Fußball
Bayernliga Nord Würzburger FV – FC Würzburger Kickers II (Samstag, 15 Uhr, Sepp-Endres-Sportanlage)
Wenn am Samstag der Würzburger FV auf die U 23 des FC Würzburger Kickers trifft, dann ist das für einige Zellerauer eine Begegnung mit der Vergangenheit. André Koob, Stefan Wasser, Adrian Istrefi, Fazdel Tahir, Wojtek Droszcz und allen voran Trainer Marc Reitmaier – sie alle haben standen einst für die Rothosen auf dem Platz. Für Stürmer Cristian Alexandru Dan waren sie gar der Anlasse, 2009 sein Heimatland Rumänien und seinen Jugendverein Dynamo Bukarest zu verlassen. Ein Freund brachte ihn in die Domstadt, wo die Kickers seinerzeit freilich noch in der Landesliga aufliefen. „Fußball ist alles für mich. Ich spiele, seit ich fünf Jahre alt bin und hätte gerne den Sprung ins Profigeschäft geschafft“, sagt Dan auch mit Blick auf die Erfolgsgeschichte der Rothosen. Die Chance, sich im entscheidenden Moment zu beweisen, blieb dem 29-Jährigen, der seit kurzem einen Ausbildung zum Kaufmann für Büro-Management macht, aber verwehrt.
Als er nach einem Jahr beim damaligen Bayernligisten Schweinfurt zu den inzwischen in die Regionalliga aufgestiegenen Kickers zurückkehrt war, zog er sich im April 2014 beim Pokalspiel gegen Rain am Lech einen Sehnenriss im Sprunggelenk zu. „Ich musste ein Jahr und drei Monate pausieren“, sagt Dan, der damit kein Teil des Teams war, das den Aufstieg in die Dritte Liga schaffte. Nach einem Jahr beim TSV Abtswind fand der gebürtige Rumäne, der Deutschland inzwischen sein Zuhause nennt, seinen Weg in die Zellerau: „Die Jungs haben mich gut aufgenommen.“
Für ihn und seine Mannschaft ist die anstehende Partie keine wie jede andere. Rund 2000 Zuschauer werden erwartet, das erlebt man in der Bayernliga nicht alle Tage: „Für solche Spiele spielt man Fußball. So eine Kulisse ist das schönste, was es gibt.“ Er und seine Kameraden seien jedenfalls heiß auf die Begegnung, wollen „auf jeden Fall gewinnen“.
Da hätte sicher auch ihr top motivierte Trainer nichts dagegen einzuwenden. „Ich erwarte ein temporeiches Spiel auf Augenhöhe“, sagt Reitmaier, der hofft, dass seine Jungs trotz des „besonderen Charakters“ der Partie einen kühlen Kopf bewahren. Nach wie vor ist nicht klar, ob der Fußballlehrer auf die zuletzt verletzten Abwehrspieler Andreas Ganzinger, Benjamin Schömig und und Christian Steinmetz zählen kann, oder ob das Team die personellen Probleme erneut kompensieren muss. Einen Favoriten mochte der WFV-Coach übrigens nicht benennen: „Solche Spiele sind unberechenbar.“