
Eine Halbzeit lang war Sand im Getriebe, in den zweiten Spielhälfte lief es wie geschmiert. Am Ende stand ein Sieg, der in seiner Höhe als Zeichen an die Konkurrenten verstanden werden kann. Mit 6:2 (1:1) haben die Regionalliga-Fußballer Würzburger Kickers ihr erstes Rückrunden-Heimspiel gegen den FC Augsburg II gewonnen und ihren Vorsprung an der Tabellenspitze auf fünf Punkte ausgebaut. Als Augsburgs Trainer Tobias Strobl, einst beim FC 05 Schweinfurt in gleicher Position aktiv, nach der Partie über das Zustandekommen der Niederlage sinnierte, stellte er fest: "Die Kickers sind der Gegner in dieser Liga, der, wenn man ihm die Hand reicht, dieses Angebot sofort annimmt und zwar so, dass dir das Ergebnis am Ende brutal weh tun kann."
Dabei hatte es sein Team über weite Strecken viel besser gemacht als die meisten Gegner der Kickers in dieser Saison. In der ersten Spielhälfte hatten es die U23 des Bundesligisten zeitweise geschafft, die Kickers vollends ihrer Stärken zu berauben. Die Gäste attackierten die Rothosen tief in deren Hälfte, gaben den Kickers-Mittelfeldspieler kaum Zeit und Raum für ihr Spiel und zwangen die Hausherren oft zu unkontrollierten langen Bällen. Zudem wirkte das Würzburger Spiel anfangs häufig behäbig, mit wenig Zug zum Tor. Eine der wenigen Ausnahmen in den ersten 45 Minuten, war die Situation, die zum 1:0 führte, als am Ende Dominik Meisel eine Ablage von Dardan Karimani verwertete (19.). In vier der fünf letzten Ligaspiele hat Meisel nun getroffen. Jedes Mal war es das 1:0 für die Kickers.
Doch die Führung hielt nicht lange. Gerade einmal zwei Minuten später kombinierten sich die Augsburger scheinbar leichtfüßig über den linken Flügel in den Strafraum. Dort zeigten Irvin Cardona und Torschütze Nathnael Mbuku, beides Akteure, die eigentlich zum Erstliga-Kader gehören, auf engem Raum erstaunlich Ballfertigkeit und besorgten mit einem feinen Zusammenspiel das 1:1 (21.).
"Wir hatten in der ersten Halbzeit richtig Probleme", stellte auch Wildersinn fest: "Wir haben insgesamt viel zu viele Torschütze zugelassen. Das hat sich aber in Richtung Halbzeitpause etwas gelegt." Auf einen 6:2-Heimsieg hätte beim Pausenpfiff aber wohl keiner unter den 2347 Zuschauenden gewettet. "Wir konnten mit der ersten Hälfte nicht zufrieden sein. Das lag zum einen an einem guten Gegner, zum anderen aber auch an uns," so Wildersinn.

In der Kabine schien der Trainer, dann genau die richtigen Kniffe gefunden zu haben. "Wir müssen mutiger sein", fasste er den Inhalt seiner Pausenansprache recht unkonkret zusammen. Tatsächlich schien sein Team aber gleich mit Wiederanpfiff genau zu wissen, was nun gefordert war. Kapitän Peter Kurzweg leitete mit einem beherzten Antritt den ersten Angriff der zweiten Halbzeit selbst ein und verwertete auch noch die Hereingabe von Karimani zum 2:1 (46.). Ein optimaler Neustart für die Kickers in dieses Spiel und ein Tor, das spürbar gut tat.
Anschließend konnte vor allem ein Akteur etwas für sein Selbstvertrauen tun: Saliou Sané. Dem Angreifer gelang zwischen der 50. und 68. Minute, das was man gemeinhin als lupenreinen Hattrick bezeichnet. Drei Tore hintereinander und das in einer Halbzeit. Die Zielstrebigkeit und Präzision im Abschluss, die Sané dabei zeigte, hatte manch ein Kritiker in der Vergangenheit bei ihm vermisst. Trainer Wildersinn kommentierte den Dreierpack kurz und knapp mit den Worten: "Knoten geplatzt!"
Sanés Tor Nummer eins schien noch etwas umstritten, weil gerade den Augsburger Akteur am Kopf getroffen am Boden lag. Am Ende fand aber auch Gäste-Trainer Strobl nichts zu kritisieren, denn schließlich hatte auch sein Team den Ball nicht für eine Behandlungspause ins Aus gespielt. "Gar kein Vorwurf", meinte er. Sané indes zeigte in eben dieser Szene den unbedingten Willen ein Tor zu erzielen, setzte sich im Zentrum mit Vehemenz durch und schob den Ball zum 3:1 in den Kasten (50.). "Ich war in der ersten Halbzeit mit mir selbst überhaupt nicht zufrieden. Ich wusste: Ich brauche ein Tor, um ins Spiel zu kommen", so der Torjäger.

Er hatte Recht. Denn danach lief es rund bei ihm. Zunächst drückte er den Ball nach einer Kopfball-Ablage von Karimani im Fallen zum 4:1 über die Linie (58.). Dann konnte sich auch noch Torhüter Vincent Friedsam erstmals in dieser Saison in die Liste der Vorlagengeber eintragen. Seinen präzisen Abschlag nahm Sané auf, steuerte mit Tempo auf Augsburger Tor zu und hämmerte das Spielgerät von der Strafraumgrenze zielsicher in die Maschen. Ein simpler Spielzug, den man gegen die oft weit in die Würzburger Spielhälfte aufgerückten Gäste, so besprochen hatte, verriet Wildersinn später.
