
SG DJK Rimpar II – TV Erlangen-Bruck
(Samstag, 20 Uhr, Dreifachsporthalle)
Ausgerechnet beim großen Bergischen HC war Linus Dürr mittendrin statt nur dabei. Wobei: Aufs Feld schaffte er es nur beim Aufwärmen und zum Einlaufen. "Trotzdem habe ich das natürlich gerne mitgenommen", sagt der DJK-Rückraumspieler vor dem Heimspiel seiner Rimparer Reserve (13./3:17) gegen den TV Erlangen-Bruck (6./12:6). Er war ja damals auch erst 17 Jahre jung.
"Mehrere Spieler sind bei den Wölfen auf der linken Seite ausgefallen", erinnert sich Dürr: "Dann hat mich Obi (Matthias Obinger, ehemaliger Rimparer Zweitliga-Trainer, Anm. d. Red.) gefragt, ob ich nicht Lust hätte mitzukommen." Die hatte er. Also trainierte Dürr ein paar Mal in der ersten Mannschaft, fuhr mit ins Bergische und wurde schließlich vor rund 2000 Zuschauern bei der Gäste-Präsentation aufgerufen. "Das war schon etwas Besonderes. Bis dahin habe ich höchstens mal vor 200 Leuten gespielt", berichtet Dürr. Die Grün-Weißen verloren am 31. März 2018 beim späteren Meister mit 26:28. In der Statistik ist Dürrs erster und einziger Zweitliga-Einsatz vermerkt, obgleich er nicht eingewechselt worden ist.
Schlagzahl im Training erhöht
Mittlerweile heißt seine Realität: Abstiegskampf in der Bayernliga. Hier ist das Perspektivteam definitiv mittendrin statt nur dabei. "Ja, so ehrlich muss man sein", gesteht Dürr: "Unsere Trainer haben uns schon vor Wochen darauf eingestellt – und die Schlagzahl im Training noch einmal erhöht." Bis vor kurzem hatte die Sieben von Stefan Schmitt und Sebastian Kraus noch keinen Sieg auf dem Konto, nur das Remis aus dem Derby mit Heidingsfeld. Dann gewann der Wölfe-Unterbau mit 30:20 gegen das punktlose Schlusslicht aus Fürstenfeldbruck. "Der Sieg war gerade auch in der Höhe sehr wichtig für uns", sagt der heute 19-Jährige. Dadurch sei viel Druck abgefallen.

Als Gründe für die bislang schwache Ausbeute nennt Dürr den Abgang zweier Schlüsselspieler – Nicolas Gräsl (HT München) und Felix Karle (Wölfe) –, neue Abläufe nach dem Trainerwechsel und allen voran das Verletzungspech. Mit Lang, Wirth und Weinhardt fällt eine komplette Rückraumachse aus. Zuletzt musste Dürr deshalb nahezu durchspielen. "Dabei ist die Bayernliga noch Neuland für mich."
Beim HSC Bad Neustadt reingeschnuppert
Im ersten Halbjahr hat er allerdings schon intensiv geschnuppert – beim HSC Bad Neustadt. Dorthin war der Lehramtsstudent (Englisch, Sport) in der Winterpause von der DJK-A-Jugend gewechselt. "Der Kontakt kam über Maxi Schmitt (der heutige Lohrer Spielertrainer, Anm. d. Red.) zustande. Die Neustädter hatten personelle Probleme – und ich wollte es einfach mal probieren." Auf Linksaußen kam der Youngster beim späteren Aufsteiger auf viel Einsatzzeit. Am Ende feierte er die bayerische Meisterschaft. Und auch in der Relegation setzten sich die Bad Neustädter durch.
Für Dürr ging es danach wieder zurück nach Rimpar. "Die Dritte Liga in Bad Neustadt wäre für mich zu viel Aufwand gewesen, auch wegen des Studiums", sagt Dürr, der in Großlangheim bei Kitzingen zu Hause ist. Dort kam er als Knirps zum Handball. Die drei älteren Geschwister spielen noch immer beim TV. Linus‘ Talent war am größten, so dass er in die Rimparer Jugend wechselte.
Am Samstagabend kommt es für ihn gegen den Drittliga-Absteiger aus Erlangen auch zu einem Wiedersehen. Mit dem Brucker Linksaußen Moritz Mücke steht Dürr in der Würzburger Hochschulmannschaft, die kürzlich bayerischer Vizemeister geworden ist.
Die weiteren Spiele der Bayernligisten
Männer
TSV Lohr (7./12:6) – DJK Waldbüttelbrunn (8./9:11)
(Samstag, 19.30 Uhr, Spessarttorhalle)
TG Heidingsfeld (10./7:13) – HT München (11./5:15)
(Samstag, 19.30 Uhr, Sporthalle am Wiesenweg)
Frauen
HSV Bergtheim (3./15:5) – TSV EBE Forst United (11./6:16)
(Samstag, 18 Uhr, Willi-Sauer-Halle)