1925
Otto Feick aus Schönau in der Rhön meldet das Rhönrad als "Gerät für Belustigungszwecke" zum Patent an. Noch im selben Jahr stellt er seine Erfindung den Turnern der TG Würzburg vor und findet großen Zuspruch.
1926
Turner der TGW gründen die Rhönrad-Sport-Gesellschaft Würzburg (RSGW), den ersten und bis heute einzigen reinen Rhönrad-Verein.
1927
Feick bildet eine "Musterriege", um der Welt sein Rhönrad zu präsentieren. Michael Steidle und Joseph Brand sowie Betty Herbert, Fini Weimer, Hanni Heim und Leni Klarmann von der TGW begleiten Feick auf seinen Reisen durch ganz Europa und nach Nordamerika. Die Show-Vorführungen mit dem "Würzburg-Rad", wie es in alten Aufzeichnungen auch oft genannt wird, lösen überall große Begeisterung aus.
1928
Unter der Leitung von Felix Gärtner gründen einige "Rhönrad-Pioniere" ihre eigene Abteilung innerhalb der TGW.
1930
In Bad Kissingen findet das erste Internationale Rhönrad-Turnier statt. Die TGW-Turner Fini Weimer und Josef Brand siegen überlegen.
1936
Würzburg ist Austragungsort der ersten deutschen Rhönrad-Spiele. Und wieder sind die TGW-Spitzenturner ganz vorne dabei: Bei den Frauen siegt Lore Lang, bei den Männern Hubert Vay.
1939-1945
Der zweite Weltkrieg bringt die Rhönrad-Bewegung völlig zum Erliegen. Und - was sich in den Nachkriegsjahren als ein großes Handicap erweisen soll - das Rhönrad-Turnen bekommt seinen Ruf als "Nazi-Sportart" ab.
1948
Ein Gründungsmitglied der RSGW, Hans Wagner, bildet eine Rhönrad-Riege beim FV Würzburg 04, die aber geschlossen zur TGW wechselt, als dort der Übungsbetrieb wieder aufgenommen wird.
1951
Alfred Weimer und Otto Faber werden in den folgenden Jahren den Aufbau der Rhönrad-Abteilung entschieden vorantreiben.
1954
Der inzwischen erkrankte und verarmte Erfinder des Rhönrad-Turnens, Otto Feick, wird durch eine beispielhafte Spendenaktion unterstützt, an der sich maßgeblich die Turner und Turnerinnen der TGW beteiligen.
1957
Der Neubau der TGW-Halle in der Schießhausstraße wird abgeschlossen und schafft für die damalige Zeit ideale Trainingsbedingungen. In den 60ern feiert die TGW 13 deutsche Rhönrad-Meisterschaften. Anneliese Faber gewinnt gleich fünf Mal in Folge von 1966 - 1970 und wird dadurch im Guinness-Buch der Rekorde verewigt.
1959
Das Rhönrad-Turnen wird vom DTB angegliedert und setzt sich auf nationaler Ebene durch. Im gleichen Jahr stirbt Otto Feick und wird von den TGWlern Otto Faber und Norbert Dill zu Grabe getragen.
1967
Die TGW richtet die deutschen Meisterschaften aus, die von einem harten Konkurrenz-Kampf der Aktiven aus Würzburg und Rimpar (drei Titel) geprägt sind.
1973
Der Bundes-Fachausschuss Rhönrad-Turnen beschließt die Räder mit einer PVC-Beschichtung zu versehen, um das Turnen in der Halle zu ermöglichen. Das Turnen wird dadurch vielfältiger und anspruchsvoller.
1978
Brigitte Faber wird zum dritten Mal in Folge deutsche Meisterin.
1988
Brigitte Faber wird zur Beauftragten für Kampfrichterwesen im Rhönradturnen des DTB gewählt.
1993
Claudia Geyer wird ein Jahr nach dem Umzug in die Feggrube Europameisterin im Geradeturnen.
1995
Wieder ist Geyer für die TGW erfolgreich: Sie gewinnt die deutsche Meisterschaft und wird Vize-Weltmeisterin. Mit Günther Fischer gewinnt sie den deutschen Titel im Paarturnen. 1996 wird sie ihre nationalen Titel verteidigen.
1997
Bei den Weltmeisterschaften in Antwerpen zeigen die Turner ihre Geradeübungen erstmals mit Musik. Und Claudia Geyer beweist, dass sie auch auf diesem Gebiet Weltspitze ist. In einem an Spannung kaum zu überbietenden Finale wird sie mit ihrer mitreißenden Interpretation der "Rhapsody in blue" von George Gershwin Weltmeisterin.
2003
Die Rhönrad-Abteilung der TG Würzburg feiert ihr 75-jähriges Bestehen.