
Hans-Georg Schur ist tot. Der frühere Zweitliga-Torwart starb bereits Anfang September – "plötzlich und unerwartet", wie es in der Todesanzeige heißt – im Alter von 70 Jahren. Schur, 1950 geboren, der vor allem als Stammkeeper des FV 04 Würzburg den Menschen in der Region in Erinnerung geblieben sein dürfte, lebte zuletzt in Lengfeld.
Bekannt wurde das mit viel Talent gesegnete Eigengewächs des TSV Grombühl, nachdem es von dort aus zum FC 05 Schweinfurt und später wieder nach Würzburg gewechselt war. Zunächst zu den Kickers, dann zum FV 04, wo der Vater zweier Söhne zur Klub-Legende wurde und bis zum Konkurs 1981 das Tor hütete. In dieser Zeit klopfte bei ihm gar der damalige Bundesligist SV Darmstadt 98 an.
Erstliga-Angebot ausgeschlagen
"Er hätte dort sogar gespielt, das war ihm zugesichert worden", erinnert sich Schurs Sohn Christian in einem Gespräch mit dieser Redaktion. Weil der spätere Kickers-Keeper damals allerdings gerade geboren wurde, entschied sich sein Vater gegen den Wechsel nach Hessen und für eine Karriere als (Spieler-)Trainer, die ihm unter anderem Engagements in Grombühl, Estenfeld und Walbüttelbrunn einbrachte. Christian Schur, der dem früheren Schüler-Nationalspieler nacheiferte, kam nie zu kurz, sagt er. Um ihn habe sich sein Vater, der passionierter Familienmensch und FC-Barcelona-Fan war, ganz besonders gekümmert.

Fußball und Familie - zwei Leidenschaften, die der Verwaltungsfachangestellte stets verband. Erst recht nach einer kuriosen Begebenheit: Im Spanien-Urlaub lernten die Schurs eine Boutique-Mitarbeiterin des FC Barcelona kennen, woraus sich eine innige Beziehung zum katalonischen Spitzenklub entwickelte.
Beste Verbindungen zum FC Barcelona
Hans-Georg Schur, der immer wieder nach Barcelona reiste, um sich Spiele seines Lieblingsvereins anzusehen, dessen Spielstil ihn begeisterte, sammelte fortan vieles, das mit dem Erstligisten zu tun hatte. Vor allem Trikots, die Größen wie Ronald Koeman, Johan Cruyff, Ronaldinho oder Lionel Messi trugen. "Wegen seiner guten Spanischkenntnisse haben wir immer wieder tolle Widmungen sowie von Spielern getragene Trikots bekommen. Das war zur damaligen Zeit schon etwas Besonderes", erzählt Christian Schur weiter.
Den derzeit noch anhaltenden Absturz der Katalanen – auf Rang acht der spanischen Liga – bekam der Schlussmann, um den neben den Söhnen Christian und Andreas auch Frau Helga trauert, zuletzt nicht mehr mit. Er erinnerte sich ohnehin lieber an den leichtfüßigen Offensiv-Fußball – wenngleich er als Torwart früher andere Aufgaben hatte.
Eine Glanzleistung der örtlichen Presse.
Sie haben es ja auch nicht früher gewusst, sonst hätten Sie sicherlich die örtliche Presse informiert.
Zur Info:
Die Traueranzeige erschien am o4.09.2021 in der Onlineausgabe der MP.
R.I.P. Hans-Georg Schur.
Ich bin sehr betrofen und wünsche seinen Angehörigen alles erdenklich Gute und viel Kraft.
Ein sehr enger Freund wünschte sich für seine Todesanzeige: "... Ich bin nicht wirklich fortgegangen. Ich bin nur im Zimmer nebenan. ..."
RIP Hans