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Fußball: Testspiel
Die Erkenntnisse aus dem ersten Testspiel der Würzburger Kickers
Die Würzburger Kickers stecken noch immer mittendrin im Neuaufbau einer Mannschaft. Doch auch Trainer Markus Zschiesche weiß: Allzu viel Zeit bleibt nicht.
Einer von neun externen Testspielern bei den Würzburger Kickers: Luc Elsner (hier im Duell mit Abtswinds Egor Zelenskiy) spielte zuletzt für Drittligist Erzgebirge Aue.
Foto: Frank Scheuring | Einer von neun externen Testspielern bei den Würzburger Kickers: Luc Elsner (hier im Duell mit Abtswinds Egor Zelenskiy) spielte zuletzt für Drittligist Erzgebirge Aue.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 03.07.2024 02:45 Uhr

Gastgeber TSV Abtswind war nach dem 2:4 (2:2) gegen Fußball-Regionalligist Würzburger Kickers zufrieden. Er habe gehofft, dass die Partie gegen den Beinahe-Drittliga-Aufsteiger so oder so ähnlich laufe. Man habe sich ja nicht abschießen lassen, so der neue Trainer des Bayernligisten, Thorsten Götzelmann.

Doch wie ist der Stand der Dinge bei den Kickers nur dreieinhalb Wochen vor dem ersten Spiel der neuen Regionalliga-Saison, das aller Voraussicht nach in Seligenporten in der Oberpfalz stattfinden wird, weil Gastgeber Türkgücü München derzeit keine Regionalliga-taugliche Spielstätte in der Landeshauptstadt zur Verfügung steht. Fragen und Antworten nach dem ersten Vorbereitungsspiel der noch nicht ganz runderneuerte Kickers:

Was sagt das 4:2 in Abtswind über das Leistungsvermögen der neuen Kickers?

Gut gemacht! Kickers-Trainer Markus Zschiesche klatscht mit Dominik Meisel ab.
Foto: Frank Scheuring | Gut gemacht! Kickers-Trainer Markus Zschiesche klatscht mit Dominik Meisel ab.

Nichts! Trainer Markus Zschiesche hatte die ihn zur Verfügung stehenden Spieler in zwei recht wild zusammengewürfelte Aufstellungen geordnet. So werden sie nie mehr zusammenspielen. In Halbzeit eins waren es drei externe Testspieler, nach dem Seitenwechsel kamen sechs weitere Akteure zum Einsatz, die auf Probe dabei waren. Hinzu kommt: Mit Daniel Hägele, der nach seiner Hüftverletzung aus dem Aufstiegs-Rückspiel in Hannover erst in ein oder zwei Wochen ins Training einsteigt, und dem angeschlagenen Tim Kraus fehlten zwei bereits fest eingeplante Akteure, die für Stabilität und Ruhe im Spielaufbau sorgen können. Auch Flügelstürmer Benyas Junge-Abiol, dessen Vertragsstatus weiter ungeklärt ist, der sich aber weiter in Würzburg fit hält, musste zuletzt im Training kürzertreten und konnte nicht mitwirken.

Was hat gut geklappt, was nicht?

"Ich kann nur das bewerten, was wir bislang im Training eingeübt haben. Und das hat die Mannschaft okay umgesetzt", sagte Trainer Zschiesche nach seinem Debüt und meinte damit die Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte. Dass dann im Angriffsspiel viele Ungenauigkeiten dabei waren, ist angesichts der Aufstellung und des Zeitpunkts der Vorbereitung erklärbar. Auffallend war freilich manch Leichtsinnsfehler, der auch zu Gegentoren führte. Gerade arrivierte Kräfte wie Rechtsverteidiger Fabrice Montcheu oder der vom FSV Frankfurt gekommene Noah Awassi wirkten nicht als Stabilitätsanker.

Welche Testspieler konnten auf sich aufmerksam machen?

