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FUSSBALL: JUNIOREN
Die kleinen Kickers gegen die ganz Großen
Die U-13- und U-14-Junioren können in der bayerischen Bundesliga-Förderliga spielerisch mithalten. Am Wochenende holten sie einen Sieg und ein Remis gegen Greuther Fürth
In der Förderliga der U-14-Junioren geht es zur Sache: Kickers-Spieler Noah Henkelmann (vorn) wird vom Führter Homan Mahmoud attackiert.
Foto: HMB Media/Volker Danzer | In der Förderliga der U-14-Junioren geht es zur Sache: Kickers-Spieler Noah Henkelmann (vorn) wird vom Führter Homan Mahmoud attackiert.
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:02 Uhr

Wenn der Herbst und das Frühjahr hereinbrechen, messen sich die kleinen Rothosen mit den bayerischen Bundesliga-Nachwuchsteams – und zwar im offiziellen Wettbewerb um Punkte. Zum dritten Mal sind die U- 14- und U- 13-Junioren der Kickers heuer Bestandteil der sogenannten Förderliga Buli/NLZ. Am Sonntag waren die beiden Mannschaften der SpVgg Greuther Fürth in Würzburg zu Gast. Die Ausbeute fiel gut für die Roten aus. Die U  14 holte ein 3:3-Unentschieden, die U 13 schaffte gar einen 1:0-Sieg.

Carsten Breunig ist ein sehr emotionaler Trainer. Wenn man ihn während der Spiele beobachtet, hat man den Eindruck, als wolle er sich selbst jeden Moment einwechseln und mitkicken. Natürlich würde Breunig bei den U-14-Junioren puncto Körpergröße herausragen. Doch das haben auch die beiden Fürther Innenverteidiger, die etwa einen Kopf größer waren als die meisten Rothosen. Geholfen hat es ihnen nur bedingt. In der letzten Minute eines spannenden Duells stehen sie sich nach einer Kickers-Ecke selbst im Weg. Farzad Janati nutzt die Konfusion im Kleeblatt-Strafraum aus – und markiert den verdienten 3:3-Ausgleichstreffer.

"Der Jahrgang kostet Nerven."
Carsten Breunig, Trainer der U-14-Junioren

Der Kickers-Coach holt sein Team nach dem Abpfiff zu einem Kreis zusammen und hält ihnen vor Augen, was alles möglich ist, wenn man an sich glaubt. Danach sackt er etwas gezeichnet auf der mobilen Auswechselbank zusammen. "Dieser Jahrgang kostet Nerven", bemerkt der frühere Biebelrieder Spielertrainer. Er meint es durchaus anerkennend.

Schon zum zweiten Mal in dieser Saison haben seine Jungs einen fast aussichtslosen Spielverlauf noch geradegebogen. Zum Saisonauftakt waren die Rothosen gegen den 1. FC Nürnberg mit 0:2 zurückgelegen – und gewannen am Ende noch mit 4:3. Diesmal steht es nach dem ersten Drittel ebenfalls 0:2. Die Kickers stellten taktisch um und bekamen nun mehr Druck auf den Ball. Luca Bethäußer verwandelte am Ende des zweiten Drittels einen direkten Freistoß zum 1:2 (48.).

Breunig sagte in der nächsten Pause nicht, dass noch ein Punkt möglich sei, sondern ganze drei Zähler. Seine Jungs scheinen ihm es abzunehmen. Sie haben es schließlich im ersten Heimspiel gegen den Club schon durchgemacht. Diesmal erzielte Lukas Kalandia den 2:2-Ausgleich; postwendend fiel das 2:3 aus abseitsverdächtiger Position. "Das haben wir nicht gut verteidigt", fand Breunig. Doch Aufgeben ist nicht. Ganz am Schluss wurden die Rothosen für ihr Anrennen mit dem 3:3 belohnt.

Der Sportpark Sieboldshöhe

Wechsel vom KRE Sportpark Sieboldshöhe an den Dallenberg. Dort bekamen es die U-13-Junioren am Sonntagnachmittag ebenfalls mit der SpVgg Greuther Fürth zu tun. Am Ende feierten sie im fünften Anlauf ihren ersten Rundenerfolg. Kickers-Coach André Laforet sprach von einer leidenschaftlichen Vorstellung seiner Jungs. Der goldene Treffer gelang Alessandro Crimaldi am Ende des zweiten Drittels. Das Aufatmen war groß. "Wir haben in dieser Saison schon viel Lehrgeld bezahlt, auch ich als Trainer", gestand Laforet.

