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Fußball: Dritte Liga
Ein Kickers-Sieg für das Gefühl
Die Rothosen stürmen den Betzenberg: Der 3:2-Erfolg in Kaiserslautern bringt den Kickers ein Polster auf die Abstiegsränge.
Die Kickers obenauf: Leroy Kwadwo (oben) und seine Kollegen freuen sich über den Würzburger Erfolg am Betzenberg.
Foto: Frank Scheuring | Die Kickers obenauf: Leroy Kwadwo (oben) und seine Kollegen freuen sich über den Würzburger Erfolg am Betzenberg.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:57 Uhr

Der Kapitän hatte das Schiff auf hoher See nicht alleine gelassen. Wobei, so richtig passt dieses Bild ja nicht. Schließlich führte die Drittliga-Reise die Fußballer der Würzburger Kickers am Samstag nicht ans Meer, sondern auf den Berg. Auf den Betzenberg in Kaiserslautern. Sebastian Schuppan, der gesperrte Spielführer der Rothosen, wollte bei diesem, womöglich richtungsweisenden Spiel vor Ort dabei sein und nicht daheim auf der Couch vor dem TV mitfiebern.

Als sich die Kickers-Akteure nach dem 3:2-Erfolg beim 1. FC Kaiserslautern vom mitgereisten Anhang im für Drittliga-Verhältnisse unwirklich mächtig wirkenden Stadion feiern ließen, bedankte sich Schuppan zusammen mit seinen Kameraden für die Unterstützung bei den Fans. Ein Dreier gegen den vierfachen deutschen Meister Kaiserslautern ist noch immer etwas Besonderes. Es war ein Sieg für das Gefühl und für die Nerven.

Die Kickers haben einstweilen mal wieder ein Polster auf die Abstiegsränge, und sie haben sich in den letzten Wochen selbst bewiesen, dass sie auch in der Fremde erfolgreich sein können. Der zweite Auswärtssieg der Saison war das Produkt ziemlich gnadenloser Effizienz. Als die Kickers nach 47 Minuten mit 2:1 in Führung gingen, hatten sie tatsächlich kein einziges Mal aus dem Spiel heraus auf das Tor geschossen. Tor Nummer eins war ein von Albion Vrenezi verwandelter Elfmeter (12.). Ob sich das ursächliche Handspiel des Lauterers Andre Hainault knapp innerhalb oder knapp außerhalb des Strafraums ereignete, konnten auch die Fernsehbilder nicht aufklären.

Unstrittig war indes Kickers-Tor Nummer zwei, das erzielte aber Lauterns Christoph Hemlein mit der Brust in den eigenen Kasten. Erst nach Elfmetertreffer und Eigentor, schossen die Kickers mal selbst. Der erste Ball, der auf das Tor ging, war dann auch schon drin: Luca Pfeiffer machte mit seinem fünften Saisontor das 3:1 (69.).

Einen einzigen Schuss konnte FCK-Keeper Lennart Grill, einige Tage zuvor noch Pfälzer DFB-Pokal-Held beim Zweitrundensieg gegen den 1. FC Nürnberg, in 90 Minuten abwehren (Pfeiffer, 90.+2). Die drei weiteren Kickers-Versuche gingen drüber oder vorbei. Dass die Gäste viele Konterchancen vertändelten, war einer der Kritikpunkte, die am Ende auch Kickers-Trainer Michael Schiele vorbrachte.

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Es war kein Offensiv-Feuerwerk, das den Kickers den Sieg brachte. „Wir haben über 90 Minuten ein gutes Spiel gemacht“, fand Schiele trotzdem. Die Rothosen hatten, den Lauterer Pokalschwung zu Beginn der Partie schnell eingedämmt, indem sie das Spiel weit in die gegnerische Hälfte verlagerten. Dass die Hausherren, wie beim 1:1 durch Philipp Hercher (28.), lange Zeit nur bei Standardsituationen gefährlich wurden, war kein Zufall.

Fotoserie

Die Gastgeber, bei denen mit Janik Bachmann ein Ex-Würzburger verletzt fehlte, brachten nicht viel zustande. Das konnten die Kickers nutzen. Die eingewechselte ehemalige Rothose Simon Skarlatidis erzielte nach einem feinen Solo das 2:3 (87.). Ein Tor, das am Ende zu unwichtig war, um eine eigene Geschichte zu schreiben.

 
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  • G.Kneitz@gmx.de
    Schrommers darf froh sein das der Schiedsrichter ihn nicht auf die Tribüne geschickt hat. Von 90 Minuten war er garantiert 60-70 Minuten (ist nicht übertrieben) aus der Coaching Zone draussen. Vom Block aus konnte man das gut beobachten.
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  • aboehnke
    Der gute Herr Schrommers ist so ein ganz spezieller Kandidat. Die Floskel „nicht auf den Schiedsrichter schieben“ und dann permanent subkutan auf der PK rumheulen ist schon traurig - und einem solchen Club wie dem FCK nicht würdig, denn dafür darf dieser viel zu stolz sein. Respekt an den Schiri: Das Foul von Heimlein, wenn ich schon gelb habe, ist nicht nur dumm und im Mittelfeld völlig unnötig. Sondern auch klar gelb. In 99 von 100 Fällen wird das so gepfiffen, überall in den Ligen. Für sein permanentes Gemotze hätte er schon viel früher gelb sehen und fliegen müssen. Zum Elfer: Wenn nicht einmal TV-Bilder Klarheit schaffen, dann darf das - ganz ohne VAR hier - auch so sein. BR zeigt übrigens, dass er mit dem Handspiel (mindestens) auf der 16-er-Linie landet. Und dann ist das nunmal 11-Meter. Wie dumm, da so mit der Hand hinzugehen, das ist das Entscheidende. Und, lieber Frank, BR zeigt auch dass Luke die Bude macht. Von Hemlein wäre der Ball nämlich ins Toraus. Überragend von Luke!
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