Außenstürmer Joel Ampadu (zuletzt TuS Mechtersheim) konnte sich nach einer Balleroberung und einem guten Abschluss in der Schlussminute in die Torschützenliste eintragen. Der erste, nach einer Ecke von Dominik Meisel vom Platzsprecher ihm zugesprochene, Treffer, war eher ein Eigentor. Salman Hamza (zuletzt 1. FC Gütersloh) durfte im offensiven Mittelfeld als einziger Probespieler länger als 45 Minuten ran. Luc Elsner, den Drittligist Erzgebirge Aue ziehen lassen würde, agierte als Mittelstürmer in der zweiten Halbzeit äußerst bemüht, aber auch etwas glücklos. Von einigen flüchtigen Eindrücken und der Testspielleistung alleine wird eine Bewertung freilich nicht abhängen. "Man bekommt ein Gefühl", so Zschiesche. Am Mittwoch waren die Testspieler erst einmal nicht mehr im Training. Ob der ein oder andere zurückkehrt, soll alsbald entschieden werden.

Wie ist der Stand bei der Kaderplanung?

Sowohl Theo Harz (links) als auch Maximilian Fesser konnten sich beim ersten Spiel für die Würzburger Kickers in die Torschützenliste eintragen.
Foto: Frank Scheuring | Sowohl Theo Harz (links) als auch Maximilian Fesser konnten sich beim ersten Spiel für die Würzburger Kickers in die Torschützenliste eintragen.

Da stecken die Kickers weiter mittendrin. Die größte Baustelle war bis Mittwoch nach dem Abgang von Saliou Sané die Mittelstürmerposition. Nun hoffen die Kickers diese Lücke mit der Verpflichtung des zweitligerfahrenen Benjamin Girth (MSV Duisburg) geschlossen zu haben. Dass mit Theo Harz (Hamburger SV II) und Maximilian Fesser (Wormatia Worms) zwei Neuzugänge Tore erzielten, war aber ein gutes Zeichen. Pascal Moll durfte als Mittelstürmer vorspielen. Sein Verbleib ist weiter ungewiss. Kein Thema mehr scheint, so ist zu hören, eine Verlängerung mit Eigengewächs Marcel Fischer zu sein, der zuletzt auch nicht mehr mit dem Team trainierte. Dardan Kaimani spielte am Mittwoch als Testspieler beim Halleschen FC vor.

Wie geht es in der Vorbereitung weiter?

Ein für das kommende Wochenende geplantes Testspiel kommt wohl nicht zustande. Zschiesche will mit seinem Rumpfteam nun auch verstärkt das Spiel mit dem Ball trainieren. Dass nicht viel Zeit bleibt, um in Form zu kommen, weiß er: "Wir haben schließlich ein festes Ziel", sagt er und das ist, das weiß im Kickers-Umfeld jeder, der Aufstieg.

Fußball: Testspiel
TSV Abtswind – Würzburger Kickers 2:4
Tore:
0:1 Theo Harz (12.), 1:1 Felix Schmitt (21., Foulelfmeter), 1:2 Maximilian Fesser (29.), 2:2 Madaani Seidu (35.), 2:3 Eigentor (60.), 2:4 Joel Ampadu (90.).

 
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  • Bernd Burgis
    Ich weis, dass schlechte Prognosen bei den Kickersfans nicht gut ankommen, aber die Chancen unserer Kickers hängen ganz alleine an der Ausrichtung von Bayern München II! In den vergangenen Jahren haben die Bayern ihre 2. Mannschaft nicht "so ernst" genommen! Jetzt sind die Herren Eberl und Freund am Werk und besonders von Freund weis man, dass dieser die "Nachwuchsarbeit" bei RB Salzburg sehr ernst genommen hat, was ja auch in vielen Top-Platzierungen des Salzburger Nachwuchses zu sehen war. Wenn also Bayern II jetzt ernsthaft will, hat in der Regionalliga niemand anderes eine reelle Chance für den Aufstieg?! Hoffen wir deshalb, dass die "Neugestaltung der 1. Mannschaft" bei den Bayern soviel Kräfte erfordert, dass man die "Zweite" noch ein Jahr nicht im Fokus hat?! Und wenn die Kickers nach den vielen neuen Abwehrspielern noch einen "20-Tore-Stürmer" aus dem Hut zaubern, steigen die Chancen noch erheblich mehr!
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