Die Gäste konnten durch Kristijan Taseki (70.) zwar noch einmal auf 2:5 verkürzen. Doch der Ex-Augsburger Fabian Wessig machte nach einer feinen Kombination und guter Vorlage des ebenso eingewechselten Pascal Moll das 6:2 (82.) und sorgte dafür, dass das Endresultat seinen Ex-Kollegen bitter schmeckte.
Einen Akzent hatten bereits vor Anpfiff die Anhänger gesetzt. Hinter einem der Tore war ein großes Transparent angebracht: "Vertragsverlängerung für Basti Neumann" war da zu lesen. Der Kontrakt des Sportdirektors läuft bekanntlich im Sommer aus.
Fußball, Regionalliga Bayern, Männer
Würzburger Kickers - FC Augsburg II 6:2 (1:1)
Würzburg: Friedsam - Montcheu (71. Haas), Wegmann, Hägele, Kurzweg - Meisel, Zaiser (85. Fischer), Franjic (71. Wessig) - Caciel (80. Moll), Sané, Karimani (80. Junge-Abiol).
Augsburg: Lubik - Bell, Aigner, Haimerl (53. Rasoulinia), Zehnter - Kaube, Deger (77. Japaur), Kömür, Hausmann (53. Cabrera), Mbuku (64. Taseski) - Cardona (78. Hofgärtner).
Schiedsrichter: Assad Nouhoum (Oberweikertshofen).
Zuschauende: 2327.
Tore: 1:0 Dominik Meisel (19.), 1:1 Nathnael Mbuku (21.), 2:1 Peter Kurzweg (46.), 3:1, 4:1, 5:1 Saliou Sané (50., 58., 68.), 5:2 Kristijan Taseski (70.), 6:2 Fabian Wessig (82.).
Hier mal etwas schlechte Luft verbreiten Herr Reinshagen kommt nicht gut.
"Definitiv nein!...Abteilungsleiter Roland Dachauer stellte in dieser Woche im Regionalfernsehen TVA klar, dass die DJK nicht am Lizenzierungsverfahren zur Dritten Liga teilnehmen werde."
https://www.mainpost.de/sport/wuerzburg/ungleiches-topspiel-in-vilzing-warum-der-aergste-rivale-der-wuerzburger-kickers-gar-nicht-aufsteigen-will-art-11279993
Die RL (Bayern) ist Murks
Vielleicht sollte der DFB mal über eine U23 Bundesliga nachdenken, in der alle Zweitvertretungen unter kommen? Dadurch reduziert sich die Anzahl der Teams in der Regionalliga automatisch und man könnte zu der Einteilung vor 2012 mit drei Regionalligen zurückkehren. Oder in vier einteilen Nord, West, Süd und Ost.
Ich als Kickersfan würde in der Regionalliga tausend mal lieber nach Offenbach, Aalen oder zu den Stuttgarter Kickers reisen, als nach Schalding-Heining, Hankofen-Hailing oder Pipinsried. Alles nette Leute dort, aber mehr auch nicht. Auch finanziell bringt Kickers Offenbach oder Stuttgarter Kickers den Würzburgern mehr.
In der West, Südwest und Nordost ist das Lizenzierungsverfahren auch um einiges höher als in Bayern und Nord. Die West hat erst wieder die Maßnahmen verschärft Mindestens 5000 Zuschauerplätze davon 200 Sitzplätze die überdacht sein müssen. Die Zuschauer dürfen nicht mehr auf Rasenflächen gestellt werden sondern Zuschauerbereiche müssen stufenartig auf mindestens 4 Stufen angelegt werden. Medienarbeitsplätze mit stabilem Internet und Flutlichtanlage von 400 Lux sind Pflicht. Die West wird die erste RL in Zukunft sein wo sich immer mehr professionalisiert und da sind Fernsehübertragungen des WDR oder vielleicht Sport 1 nicht mehr in weiter Ferne.
Langweilliga Bayern!
Vilzing kann nicht aufsteigen und die Kickers können noch so oft, noch so hoch gewinnen und können über die Liga auch nicht aufsteigen. Und für alle anderen Mannschaften, die nicht mehr abstiegsbedroht sind, geht es ebenfalls um nichts mehr - sportlicher Wettbewerb sieht anders aus.
Gute Nacht Rückrunde!
Der DFB wurde Führungsschwach und sieht dem Elend RL schon lange tatenlos zu. Obwohl es eine einfache Lösung gäbe: Die 3. Liga hat 4 Abstieger - logischerweise ergäbe das 4 statt 5 Regionalligen: Nord, Ost, West & Süd. Die 4 Ersten stiegen direkt auf - und selbst die Zweiten hätten manchmal eine Chance direkt aufzusteigen, wenn die Ersten nicht aufsteigen wollen oder können.
Zudem wäre die unstabile Basis des dt. Ligasystems mit eingleisiger 1., 2., 3. Liga und 4gleisiger RL etwas stabiler: 4 Ligen hätten ein etwas höheres Niveau als 5. Jetzt ist das RL-Niveau für Profimannschaften zu niedrig und für Feierabendfußballer zu hoch.
4 Ligen hätten im rechn. Durchschnitt idealerweise jeweils 21 Mio. Einwohner (4x21 Mio.=84 Mio). Eine RL-Süd mit BY + BW = 24,5 Mio Einw. käme ungefähr auf diesen Schnitt.