Ein Jahr mussten die Würzburger Kickers zuschauen. Jetzt sind sie wieder dabei. Zum insgesamt achten Mal dürfen die Rothosen im DFB-Pokal-Wettbewerb ran. Das Spiel gegen die TSG Hoffenheim an diesem Samstag (18.30 Uhr) ist der vierte Pflichtspiel-Vergleich mit einem aktuellen Erstligisten. Gewinnen konnten die Würzburger keines dieser Spiele. Dreimal schafften es die Kickers immerhin die die zweite Hauptrunde. Ein Rückblick auf erinnerungswürdige Pokal-Partien der Kickers:
4. Oktober 1980: Kickers – Fortuna Düsseldorf 0:2
„Großartige Kickers blamieren Fortuna“, titelte die Main-Post zwei Tage nach dem Spiel. Dabei hatte es ja gar nicht zur Sensation gereicht. Der Bayernligist sei aber, so der Bericht, „der moralische Sieger“. Die Rheinländer waren als Titelverteidiger an den Dallenberg gekommen. Ein paar Monate zuvor hatten sie im Endspiel um den Europapokal der Pokalsieger gestanden und gegen den FC Barcelona unglücklich mit 3:4 verloren. Die Brüder Thomas und Klaus Allofs, Rudi Bommer und der spätere Kickers-Akteur Gerd Zewe als Kapitän trugen damals das Trikot der Fortuna. “Was zählt ist nur das Ergebnis - die Leistung kann man vergessen“, sagte der damalige Düsseldorfer Trainer Otto Rehhagel nach der Partie.
17. August 2014: Kickers – Fortuna Düsseldorf 3:2 n.V.
Es dauerte 34 Jahre, aber dann nahmen die Kickers Revanche. Bernd Hollerbach hatte gerade seine 3x3-Mission am Dallenberg gestartet. Den Toto-Pokal-Sieg, der die Qualifikation zum DFB-Pokal-Wettbewerb brachte, hatte noch sein Vorgänger Dieter Wirsching errungen. Bei der Rückkehr auf die große Pokalbühne ging es tatsächlich wieder gegen Fortuna Düsseldorf, zu diesem Zeitpunkt Zweitligist. Der gastgebende Regionalligist hatte einen echten Torgaranten in seinen Reihen: Christopher Bieber. Der Angreifer, der inzwischen beim TSV Aubstadt gelandet ist, traf in der regulären Spielzeit zweimal für den Regionalligisten. 2:2 stand es nach 90 Minuten. Es ging in die Verlängerung. Da sorgte ein abgefälschter Freistoß von Stephan Lewerenz für den 3:2-Siegtreffer und dafür, dass der Dallenberg bebte. Es war ein Sieg, der zur Initialzündung wurde für den Klub, der erst einmal nur eine Richtung kannte: aufwärts. Damit das Zweitrunden-Spiel gegen Eintracht Braunschweig überhaupt in Würzburg steigen kann, braucht es ein Flutlicht. Das stellten die Kickers am Dallenberg tatsächlich bis Oktober auf. Es strahlt noch heute, auch wenn die Partie gegen Braunschweig nach großem Kampf mit 0:1 verloren ging.
8. August 2015: Kickers – Werder Bremen 0:2 n.V.
Einen Erstligisten ausschalten konnten die Kickers in ihrer Pokal-Historie noch nie. So nah dran wie an diesem heißen Tag im August 2015 waren sie aber bislang noch nie. In der 78. Minute erzielte Kickers-Akteur Marco Haller ein Tor. Doch Schiedsrichter Arne Aarnik verweigerte dem vermeintlichen 1:0 der Rothosen die Anerkennung – Abseits! Es war, wie die Fernsehbilder zeigten, eine Fehlentscheidung. In der Verlängerung schoss Werder dann doch noch einen recht schmeichelhaften Sieg heraus.
25. Oktober 2016: Kickers – 1860 München 3:4 n.E.
Einmal gab es am Dallenberg bei einem DFB-Pokal-Spiel ein Elfmeterschießen. Nach dem 1:0 nach Verlängerung gegen Eintracht Braunschweig gab es in der zweiten Runde erneut ein Zweitliga-Duell, diesmal mit 1860 München. In 120 Minuten fielen vor ausverkauften Rängen keine Tore. Beim Elfmeterschießen hätte dann der österreichische Kickers-Schlussmann Jörg Siebenhandl zum Helden werden können. Bei allen Münchner Strafstößen ahnte er die richtige Ecke, aber nur einen konnte er an den Pfosten lenken. Auf Würzburger Seite scheiterten Elia Sorioano und Nejmeddin Daghfous. In die dritte Runde schafften es die Rothosen bislang noch nie.
12. August 2017: Kickers – Werder Bremen 0:3
Ein Heimspiel in der Fremde. Die Kickers mussten ihr bis dato letztes DFB-Pokalspiel in Offenbach austragen. Es war eine Posse. Weil die Kickers schon länger mit einigen Nachbarn am Dallenberg im Clinch liegen, sind Fußballspiele zu späten Abendstunden in der Flyeralarm Arena nicht erlaubt. Das Spiel gegen Werder wurde aber auf 20.30 Uhr terminiert. Die Stadt Würzburg machte keine Ausnahme, der Deutsche Fußball-Bund wollte den Spielplan auch nicht noch einmal ändern. Am Ende müssen die Kickers umziehen. Auf dem legendären Bieberer Berg kamen 8090 Zuschauer. Die gesamte Gegengerade blieb aber leer. Heimspielatmosphäre kam nicht auf. Am Ende siegt Werder humorlos mit 3:0.