Die Wölfe Würzburg haben die neun Spiele währende Siegesserie des VfL Pfullingen gestoppt und nach der Gipfeltreffen-Niederlage des HC Oppenweiler/Backnang in Konstanz nun fünf Punkte Rückstand auf den zweiten Platz, der zu Aufstiegsspielen berechtigt. Oppenweiler gastiert an diesem Donnerstag zum letzten Vorrunden-Nachholspiel in der tectake Arena (20 Uhr).
Nein, das Gastspiel am Fuß der Schwäbischen Alb war definitiv nichts für schwache Nerven. Um ein Haar wäre es wie im Hinspiel wieder 29:29 ausgegangen, als den Wölfen ein mutmaßlich regulärer Treffer noch aberkannt worden war. Diesmal kochte in der Schlussphase Volkes Seele in Pfullingen, inklusive Rudelbildung auf dem Feld. "Grundsätzlich mag ich solche emotionalen Spiele, weil dann der Handball so richtig lebt", sagte Wölfe-Trainer Johannes Heufelder, dessen Team beim 30:28-Auswärtscoup das bessere Ende für sich hatte. Und den besseren Anfang.
Die Wölfe Würzburg spielen eine formidable erste Halbzeit
Denn die Würzburger hatten eine formidable erste Halbzeit gespielt, obgleich mit Steffen Kaufmann, Patrick Schmidt und Tim Bauder drei Schlüsselspieler ausfielen. Doch davon ließ sich der Rest nicht beirren. Schlussmann Paul Siegl gab mit starken Paraden die nötige Sicherheit für die Abwehr – und den Angriff. Dominik Schömig, Joel Mauch und Michel Reitemann waren die Korsettstangen, dann gelangen Jona Reidegeld kurz vor dem Seitenwechsel fünf Treffer in Folge. So führten die Mainfranken zur Pause mit 17:8. "Das war brutal gut", lobte Heufelder.
Eine Viertelstunde vor Schluss führten die Unterfranken mit zehn Treffern Vorsprung, ehe ein Mix aus leichten Fehlern, nachlassenden Kräften und mit offensiver Abwehr nach vorne strebender Heimsieben die Partie noch hätte kippen lassen können. "Plötzlich war die Halle wieder da und es keimte Hoffnung in Pfullingen", beschrieb Heufelder diese Dramaturgie. Genau wie zuletzt hatten die Wölfe wieder eine Rote Karte kassiert, diesmal traf es Kreisläufer Reitemann. Der frühere Bundesligist kam nochmal bis auf ein Tor heran, konnte aber nicht ausgleichen.
Handball: 3. Liga, Männer
VfL Pfullingen - Wölfe Würzburg 30:28
Pfullingen: Bantle, Schlipphak – Zeiler 7, Schiemann, Schmidt 2, Roth 3, Ilitsch 1, Fischer 6/3, Röller 2, List 2, Rix 1/1, Mühlhäuser 3.
Würzburg: Siegl, Ebert – Schömig 6/2, Reidegeld 6, Karle 2, Mauch 4, Bauder, Schmidt 3, Reitemann 6, Moussa 2, Franke 1, Merk.
Spielfilm: 4:2 (9.), 5:6 (13.), 6:9 (18.), 7:13 (24.), 8:17 (HZ), 14:20 (36.), 17:27 (46.), 22:27 (52.), 26:28 (57.), 28:29 (60.), 28:30 (Endstand).
Siebenmeter: 7/4 : 5/2. Zeitstrafen: 6:4. Rot: Rix (23., VfL, Reitemann (58., Wölfe, beide grobes Foul). Schiedsrichter: Gräf/Risch (Merchweiler/Wemmetsweiler). Zuschauende: 700.