Das war bitter! Wieder einmal – wie so oft in dieser aus Würzburger Sicht vermaledeiten Zweitliga-Rückrunde – hat ein spätes Gegentor die Kickers bis ins Mark getroffen. Der 18-Meter-Flachschuss von Christopher Buchtmann, der in der 88. Minute im rechten unteren Eck des Kickers-Tores einschlug, sorgte im dichtgefüllten Tribünen-Viereck am Hamburger Millerntor für Jubelstimmung. Die Kickers indes wirkten nach der ersten Niederlage nach zuletzt drei Remis in Serie ziemlich angeschlagen und mitgenommen. In der Verfassung, in der sich die Mannschaft von Trainer Bernd Hollerbach präsentierte, ist es schwer vorstellbar, wie sie sich aus dem Strudel, in den sie in diesem Jahr geraten ist, noch befreien will.
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Nur um die Dimension des Kickers-Absturzes deutlich zu machen: Im Januar waren die Würzburger mit 16 Punkten Vorsprung auf St. Pauli in die Rückrunde gestartet. Mit dem Sieg im direkten Duell sind die Hamburger am Ostersonntag nach Punkten mit den Würzburgern gleichgezogen. Lediglich, die um einen Treffer bessere Torbilanz spricht im Vergleich beider Teams für den Aufsteiger. Die Lage im Tabellenkeller wird immer enger. Nun sind die Kickers mit Aue auf Relegationsplatz 16 punktgleich. Der Vorletzte Bielefeld könnte im Montagabendspiel die Situation der Kickers noch verschärfen. Allerdings müssen die Ostwestfalen gegen Aufstiegsanwärter VfB Stuttgart ran.
St. Pauli siegt verdient
Doch konzentrieren wir uns erst einmal auf das Geschehen am Hamburger Millerntor: Die Kickers waren in einer Partie auf – um es freundlich zu formulieren – bescheidenem Niveau das schwächere Team. Daran, dass dieser Sieg für St. Pauli verdient war, gab es am Schluss keine Zweifel. „Der Druck von St. Pauli wurde immer größer“, stellte Kickers-Kapitän Sebastian Neumann zutreffend fest. Die Kickers versuchten in der Schlussphase nur noch, das torlose Remis ins Ziel zu retten. Dass Trainer Bernd Hollerbach mit den Einwechslungen von Sebastian Ernst und Valdet Rama, wie er betonte, ein Signal für mehr Offensive setzen wollte, verpuffte völlig. Die Würzburger zogen sich zurück, die Hausherren stürmten, zwar ohne große Ideen, aber immerhin mit Wucht und Willen.
Neumann: "Wir haben die Ordnung verloren!"
„Wir haben am Schluss die Ordnung verloren“, ärgerte sich Neumann über jene Szene, die die Partie entschied. „Da haben wir einen Spieler am Boden liegen sehen und darauf gewartet, dass St. Pauli den Ball ins Aus spielt“, analysierte Hollerbach den Grund für die Achtlosigkeit in der Würzburger Hintermannschaft in der 88. Minute. Tatsächlich war Junior Diaz der letzte Mann in einer langen Fehlerkette, als er Buchtmann vor dem entscheidenden Schuss des Nachmittags nicht stören konnte.
Direkt neben dem Millerntor-Stadion steigt auf dem Heiligengeistfeld hinter der Reeperbahn gerade der Hamburger Frühjahrs-Dom. Während der FC St. Pauli und der FC Würzburger Kickers um Zweitliga-Punkte stritten, drehten sich die Fahrgeschäfte auf dem Rummel weiter. Nebenan im stimmungsreichen und brechend vollen Stadion indes ging’s am Ostersonntag auf dem Spielfeld nicht ganz so rund. Okay, das Bemühen im Kampf gegen den Abstieg zu punkten, war beiden Teams ja durchaus anzumerken. Aber eben auch die Angst vor dem Absturz. Gekämpft und gerackert - das wurde auf dem grünen Rasen. Wirklicher Spielfluss kam aber kaum einmal auf.
Königs erhält erneut den Vorzug vor Soriano
Bei den Kickers hatte Hollerbach erneut Marco Königs den Vorzug vor Elia Soriano in der Sturmspitze gegeben. Aufgrund der Trainingseindrücke unter der Woche, wie der Kickers-Coach betonte. Im Spiel freilich konnte Königs Hollerbachs Trainingseindrücke nicht bestätigen. Einmal gar schien dem Solo-Stürmer, als er in der ersten Spielhälfte alleine aufs Tor der Gastgeber zusteuern konnte, das Herz in die Hose zu rutschen (35.). Statt entschlossen den Abschluss zu suchen, schlug er noch einen Haken und traf das Außennetz. Im Rückblick war dies, neben einem abgeblockten Diaz-Schuss (44.), die beste Würzburger Gelegenheit in einer ersten Spielhälfte, in der es den Gästen immerhin gelungen war, dafür zu sorgen, dass St. Pauli, wie Trainer Ewald Lienen feststellte, „eine schwere erste Halbzeit“ hatte. Einzig, als der starke Kickers-Keeper Jörg Siebenhandl gegen den durchgebrochenen Cenk Sahin parierte, wurde es einmal laut auf den Rängen.
