Die Tage der "Wand" im Rimparer Kasten sind gezählt: Max Brustmann, langjähriger Schlussmann des Handball-Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe, hört nach dieser Saison auf. Das gab der Verein am Mittwochmittag in einer Pressemitteilung bekannt. Der kürzlich 37 Jahre alt gewordene Torwart hat schon bei seiner letzten Vertragsverlängerung kein Geheimnis daraus gemacht, dass im Sommer 2020 endgültig Schluss ist.
Gleichzeitig hat Brustmann aber auch stets betont, dass es ihm nach wie vor viel Freude bereitet, sich auf diesem Niveau mit anderen Mannschaften zu messen. So dürfte der eine oder andere sicher gehofft haben, dass "The Wall", wie er von den Fans genannt wird, weitermacht – zumal er bislang nichts von seinen Qualitäten eingebüßt hat. Auch in dieser Runde zählt er zu den besten Torhütern in der Liga.
Private Gründe waren letztlich für das angekündigte Karriereende ausschlaggebend. Brustmann ist Vater einer kleinen Tochter und erwartet mit seiner Frau Christel das zweite Kind. "Ich kann es mir noch gar nicht richtig vorstellen. Handball war in den letzten 20 Jahren ein riesiger Bestandteil in meinem Leben. Aber alles hat seine Zeit und ich freue mich jetzt auf ein Leben ohne Handball", wird Brustmann in der Vereinsinfo zitiert.
Der Lehrer ist gebürtiger Rimparer, von klein auf im Verein und war nur zwischenzeitlich für vier Jahre zum HSC Bad Neustadt gewechselt. Dieser Schritt habe ihn entscheidend vorangebracht, erzählte er Anfang des Jahres im Gespräch mit dieser Redaktion. 2008 kehrte er, der die Trikotnummer 22 trägt, in die Marktgemeinde zurück. Nicht wenige sind der Meinung, dass sich Rimpar ohne Brustmann nicht in der zweiten Liga etabliert hätte. Fakt ist: Der Routinier hat seinen Wölfen im Laufe der Jahre mit unzähligen Paraden eine stattliche Zahl an Punkten gesichert.
Die spannende Frage wird sein, wer oder was nach ihm kommt. "Leider ist am Ende der Saison seine Entscheidung unumstößlich. Es wird schwer bis unmöglich, einen Torhüter mit seinen Qualitäten zu finden. Die Abwehr wird ohne ihn ein anderes Gesicht haben", erklärt Wölfe-Manager Roland Sauer. Andreas Wieser ist bislang die klare Nummer zwei. Der 24-Jährige hat meist gezeigt, dass auf ihn Verlass ist, wenn er gebraucht wird. Markus Leikauf (27) steht für gewöhnlich nur in der Rimparer Zweitliga-Reserve im Tor. Die DJK-Nachwuchskeeper sind noch nicht soweit.
Somit spricht sehr viel dafür, dass der Klub einen neuen Torhüter verpflichten muss. Das bestätigt auch DJK-Coach Ceven Klatt auf Nachfrage: "Wir werden uns jetzt in Ruhe umschauen und die Nachfolge mit der nötigen Gelassenheit, aber auch Zielstrebigkeit regeln." Der erste Name, der in diesem Zusammenhang kursiert, ist Konstantin Madert, dessen Vertrag beim Ligakonkurrenten TV Emsdetten im Sommer offenbar ausläuft. Der 31-Jährige spielte von Dezember 2013 bis Sommer 2016 schon einmal für die Wölfe – als Nummer zwei hinter Max Brustmann.