zurück
Fußball: Landesliga Nordwest
Lengfeld gewinnt erneut und verringert in der Fußball-Landesliga den Abstand zu Rottendorf auf nur drei Punkte
Bevor Coburg die vorzeitige Meisterschaft feiern darf, müssen die Oberfranken in Höchberg um ihren Sieg kämpfen. Rottendorf geht im Landkreisduell in Rimpar unter.
Rimpars Pascal Dlugaj (links) trifft gegen Rottendorfs Torhüter Marius Väth. Acht Tore erzielte der ASV Rimpar im letzten Landesliga-Heimspiel dieser Saison gegen Rottendorf.
Foto: Hans Will | Rimpars Pascal Dlugaj (links) trifft gegen Rottendorfs Torhüter Marius Väth. Acht Tore erzielte der ASV Rimpar im letzten Landesliga-Heimspiel dieser Saison gegen Rottendorf.
Steffen Forstner
 und  Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:47 Uhr

Fußball, Landesliga Nordwest, Männer
ASV Rimpar – TSV Rottendorf 8:0 (4:0)

"Das war verrückt", sagte Rimpars Trainer Henry Stenzinger. "Wie verhext", fand sein Rottendorfer Kollege Martin Lang. Beide stimmen mit ihrer Schilderung dieser Partie überein. Der gastgebende ASV hat den TSV mit 8:0 (4:0) geschlagen – für die einen der höchste Sieg in dieser Saison, für die andere die höchste Niederlage. "Zur Halbzeit hätte es genauso 3:3 oder 4:4 stehen können. Wir haben alles getroffen, Rottendorf nichts", fügte Stenzinger an.

Zuerst scheiterte Mathis Böhler am Pfosten (3.), im Gegenzug gingen die Rimparer in Führung. "Wir hatten einen Tag, an dem bei uns alles funktioniert hat", fand der ASV-Trainer. Seine Elf habe zwar mitgespielt, sei aber in den entscheidenden Szenen zu nachlässig gewesen, urteilte Lang. "Wir hatten auch unsere Torchancen, bei Rimpar waren sie drin, bei uns nicht", sagte er.

Die laut ihres Trainers "brutal effizienten" Rimparer trafen in ihrem letzten Heimspiel dieser Saison munter weiter, der erst zur Halbzeit eingewechselte Phillip Loew erzielte drei Tore, Pascal Dlugaj war zweimal erfolgreich.

Rimpar: Michel – Hagen, Fischer, Reinhart (75. Baier), Brahimi (85. Schätzler), S. Kramosch, Dlugaj (68. Böhm), Heidari, Hartmann (46. Bah), Behringer, Ott (46. Loew).

Rottendorf: Väth – Fritzler, Weber, Melber, Busch (46. N. Schubert), de Candido (46. Lücke), Hofrichter (32. Fischer), Böhler (64. Englert), M. Schubert, Mainka, Siedler.

Schiedsrichter: Raßbach (Lehrberg). Zuschauende: 150. Tore: 1:0 Ali Heidari (5.), 2:0, 3:0 Pascal Dlugaj (21., 26.), 4:0 Sandro Kramosch (29.), 5:0, 6:0 Phillip Loew (52., 77.), 7:0 Mamadou Bah (85.), 8:0 Phillip Loew (87.).

TSV Lengfeld – SV Friesen 3:1 (2:0)

Die Lengfelder dürfen wieder auf ihre Teilnahme an der Relegation hoffen. Mit dem zweiten Sieg in Folge verringerte der TSV den Abstand zu Rottendorf auf nur noch drei Punkte. Am vorletzten Spieltag treffen beide noch direkt aufeinander.