2017 schon zehn Punkte in den letzten zehn Minuten verloren
In der zweiten Halbzeit aber rinn den Würzburgern die Partie dann wie Sand aus den Händen. Die Gastgeber brachten die Kickers mit hohen Bällen in den Strafraum zwar kaum einmal richtig in Bedrängnis. Am Ende aber konnten sich die Gäste aus dem Hamburger Dauerdruck kaum mehr befreien. „Wir haben es nicht mehr geschafft, den Ball in den eigenen Reihen zu halten“, so Neumann. Die Folge war eine Reihe von Chancen der Gastgeber, ehe der Ball in der 88. Minute tatsächlich im Kickers-Kasten landete. Es war in der Rückrunde bereits das neunte Gegentor ab der 80. Minute. Zehn Punkte haben die Kickers in den letzten zehn Minuten verspielt. Einer der Gründe, warum der einst komfortable Vorsprung vor der Abstiegszone nun völlig verschwunden ist. „Wir haben trotzdem noch alles in der eigenen Hand“, blickte Kickers-Mittelfeldmann Nejmeddin Daghfous voraus auf die kommenden Wochen: „Wir müssen jetzt die Köpfe hoch bekommen und die Ruhe bewahren.“
Den ganzen Affenzirkus mit Hooligans, Sachbeschädigungen, teuren Polizeieinsätzen usw. usw. brauchen und wollen wir in Würzburg nicht.
Und es endet endlich die unsägliche Diskussion, für diesen Schwachsinn noch viel Geld in die Hand zu nehmen und gar noch ein Stadion zu bauen.
Der Stadt fehlen jetzt schon die Mittel für wesentlich wichtigere Dinge....
Sie haben wohl auch vergessen, daß es sich hier um ein SPIEL handelt. Mehr nicht.
Und daß sämtliche Fans der gegnerischen Mannschaft den Würzburgern das gleiche wünschen, und SIE selbst wünschen doch auch, daß der Gegner verliert?
Auf gehts Kickers, lasst euch die Butter nicht vom Brot nehmen und zeigt es den Neidern und Missgünstigen!!!
Zwar ist richtig, dass der Aufstieg in die 2. Liga schon ein Erfolg ist, aber nach dieser Vorrunde bin ich schon sehr enttäuscht.
Zwar ist richtig, dass der Aufstieg in die 2. Liga schon ein Erfolg ist, aber nach dieser Vorrunde bin ich schon sehr enttäuscht.
Spiele zu sehen. Leider wurde des öfteren eine falsche Taktik gewählt. Beispiele
Fürth und Bielefeld. Statt mit aller Macht auf das 2. Tor zugehen, ging man in die Defensive und kassierte prompt den Ausgleich. In Bochum überraschte man den Gegner über 70 Minuten mit einer offensiven Spielweise und kassierten in den ominösen 80 Minuten noch 2 Tore. Weil das aber immer öfter passiert, lässt dies auch
auf Kräftemangel schliessen. Nicht zu leugnen ist, die Kickers sind die spielerisch am
meisten limitierte Mannschaft der Liga. Insofern wäre ein Abstieg in die 3. Liga kein Beinbruch. Dort könnte man in Ruhe eine Mannschaft aufbauen, die spielerisches Potential besitzt Meister zu werden und in Liga 2 jederzeit mithalten kann.
Sollte jedoch am letzten Spieltag doch noch die Klasse erhalten werden, oder Relegation, wird es sehr schwer werden, nächste Saison eine spielstarke Mannschaft
aufzubauen!
Bei diesen Ergebnissen ist ein Abstiegsplatz nur noch Formsache.
Dabei is doch gar nichts außergewöhnliches passiert und so was passiert in allen Ligen: Der Aufsteiger - und die Kickers schafften immerhin das fast einmalige Kunststück des zweimaligen Aufstieges hintereinander - spielt im Sog und der Euphorie des Erfolges eine Phänomenale Vorrunde und bricht dann in der Rückrunde ein.
Wichtig ist, dass sie an ihre einmalige Chance - und die ist ja immer noch da, auch wenn ein paar den Abstieg geradezu herbei zu sehnen scheinen - glauben und auch mal wieder Glück haben.
Und wer von Rumpelfussball fabuliert soll sich bitte mal anschauen, was in der ersten Liga mit Ausnahme der ersten vier oder fünf so abgeliefert wird, weil dort das Abstiegsgespenst bis weit ins obere Mittelfeld herumgeistert.
Nichts gegen Bremen, aber es ist doch eine Bankrotterklärung für die Bundesliga, dass die bis in die Rückrunde hinein gegen den Abstieg kickten (Spiel war das nicht) und jetzt plötzlich