zurück
Fußball: Toto-Pokal
Die Würzburger Kickers mühen sich in die dritte Runde
Gegen einen leidenschaftlich verteidigenden TSV Großbardorf findet der Regionalligist kaum Lücken und setzt sich erst im Elfmeterschießen durch.
Fabrice Montcheu (links) von den Würzburger Kickers beobachtet Teamkollege Benjika Caciel, der im Toto-Pokal beim TSV Großbardorf zum Ausgleich traf und hier von Luca Binder (zweiter von Rechts) und Robin Zeitler (ganz rechts) . Am Ende setzten sich die Kickers im Elfmeterschießen durch.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Fabrice Montcheu (links) von den Würzburger Kickers beobachtet Teamkollege Benjika Caciel, der im Toto-Pokal beim TSV Großbardorf zum Ausgleich traf und hier von Luca Binder (zweiter von Rechts) und Robin Zeitler ...
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 15.02.2024 15:52 Uhr

Mit viel Mühe, Nervenstärke und auch einer Portion Glück haben die Würzburger Kickers die Pokalhürde TSV Großbardorf genommen. Erst im Elfmeterschießen setzte sich der Regionalliga-Dritte gegen den Bayernliga-14. durch. Nach 90 Minuten hatte es 1:1 gestanden.

Der Drittliga-Absteiger machte sich die Aufgabe beim Bayernligisten schon nach einer Minute noch einmal selbst deutlich schwerer. Es war nämlich ein grober Schnitzer des Favoriten, der den Underdog in Führung brachte, ehe der Sekundenzeiger überhaupt eine ganze Runde gedreht hatte. Torhüter Vincent Friedsam, einer von sieben neuen Akteuren in der Startelf im Vergleich zum 0:0 im Regionalliga-Duell bei Türkgücü München, schoss den energisch störenden Großbardorfer Angreifer Tim Strohmenger an und von dessen Bein sprang der Ball in den Kickers-Kasten. Kein guter Auftakt in die Partie also für den 20-jährigen Keeper, der im Pokal-Wettbewerb erneut eine Bewährungschance erhielt.

Der Außenseiter führte also und die Gäste wussten schnell, dass es im Grabfeld kein gemütlicher Abendspaziergang werden sollte. Mangelnden Einsatz konnte man den Kickers nicht vorwerfen. Die Genauigkeit ging den Rothosen aber ab, immer wieder verzettelten sich die Gäste in Einzelaktionen. So wurde es schwer, Lücken in der Abwehr der aufopferungsvoll verteidigenden Großbardorfer zu finden. Dass bei den Hausherren gleich mehrere Defensiv-Akteure angeschlagen fehlten, war kaum zu merken.

Es dauerte freilich nur bis zur 14. Minute, bis der Gleichstand wieder hergestellt war. Es war die individuelle Klasse von Benjika Caciel, die den Gästen das 1:1 brachte. Der Flügelstürmer schlenzte den Ball mit feinem Füßchen zum Ausgleich in die Maschen. Wer freilich dachte, es sei nun nur noch eine Frage der Zeit, bis die Kickers in Führung gehen, sah sich getäuscht. Bei einem Latten-Schuss von Dardan Karimani (35.) und als Benyas Junge-Abiol unmittelbar vor dem Pausenpfiff aus kurzer Distanz den Ball an den Außenpfosten setzte fehlten Zentimeter.

Doch Großbardorf gab keinesfalls klein bei und hatte durch Strohmenger, der nachdem die Kickers leichtfertig den Ball verloren hatten mit einem Schuss nur knapp den Kasten verfehlte, noch eine Chance (38.).

Vincent Friedsam pariert im Elfmeterschießen den Versuch von Großbardorfs Osama Alawami.
Foto: Foto2press/Frank Scheuring | Vincent Friedsam pariert im Elfmeterschießen den Versuch von Großbardorfs Osama Alawami.

Wildersinn reagierte und wechselte ab dem Pausenpfiff nach und nach sein Stammpersonal ein. Doch die Hausherren hatten längst ihren Spaß daran gefunden, sich mit Inbrunst dem Kickers-Anrennen in den Weg zu stellen. Die Kickers rannten an, fanden keine Lücke. Der eingewechselte Saliou Sané (52., 73.) und Franz Helmer, dessen Kopfstoß in der Nachspielzeit TSV-Keeper Leon Zwickl stark parierte, hatten zwar noch gute Möglichkeiten, brachten den Ball aber nicht im Tor unter. "Wir haben insgesamt nicht flüssig genug kombiniert und waren nicht präzise genug", sagte Kickers-Trainer Wildersinn: "Speziell in der Schlussphase hatten wir trotzdem genug Chancen." So hätten in einer turbulenten beinahe die Gastgeber den Lucky-Punch gesetzt, als Friedsam gegen Shaban Rugovaj sein ganzes Können aufbieten musste (90.+4). Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen, in dem die Gastgeber keinen einzigen Versuch versenkten. "Im Elfmeterschießen hatten die Kickers ihre stärkste Phase in dieser Partie", fand TSV-Trainer Andreas Brendler: "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft."