"Für uns ist es momentan sehr angenehm, da wir aus den Spielen Zählbares mitnehmen", sagte TSV-Trainer Okan Delihasan. "Wir haben auch davor viel investiert, standen aber trotzdem oft mit leeren Händen da." Nun sei auch das Spielglück zu den Lengfeldern zurückgekehrt. Mit ihrer ersten Aktion gingen sie in Führung, als Daniel Plagens den Ball "aus einem Gestochere", so Delihasan, ins Tor drückte. "Das haben wir erzwungen", kommentierte sein Trainer.

Nachdem Adrian Istrefi einen Elfmeter verwandelt hatte, seien die Gäste stärker geworden. "In den letzten zehn Minuten vor der Halbzeit sind wir geschwommen. Für Friesen war es ein wichtiges Spiel. Sie hatten sich viel vorgenommen, das hat man ihnen angemerkt", sagte Delihasan.

So verkürzten die Gäste nach dem Seitenwechsel den Rückstand. Da Lengfeld Möglichkeiten liegen ließ, ein drittes Tor zu erzielen, blieb die Partie bis zur Schlussphase spannend, ehe Cristian Dan das zuvor Versäumte nachholte.

Lengfeld: Christof – Bedir, Zuljevic, Ramaj (52. Prozorovschi), Istrefi, Stauder, Plagens (58. Dan), Szabo (46. Schmitt), Aboudi, Alay (46. Myhres-Kukuk), Fuß (62. Mehari).

Schiedsrichter: Schäff (Maroldsweisach). Zuschauende: 120. Tore: 1:0 Daniel Plagens (4.), 2:0 Adrian Istrefi (27., Elfmeter), 2:1 Noah Schorn (50.), 3:1 Cristian Dan (85.).

Wie hier in der Partie beim TSV Rottendorf bot die TG Höchberg (rechts Medin Ljajic) auch dem neuen Landesliga-Meister FC Coburg einen richtigen Fight.
Foto: Julien Becker | Wie hier in der Partie beim TSV Rottendorf bot die TG Höchberg (rechts Medin Ljajic) auch dem neuen Landesliga-Meister FC Coburg einen richtigen Fight.

TG Höchberg – FC Coburg 2:3 (0:1)

Die TG Höchberg ist am Samstag in ihrem Heimspiel gegen den FC Coburg, der nach dem 3:2-Erfolg nun als Meister der Landesliga Nordwest und damit Aufsteiger in die Fußball-Bayernliga feststeht, nur haarscharf an einer faustdicken Überraschung vorbeigeschrammt. Ein Gegentor in der Schlussminute durch Tayfun Özdemir kostete der Turngemeinde letztlich aber einen Punktgewinn und machte den Gast andersherum zum sicheren Titelgewinner.

"Wir haben eine gute Leistung gebracht. Am Ende hätten beide Mannschaften gewinnen können", sah TG-Coach Tobias Riedner, der erneut den eigentlichen Spielertrainer René Riebe vertrat, eine Partie auf des Messers Schneide. Dass das Pendel letztlich zugunsten der Oberfranken ausschlug, passte für Riedner aber irgendwie ins Gesamtbild der Saison. Schließlich habe man gesehen, "warum die oben stehen und wir unten", so Riedner.

In der entscheidenden Situation habe seine Mannschaft mehrfach verpasst, den Ball zu klären, sodass Özdemir für Coburg die Nachlässigkeit ausnutzte und überlegt zum Siegtreffer einschob (89.). Zuvor hatte Höchberg im Spiel Moral bewiesen und durch Dominik Broll und Noah Lehner zweimal einen Rückstand ausgeglichen.

Das bessere Ende hatte aber der neue Landesliga-Meister aus der Vestestadt auf seiner Seite. Bei neun Zählern Vorsprung und dem gewonnenen direkten Vergleich mit dem Zweitplatzierten FC Fuchsstadt ist Coburg drei Spieltage vor Schluss Platz eins in der Landesliga Nordwest nicht mehr zu nehmen.

Höchberg: Schultheiß – Lehner, Pfeufer, Kemme, Heider (62. Bolg), Grön, Hochstein (71. Pimpertz), Ljajic, Glücker (89. Grießenauer), Zimpel (90.+3 Riedner), Broll (84. Eisenberger).

Schiedsrichter: Emmert (Flachslanden). Zuschauende: 70. Tore: 0:1 Jonas Kirchner (30.), 1:1 Dominik Broll (47.), 1:2 Fabian Carl (63.), 2:2 Noah Lehner (69.), 2:3 Tayfun Özdemir (89.).

Die Szene, die dem TSV Karlburg das 1:0 bescherte: Marco Kunzmann (vorne) ist zur Stelle, Ralf Riedlmeier (rechts verdeckt) kommt zu spät.
Foto: Yvonne Vogeltanz | Die Szene, die dem TSV Karlburg das 1:0 bescherte: Marco Kunzmann (vorne) ist zur Stelle, Ralf Riedlmeier (rechts verdeckt) kommt zu spät.

TSV Karlburg – DJK Dampfach 1:2 (1:0)

Die Niederlage des TSV Karlburg im vorletzten Saison-Heimspiel gegen die DJK Dampfach war nach Einschätzung von TSV-Trainer Markus Köhler durchaus vermeidbar. "Wir haben gut begonnen, sind in Führung gegangen und hatten nach der Pause zwei Hochkaräter, um das Spiel zu entscheiden", berichtete Köhler.

Sein Team war im ersten Abschnitt durch Marco Kunzmann in Führung gegangen und auch nach der Pause am Drücker gewesen, als sich die Gäste aus dem Landkreis Haßberge nach einer Zehn-Minuten-Strafe in Unterzahl befanden. Die dickste Chance der Heimelf besaß nach dem Wechsel der eingewechselte Maurice Kübert, der den Ball in aussichtsreicher Position über das Dampfacher Tor bugsierte.

Doch im zweiten Spielabschnitt kippte der Gast das Spiel. "Dampfach hat sich nie aufgegeben und dann zwei Fehler konsequent bestraft", schilderte der Karlburger Trainer, warum seine Mannschaft das Spiel noch aus der Hand gegeben hatte.

Für Karlburg stehen in dieser Saison noch zwei Auswärtsspiele beim TSV Gochsheim (14. Mai) und bei der FT Schweinfurt (27. Mai) an, das letzte Saison-Heimspiel findet am Samstag, 20. Mai, gegen den SV Alemannia Haibach statt.

Karlburg: Fischer-Vallecilla – Tudor (85. Fleischmann), Schramm, Fenske, Lambrecht – Martin (72. Franz), Wabnitz, Kuß – Karle (53. Kübert), Fries – Kunzmann (82. Jeni).

Schiedsrichter: Gescheidl (Weiherhof). Zuschauende: 180. Tore: 1:0 Marco Kunzmann (16.), 1:1 Leon Heppt (71.), 1:2 Christopher Gonnert (88.).

FC Lichtenfels – DJK Schwebenried/Schwemmelsbach 3:1 (2:0)

Eigentlich wollte die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach beim direkten Tabellennachbarn FC Lichtenfels in der Erfolgsspur bleiben. Aber das Vorhaben misslang gründlich. "Mehr haben wir heute nicht verdient", sagte Gästetrainer Thomas Cäsar nach dem 1:3 in Oberfranken. In einer ziemlich verkorksten ersten Hälfte geriet die DJK schnell ins Hintertreffen, als Leon Holzheid einen auf ihn durchgesteckten Ball zum 1:0 (16.) ins lange Eck schob. Kurz vor dem Pausenpfiff gelang Andreas Mahr per Kopf nach einem Standard das 2:0 (44.).

"Wir haben vor der Pause keine Lösungen nach vorne gefunden", erklärte Cäsar. Zu dominant war die Heimelf, die sehr kompakt verteidigte. Ein Fehler der Gäste ging kurz nach Wiederanpfiff dem 3:0 durch Adrian Brehm (53.) voraus.

Der DJK-Ehrentreffer (86.) blieb Christopher Lehmann vorbehalten, der einen Ball ins FC-Tor blockte, den eigentlich Lichtenfels' Keeper Niklas Weise wegschlagen wollte. "Wir müssen wieder auf uns schauen", fordert Cäsar im Hinblick auf das bevorstehende Derby gegen Fuchsstadt eine Leistungssteigerung seiner Mannschaft.

Schwebenried/Schwemmelsbach: Popp – Schneider (46. Schneider), Zöller (67. Neubauer), Kühlinger, Deibl, Michel (46. Jazev), Behr, Müller (46. Cäsar), Chr. Lehmann, Reitstetter, Lichtlein.

Schiedsrichter: Holger Hofmann (TSV Langenfeld). Zuschauende: 150. Tore: 1:0 Leon Holzheid (16.), 2:0 Andreas Mahr (44.), 3:0 Adrian Brehm (53.), 3:1 Christopher Lehmann (86.).

TuS Frammersbach – SV Vatan Spor Aschaffenburg 2:2 (1:1).

Mit einem Unentschieden gegen Vatan Spor Aschaffenburg sichert sich Aufsteiger Frammersbach drei Spieltage vor Saisonende vorzeitig den Klassenerhalt. "Das Ergebnis geht schon in Ordnung", meinte Frammersbachs Spielertrainer Patrick Amrhein nach der Punkteteilung. Ihn ärgerte jedoch, dass den beiden Gegentoren jeweils vermeidbare Fehler seiner Mannschaft vorausgegangen waren.

In einer eher durchwachsenen Partie hatten die Hausherren im ersten Durchgang mehr vom Spiel und kombinierten gefällig. Nach einem Konter brachte Dominik Englert die Gastgeber in der 39. Minute mit 1:0 in Führung. Doch die Freude währte nicht lange, denn bereits kurz vor der Pause nutzte Vatan Spor einen Patzer der Heimelf zum 1:1. Frammersbach erwischte jedoch im zweiten Durchgang einen Traumstart, denn bereits in der 47. Minute brachte Patrick Amrhein selbst seine Mannschaft erneut in Führung. In der Folge kontrollierten die Hausherren zunächst das Geschehen. "Aschaffenburg hat dann allerdings ein bisschen mehr investiert", bekannte der TuS-Frammersbacher Spielertrainer hernach. So schafften die Jungs von SV-Coach Peter Sprung nach einer guten Stunde den verdienten Ausgleich.

Der 43-jährige Peter Sprung, der seinerzeit als Spielertrainer mit Vatan Spor eine sensationelle Erfolgsgeschichte geschrieben und den Durchmarsch bis in die Bayernliga geschafft hatte, ist als Hoffnungsträger vorzeitig von seinem bisherigen Engagement in Wiesen nach Aschaffenburg zurückgekehrt. Für den Bayernliga-Absteiger, der derzeit auf dem Relegationsplatz rangiert, ist jeder Punkt enorm wichtig, um am Ende vielleicht doch noch den direkten Verbleib in der Klasse zu schaffen.

Frammersbach: Raven – Etzel, Schiebel, Pfister (55. Ritter), Diehl, Englert (90. L. Baur), M. Baur (74. Muthig), Beck, Dimitrov (78. Goßmann), Amrhein, Matreux (74. Bathon).

Schiedsrichter: Krauß (Fladungen). Zuschauende: 210. Tore: 1:0 Dominik Englert (39.), 1:1 Eren Uyanik (44.), 2:1 Patrick Amrhein (47.), 2:2 Engin Arslan (63.).

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Steffen Forstner
Uli Sommerkorn
FC Wipfeld
Landesliga Nordwest
Oberfranken
TG Höchberg
Turngemeinde Veitshöchheim
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top