
TC Weiß-Blau Würzburg – TC Ismaning 6:3
Die am Vortag geübte Siegerfaust für das Fotoshooting entfaltete auch noch einen Tag später ihre Wirkung. Damit bestens motiviert, überzeugten die Männer des TC Weiß-Blau Würzburg bei ihrer Premiere in der zweiten Bundesliga am Sonntag mit einem 6:3-Sieg im Duell der Aufsteiger gegen den TC Ismaning. Sie machten einfach da weiter, wo sie letztes Jahr aufgehört hatten und fügten ihrem Konto – jetzt eine Spielklasse höher – einen weiteren Sieg hinzu. „Besser hätte es nicht laufen können“, freute sich Mannschaftsführer Christopher Enser-Bönisch, dem das Grinsen nach dem verwandelten Matchball und damit fünften Siegpunkt im Doppel der „Schweden-Connection“ Filip Bergevi und Pablo Figueroa gar nicht mehr aus dem Gesicht weichen wollte.
Im Kräftemessen der Neulinge bewiesen seine Mannen die besseren Nerven und setzten ihre Gegner mit einer raschen 2:0-Führung nach deutlichen Einzelsiegen von Albert Ivorra Alcaraz (6:0, 6:2) und Pablo Figueroa (6:1, 6:3) ganz schön unter Druck. Keine Frage, dass die Würzburger damit den Mitaufsteigern im Zurechtfinden auf dem neuen Terrain in Deutschlands zweithöchster Spielklasse einen Schritt voraus waren. Und das, obwohl die Gäste eigentlich Revanche für die knappe 4:5-Niederlage in der vergangenen Saison auf heimischer Anlage nehmen wollten.
Beinahe hätte es auch für Enser-Bönisch auf Position sechs zum Sieg gereicht. Nur wenige Bälle trennten Erfolg und Misserfolg. „Da hat Fortuna Pause gemacht“, scherzte er kurz nach der Niederlage schon wieder. Zuvor hatte er allerdings Freundin Martina mit den spannenden Ballwechseln knapp an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht. „Ich halt' das nicht aus“, fieberte sie am Rande des Platzes mit. Mit ihr so viele Zuschauer wie noch nie zuvor auf der Anlage, die dieses Tennisfest sichtlich genossen. Und nicht nur sie. Sogar ein tierischer Zaungast wollte dem Geschehen beiwohnen und verweigerte das Weiterlaufen: Ein Schimmel auf dem Weg zum Reitplatz fand das Tennisspiel wohl interessanter als die beim Kiliani-Reitturnier vor ihm liegenden Aufgaben.
Als dann auch noch „Altmeister“ Albert Montanes an der Spitzenposition mit 6:3, 6:4 vom Platz ging und Filip Bergevi mit knallharten Grundschlägen und überraschenden Netzangriffen seinen Gegner 6:3, 6:4 in die Knie gezwungen hatte, machte sich bei einer 4:2-Führung vorsichtiger Optimismus ob eines möglichen Gesamtsieges breit.
„Dann g'winnens ein Doppel und die Wiesn is g'mahd“, brachte es Physiotherapeut Hubert Seebauer auf den Punkt, was soviel heißen sollte wie „dann ist es erledigt“. Nachdem seine Tapekünste Jorge Aguilar nach Aufgabe im Einzel wegen einer Handverletzung wieder zum Spielen im Doppel befähigten, drehte der an der Seite von René Rügamer mächtig auf. Beide bogen den schon verlustig geglaubten ersten Satz noch 7:5 herum und holten Durchgang zwei. „Ein gelungener Tennistag“, freute sich Präsident Michael Reizel.
Einer hatte das 6:3 schon im Vorfeld geahnt: Niclas Schmidt, Vizepräsident Sport, hatte nach dem Blick auf die gegnerische Mannschaftsaufstellung fachkundig vor Spielbeginn gemutmaßt, „es könnte 6:3 ausgehen“. Der Grundstein auf dem Weg zum Klassenerhalt ist damit gelegt. „Das gibt Selbstvertrauen“, weiß Cheftrainer Goran Popov. Das werden seine Recken auch brauchen, denn schon am Freitag wartet die erste Herkulesaufgabe beim TC Großhesselohe. Der trat am ersten Heimspieltag in guter Besetzung mit Florian Meyer auf Position zwei an.
Einzel: Montanes – Meigel 6:3, 6:4; Alcaraz Ivorra – Baumann 6:0, 6:2; Aguilar – Kirschner 4:6, 0:3; Figueroa – Krickovic 6:1, 6:3; Bergevi – Feucht 6:3, 6:4; Enser-Bönisch – Miedl 5:7, 6:7 (4).
Doppel: Montanes/Alcaraz Ivorra – Meigel/Kirschner 3:6, 6:4, 2:10; Aguilar/Rügamer – Baumann/Miedl 7:5, 6:3; Figueroa/Bergevi – Krickovic/Feucht 6:2, 6:3.
Die restlichen Spiele
TSV 1860 Rosenheim – SpVgg Hainsacker 9:0
TC BW Oberweier – BASF TC Ludwigshafen 5:4
TC Großhesselohe – TC Wolfsberg Pforzheim 7:2
TV Reutlingen spielfrei.