TSG Ludwigshafen-Friesenheim – DJK Rimpar Wölfe (Freitag, 19 Uhr, Friedrich-Ebert-Halle)
DJK Rimpar Wölfe – EHV Aue
(Sonntag, 18 Uhr, s.Oliver Arena)
Handball verbindet. Liebe noch mehr. Mit der Liebe zum Handball buhlte die TSG Ludwigshafen-Friesenheim am Valentinstag um Fans. Warum nicht die/den Angeschmachtete(n) mit einem Ticket für ein Spiel der Eulen überraschen, schlug der Klub auf seiner Facebook-Seite vor. Nun ja, das Freitagsduell der Eulen wird zwar sicher kein Festival der Liebe – emotional und körperlich aber könnte es höchst intensiv werden. Denn es geht gegen die Wölfe. Der Tabellensechste aus Friesenheim (24:16 Punkte) empfängt den Tabellendritten aus Rimpar (30:12) zum Topduell des Spieltages und zu Teil eins des Doppelschicht an diesem Wochenende.
Die Gäste haben bereits am vergangenen Samstag „Blumen“ bekommen. Einen schönen Strauß an Schmeichelein überbrachte Christian Köhrmann, der Trainer des Wilhelmshavener HV, seinem DJK-Kollegen Matthias Obinger nach dem souveränen 32:26-Heimsieg der Unterfranken über die Nordlichter. „Die Rimparer sind sehr spielstark, technisch versiert und verfügen über individuelle Klasse. Zwar sind sie körperlich nicht die Größten, aber sie haben schnelle Beine und lassen den Ball schnell laufen“, pflückte Köhrmann eine Wortblume nach der anderen aus dem Komplimentegarten des Sports. Die verlockendste verteilte er zum Schluss: „Die Rimparer können sich gute Chancen ausrechnen, am Ende unter den ersten Dreien zu stehen – wenn sie gesund bleiben und konstant weiterspielen.“
Noch kein Sieg gegen Friesenheim
Für die Wölfe dürfte diese Vorstellung fast so verheißungsvoll klingen wie die blaue Blume für die Romantiker des 19. Jahrhunderts. Doch um die Sehnsucht danach am Blühen zu halten, wäre ein Punktgewinn in der Pfalz wie Düngemittel. „Wir fahren dorthin, um zu gewinnen“, hatte Obinger nach dem Erfolg über den ersten Angstgegner Wilhelmshaven gesagt und damit auch dem zweiten Angstgegner Friesenheim Angriffslust entgegengesetzt.
Denn wie bis vergangene Woche gegen den WHV, so hat Rimpar auch gegen die TSG noch nie gewonnen. In bisher fünf Zweitliga-Begegnungen setzte es fünf Niederlagen – die am wenigsten deutliche im Hinspiel dieser Saison beim 27:30. Es war die bisher einzige vor heimischem Publikum in der laufenden Runde.
Doch nachdem die Negativserie gegen Wilhelmshaven gestoppt ist, soll nun gleich die nächste zu Ende gehen. Was Obinger optimistisch stimmt, dass auch der zweite Angstgegner bald keiner mehr sein könnte: „Wir haben uns in den vier Spielen in diesem Jahr (inklusive Tests, Anmerkung der Redaktion) bisher stetig gesteigert und unsere Schwächephasen reduziert. Daher glaube ich, wir werden stärker, je länger die Saison andauert. Und jetzt ist es hoffentlich an der Zeit, endlich mal einen großen Bock umzustoßen.“ Den Gastgebern bringt der Oberwolf viel Respekt entgegen – und Vorschusslorbeeren mit. Er nennt den Ex-Erstligisten „eine Spitzenmannschaft“ und aufgrund des Heimvorteils am Freitag auch den Favoriten.
Die von viel Verletzungspech verfolgten Eulen haben aufgrund ihrer Personalsorgen in der Winterpause nachverpflichtet. So liehen sie sich den früheren Juniorennationalspieler Jan Remmlinger vom Bundesligisten Balingen-Weilstetten aus; er ist sowohl im linken Rückraum als auch auf der Mitte einsetzbar, wo Regisseur Alexander Feld noch wegen einer Sperre fehlt. Vom Drittligisten Kronau-Östringen kam Kreisläufer Max Haider.
Beim Rückrundenauftakt am vergangenen Wochenende musste TSG-Trainer Ben Matschke immer noch auf sieben Akteure aus seinem Kader verzichten. Dennoch setzte es für seine Mannschaft eine etwas überraschende 25:29-Schlappe beim Kellerkind in Essen. Zu Hause verloren die Rheinpfälzer in dieser Spielezeit bisher nur gegen die Topteams Lübbecke und Bietigheim – und als Ausreißer gegen Ferndorf. „Wir dürfen Friesenheim auf keinen Fall ins Laufen kommen lassen wie im Hinspiel“, warnt Obinger. Damals lag sein Team zur Pause mit 11:17 hinten und konnte diesen Rückstand trotz Zwischenspurt nicht mehr aufholen. „Wenn uns das gelingt, haben wir eine Chance.“ Ein Fragezeichen stand noch hinter dem Einsatz von Torwart Max Brustmann, der zuletzt wegen einer Grippe gefehlt hatte.
Aue im Aufwind
Nach dem „großen Bock“ am Freitag wartet am Sonntag gleich der nächste „harte Brocken“ auf die Rimparer. Dann gastiert der EHV Aue (11./:22) in der s.Oliver Arena. Mit einem 20:19-Sieg im Erzgebirge waren die Wölfe im September in die bisher so erfolgreiche Saison gestartet.
Die Sachsen hatten unter ihrem neuen Trainer Maik Handschke (früher TV Großwallstadt) mit 4:12 Punkten dagegen einen nicht den eigenen Ansprüchen angemessenen Auftakt erwischt. Weshalb der neue Coach auch bald schon wieder der alte war. Bereits Ende November zog die Vereinsführung nach der fünften Heimniederlage, der neunten Pleite insgesamt, die Reißleine, entließ Handschke und setzte Co-Trainer Stephan Swat als Feuerwehrmann ein. Der löschte den schwelenden Brand, führte Aue aus der Abstiegsgefahrenzone und zu Auswärtserfolgen in Rostock, Essen und Hamm sowie zu Hause zu einem Heimsieg über Friesenheim und einem Punktgewinn gegen Bietigheim. Am vergangenen Samstag kassierte Swat im mitteldeutschen Derby in Dessau-Roßlau seine erste Niederlage als EHV-Coach. „Dennoch ist Aue seit dem Trainerwechsel im Aufwind, wirkt gefestigter und scheint sich gefunden zu haben“, meint Obinger, der sein Rudel erst am Samstag auf den Sonntagsgegner vorbereiten wird.
„Bis dahin liegt unser Fokus auf Friesenheim. Zu Hause haben wir uns ohnehin vorgenommen, kein Spiel mehr zu verlieren – egal gegen wen.“
Am liebsten natürlich würden die Wölfe mit vier Punkten ins freie Faschingswochenende gehen. Ihre Fans würden sie bestimmt dafür lieben.