Die Statistik des Spiels

Fußball, Toto-Pokal-Wettbewerb, 2. Runde
TSV Großbardorf - Würzburger Kickers 1:4 (1:1, 1:1) n.E.
Großbardorf: Zwickl - J. Binder, Zeitler, Alawami, Schwab - L. Binder (80. Först), Müller, Götz, Stecklein (71. Leicht) - Peci (72. Rugovaj), Strohmenger (56. Göller)
Würzburg: Friedsam - Littmann (62. Kurzweg), Müller, Wegmann, Montcheu (75. Haas) - Karimani (46. Hägele), Meisel (75. Zaiser), Franjic - Junge-Abiol (46. Sané), Helmer, Caciel.
Tore: 1:0 Strohmenger (1.), 1:1 Caciel (14.).
Elfmeterschießen: 1:2 Kurzweg, Friedsam hält gegen Alawami, 1:3 Helmer, Göller trifft die Latte, 1:4 Haas, Binder schießt drüber.
Schiedsrichter: Krauß (Fladungen).
Zuschauende: 435.
Quelle: frak
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Frank Kranewitter
Elfmeterschießen
FC Würzburger Kickers
Shaban Rugovaj
TSV Großbardorf
Türkgücü München
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • A. B.
    Für mich als neutralen Beobachter des Spiels hat der Schiedsrichter seine Sache insgesamt gut gemacht.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. M.
    Was für ein Spiel haben Sie denn gesehen? Franjic und auch Caciel wurden permanent mit Füßen und Händen attackiert und als Franjic nach der achten Attacke sich beschwerte, erhielt er Gelb. Auch Aktionen mit gestreckten Füssen in den Mann wurden nicht geahndet, ebenso ein Rückspiegel auf den Torwart nicht. Ich beurteile auch objektiv, aber solch einen schlechten und überforderten Schiedsrichter habe ich noch nicht erlebt , was übrigens auch nach dem Spiel die Meinung vieler Kickersfans und auch Einheimischer gewesen war, mit denen ich mich ausgetauscht hatte.
    Noch dazu ist der Schiri ziemlich arrogant aufgetreten, beiden Mannschaften gegenüber.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. H.
    Kann man überhaupt neutral sein? Selbst Schiedsrichter bestätigen mir, dass das gaaanz schwer oder sogar unmöglich ist, weil man Sympathien und Antipathien gar nich vollständig unterdrücken kann. Und kann man das von sich selbst überhaupt behaupten?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. M.
    Sie haben vollkommen recht, Sympathie und Antipathie lässt sich nicht vollständig unterdrücken. Das gilt für mich aber hauptsächlich für Vereine und Spieler. Bei Schiedsrichterentscheidungen hingegen bin ich kompromisslos unvoreingenommen. Ich sehe auch Fouls meiner Mannschaft und akzeptiere den Pfiff. Sie können mir aber glauben, was sich der Schiri in Grossbardorf geleistet hatte, das war schon ein starkes Stück. Da hast du als schneller und technisch beschlagener Spieler irgendwann keine Lust mehr, wenn du so oft von hinten auf die Hacken bekommst oder geklammert wirst und es wird nicht abgepfiffen und geahndet. Da bist du froh, wenn du ohne Verletzung rauskommt. Und noch einmal, selbst einheimische Fans, die auch Sympathie und Antipathie hegen haben nach dem Spiel zugegeben, dass der Schiri vieles gegen die Kickers entschieden bzw. nicht gepfiffen hat. Das hat jedoch nichts mit der Unfähigkeit der Kickers zu tun, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Da sind sie selbst schuld.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. S.
    Sehr gut Analyse von Ihrer Seite. Man muss natürlich auch berücksichtigen das die B Mannschaft gespielt hat.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • J. F.
    Aus Fladungen ins Grabfeld ist es ja nicht so weit , Unglückliche Auswahl des Schiedsrichters.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • G. K.
    Zum Glück hat der Schiedsrichter sein Ziel nicht erreicht. Selbst Einheimische haben viele Entscheidungen des Schiedsrichter nicht verstanden. Wir hatten noch nie so einen Schiedsrichter der so für uns gepfiffen hat, so der ein oder andere Rhöner.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • T. B.
    Großbardorf liegt im Grabfeld
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten