
Ein von der Unterkante der Latte ins Tor gesprungener Ball hat das Relegationsspiel zwischen dem Kreisklassen-Elften Würzburger Kickers II und dem A-Klassen-Zweiten SV Oberdürrbach entschieden. Mit 1:0 (0:0) setzten sich die Kickers vor 449 Zuschauerinnen und Zuschauern auf dem Sportgelände des TSV Lengfeld glücklich durch.
"Das Spiel war ein Abziehbild unserer Rückrunde. Wir waren kurz davor, sogar Meister zu werden, hatten aber nicht mehr das Spielglück, das wir noch in der Vorrunde hatten", sagte Oberdürrbachs Trainer Florian Geiger nach seiner letzten Partie in Diensten des SVO. Zur nächsten Saison übernimmt der 49-Jährige den SV Kürnach II in der Kreisklasse.
Der entscheidende Mann steht bei den Kickers im Tor
"In der ersten Halbzeit waren wir etwas schwächer, haben aber taktisch gut gespielt und nur wenige Chancen zugelassen", urteilte Geiger, obwohl er seinen spielenden Co-Trainer Marius Konrad nach einem Zusammenprall mit dem gegnerischen Torhüter früh auswechseln musste (3.). Bereits beim Aufwärmen hatte sich Kapitän Philipp Hartmann verletzt, biss aber auf die Zähne. Auch deshalb sagte Geiger: "So eine starke zweite Halbzeit hätte ich meiner Mannschaft gar nicht mehr zugetraut. Wir haben uns aber nicht dafür belohnt."
Anfangs setzten die Kickers ihren Herausforderer unter Druck. Torgelegenheiten ergaben sich, als Andreas Schwamm Dustin Höppners Hereingabe aus kurzer Entfernung verpasste (28.), eine Flanke von Yanis Väth gefährlich vor das Oberdürrbacher Tor segelte (39.) und Höppners Freistoß aus 16 Metern knapp über das Gestänge flog (45.). "In der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass wir in der höheren Liga spielen", meinte Spielertrainer Höppner.

Jedoch kämpfte sich Oberdürrbach ins Spiel. Nach dem Seitenwechsel war es vor allem Andrian Chircu, der Kickers-Torhüter Jan Nirsberger wiederholt zu Paraden zwang (56., 59., 79.). Florian Rüger kam aus fünf Metern frei zum Kopfball, doch erneut parierte Nirsberger (75.), der so für seine Elf zum entscheidenden Mann wurde. "Wir haben aufgehört, Fußball zu spielen. Mit langen Bällen nach vorne wollten wir Fehler vermeiden", erklärte Höppner.
Vermeidbares Gegentor ärgert Oberdürrbachs Trainer
Mit einem langen Ball hatten die Kickers Erfolg: Diesen schlug Nirsberger nach vorne auf Nicholas Liese, dessen Schuss von der Unterkante der Latte zum 1:0 ins Tor sprang (72.). "So ein Tor ist typisch für ein Relegationsspiel", fand Höppner. Geiger ärgerte sich, weil das Gegentor aus seiner Sicht vermeidbar gewesen wäre: "Weil dieses eine Mal bei uns vier Mann vorne stehengeblieben sind. In dieser Szene hatten wir keine Verteidigung mehr."
Ihre Führung brachten die Kickers über die Zeit. "Vielleicht mögen meine Spieler den Nervenkitzel, ein 1:0 zu verteidigen", scherzte Höppner, für dessen Team es am nächsten Wochenende in der zweiten und dann entscheidenden Runde der Kreisklassen-Relegation weitergeht: gegen den Sieger der Partie vom Montagabend zwischen dem SV Geroldshausen und dem Ochsenfurter FV. Der SV Oberdürrbach greift dagegen mit Dominik Grasser als neuem Trainer in der nächsten Saison wieder in der A-Klasse an.
Fußball: Kreisklassen-Relegation, 1. Runde
Würzburger Kickers II – SV Oberdürrbach 1:0 (0:0)
Würzburg: Nirsberger – Noack, Leismann, N. Väth, Kuhn – Schwamm, Höppner – Feil, Swoboda, Y. Väth – Liese. Eingewechselt: Schlagbauer (65.), Cardona (73.), Edelmann (80.), Träger (84.).
Oberdürrbach: Franz – Werner, Ihls, Schmudde, Will – Schraub, Hartmann – Blum, Konrad, Chircu – Sauer. Eingewechselt: V. Rusu (3.), Rüger (46.).
Schiedsrichter: Michael Wander (Helmstadt). Zuschauende: 449. Tor: 1:0 Nicholas Liese (72.).