Doch der Wechsel vom Klein- aufs Großfeld gepaart mit der starken Konkurrenz ist alles andere als einfach. "Wir sind in jedem Spiel der Außenseiter", berichtet Laforet. Dafür würde es seine Mannschaft gut machen. Sie sei Anfang September weiter zusammengewachsen. Da ging es gemeinsam nach London. "Das war überragend", sagt Laforet. In England testeten die Würzburger gegen die gleichaltrigen Teams vom FC Reading, FC Fulham und den Tottenham Hotspurs. Die Rothosen konnten spielerisch locker mithalten, hatten allerdings häufig in puncto Athletik das Nachsehen. Neben den Partien hat sich der Rothosen-Tross auch die Londoner City und das Wembley-Stadion angeschaut.

Auch Bayern München war schon da

Ein Hauch vom ganz großen Fußball wehte kürzlich auch durch Würzburg, als die U-13- und U 14-Nachwuchsteams von Bayern München auf der Sieboldshöhe zu Gast waren. Wie ernst es der Rekordmeister schon in diesen Altersklassen meint, zeigt der Transfer des Nachwuchstalents Ricardo Wagner von Bielefeld nach München zur letzten Winterpause. Die Arminia soll dafür eine hohe Ausbildungsentschädigung erhalten haben. Beim 10:0-Sieg der Bayern in Würzburg sorgte der Halb-Haitianer für mächtig Betrieb.

Die Spiele im Stenogramm

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SpVgg Unterhaching – FC Würzburger Kickers 3:0 (3:0). Schiedsrichter: Felix Wolf (Dietramszell). Tore: 1:0 (13., FE), 2:0 (34.), 3:0 (40.).

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FC Eintracht Bamberg – Würzburger FV 0:3 (0:3). Schiedsrichter: Jonathan Lorenz (Strullendorf). Zuschauer: 75. Tore: 0:1, 0:2 Simon Schäffer (13., 27.), 0:3 Essa Ganes (34.).

JFG Kreis Würzburg Süd-West – SpVgg Weiden 0:5 (0:3). Schiedsrichter: David Kern (Wülfershausen). Zuschauer: 50 (in Waldbüttelbrunn). Tore: 0:1 (16.), 0:2 (34.), 0:3 (42.), 0:4 (70., FE), 0:5 (85.).

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FC 05 Schweinfurt – FC Würzburger Kickers 2:2 (1:2). Schiedsrichter: Lukas Steigerwald (Gräfendorf). Zuschauer: 50. Tore: 0:1 Louis Breunig (6.), 0:2 Nik Hofrichter (8.), 1:2 Maximilian Stahl (36.), 2:2 Robin Zeitler (42.).

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Würzburger FV – FC Eintracht Bamberg 2:2 (1:1). Schiedsrichter: Kay Urbanczyk (Unterpleichfeld). Zuschauer: 80. Tore: 0:1 (37.), 1:1 Niklas Petzolt (38.), 2:1 Marius Haas (45.), 2:2 (56.).

SpVgg SV Weiden– FC Würzburger Kickers II 2:1 (1:1). Schiedsrichter: Sebastian Seidl (Störnstein). Zuschauer: 50. Tore: 0:1 Felix Schmitt (9.), 1:1 (29.), 2:1 (41.).

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FC Bayern München – FC Würzburger Kickers 4:0 (4:0). Schiedsrichter: Dominik Kappelsberger (Aßling). Zuschauer: 60. Tore: 1:0 (11.), 2:0 (18.), 3:0 (20.), 4:0 (22.).

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FC Würzburger Kickers – SpVgg Greuther Fürth 3:3 (1:2, 0:2). Schiedsrichter: Steffen Szingsniß (Mühlhausen). Zuschauer: 60. Tore: 0:1 (18., FE), 0:2 (25.+2), 1:2 Luca Bethäußer (48.), 2:2 Lukas Kalandia (63.), 2:3 (64.), 3:3 Farzad Janati (75.).

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FC Würzburger Kickers – SpVgg Greuther Fürth 1:0 (1:0, 0:0). Schiedsrichter: David Fishman (Veitshöchheim). Zuschauer: 50. Tor: 1:0 Alessandro Crimaldi (50.).

 
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