-Weißen mit Beginn der umkämpften Crunchtime, die bis zum 24:24 (53.) völlig offen war, allerdings nicht mehr.

Patrick Gempp humpelt vom Feld

Das Genick brach ihnen eine Szene vier Minuten vor Schluss. Beim Versuch, sich in der ASV-Abwehr zu drehen, knickte DJK-Kreisläufer Patrick Gempp um und fiel auf sein im Sommer erst am Meniskus operiertes rechtes Knie, sein Gegenspieler Markus Fuchs auf ihn drauf. Gempp blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen und humpelte dann vom Feld. Eine Diagnose stand am Sonntagabend noch aus. „Das war ganz bitter in dieser Phase, nachdem wir uns mit so viel Emotion zurückgekämpft hatten“, haderte der 22-Jährige nach dem Abpfiff. „Wäre mein Wurf im Tor gelandet oder hätten wir einen Siebenmeter bekommen, wäre es vielleicht anders gelaufen.“

Stattdessen lief es so: Rimpars Taktik und Innenblock brachen auseinander, der bis dahin im zweiten Durchgang stark spielende Steffen Kaufmann läutete mit einem Fehlwurf eine Fehlerserie der Gastgeber ein, bevor Sören Südmeier mit zwei Toren in Folge für die Vorentscheidung sorgte.

Bereits am Mittwoch geht es für die Wölfe weiter. Sollte Gempp ausfallen, sind sie beim Ex-Erstligisten HBW-Balingen-Weilstetten und ihrem früheren Trainer Jens Bürkle zu Experimenten gezwungen. Am nächsten Samstag (19.30 Uhr) haben sie gegen den furios in die Saison gestarteten Aufsteiger TuS Ferndorf dann die nächste Chance auf den ersten Heimsieg seit mehr als fünf Monaten.