Jetzt ist es also Wirklichkeit geworden. Irgendwie hatte man bis zuletzt geglaubt, dass sich die Beteiligten noch zusammenraufen, es eine Lösung gibt, die verhindert, dass die Drittliga-Fußballer der Kickers ihr Pokalspiel gegen das Bundesliga-Team von Werder Bremen irgendwo 100 Kilometer von Würzburg entfernt in einem fremden Stadion austragen müssen. Denkste!
Bei der Posse um die Pokal-Ansetzung haben sich am Ende alle blamiert. Der Eindruck, dass ein paar wenige, es sind offenbar kaum mehr als eine Handvoll, womöglich auch zurecht klagende Anwohner in Würzburg reichen, um eine Großveranstaltung zu verhindern, bleibt hängen. Dass die Stadt die späteste Anstoßzeit für ein Spiel am Dallenberg auf 19.30 Uhr festlegt, mag aus rechtlicher Sicht notwendig sein, sorgt aber für Ärger bei vielen, vielen Fans. Schließlich hatten sich Tausende auf das Spiel gegen Werder gefreut und sind nun enttäuscht, ja wütend.
Wirklich teuer kommt die Sache die Kickers zu stehen. „Schon jetzt können wir traurigerweise sicher sagen, dass der Imageschaden für Würzburg groß sein wird und die finanziellen Folgen des Umzugs zu Lasten der Kickers enorme Dimensionen annehmen dürfte“, sagt Kickers-Vorstandsvorsitzender und -Präsident Daniel Sauer. Umsatzeinbußen durch weniger Zuschauer, die Kosten für eine Stadionmiete an einem anderen Ort und dazu die logistische Herausforderung eines Umzugs – alles zusammen dürfte den Drittligisten einen sechststelligen Euro-Betrag kosten. Geld, das die Kickers gerne für Spieler ausgeben würden. Weil aber die Stadt Würzburg kürzlich bemängelt hatte, die Kickers hätten Unterlagen beim laufenden Baugenehmigungsverfahren, erst sehr spät eingereicht, steht auch der Verein nicht im hellsten Licht da.
Am Ende wollte der Deutsche Fußball-Bund partout nicht vom geplanten Termin abweichen. Der moderne Fußball ist in erster Linie ein Geschäft, und da bestimmt, wer bezahlt. Warum der übertragende Bezahlsender sich ausgerechnet die Partie der Kickers gegen Bremen als Höhepunkt des Tages für den Abend ausgesucht hat, darüber kann man rätseln. Es werden, so ist zu befürchten, viele leere Ränge zu sehen sein.
Und der Verein ist - unabhängig von irgendwelche Bauunterlagen - hierfür nicht verantwortlich, weil das Lärmgutachten erst seit Mitte Juni vorliegt.
Insgesamt gibt es in diesem - sehr zutreffend als Posse bezeichneten - Vorgang nur Verlierer. die Stadt, der DFB, die Fans, der Verein, halt, die 7 Anwohner sind der "große Gewinner". Ein trauriges und blamables Ergebnis für eine demokratische und angeblich tolerante Gesellschaft!
zu erteilen! Dadurch würde die Welt für die 7 Kläger nicht untergehen und Würzburg
käme aus den Negativschlagzeilen. Das die Kläger von selbst darauf kommen, Größe zu zeigen, darauf wird man wohl vergeblich warten!
Wenn die Kickers die fehlenden Unterlagen eher eingereicht hätten, wäre dann die Geräuschkulisse niedriger gewesen? Wäre dann das Pokalspiel um 20:45 Uhr genehmigt worden?
Ihr Völker der Welt ... schaut auf diese Stadt und erkennt, dass ihr diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben dürft, nicht preisgeben könnt. Das wurde über Berlin vor langer Zeit in einem anderen Zusammenhang gesagt.
Bald wird man über Würzburg sagen: Sportfans der Welt, schaut auf diese Stadt und erkennt dass der Profifußball und der Ruf dieser Stadt preisgegeben wurde.