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BASKETBALL: FIBA EUROPE CUP, GRUPPE A
Die Baskets vergeben ihre erste Chance
Basketball - easyCredit BBL - s.Oliver Wuerzburg - medi bayreuth       -  Perry Ellis war mit 13 Zählern erfolgreichster Werfer der Baskets bei Sarkarya.
Foto: ArchivHeiko Becker | Perry Ellis war mit 13 Zählern erfolgreichster Werfer der Baskets bei Sarkarya.
Thomas Brandstetter
 |  aktualisiert: 22.08.2022 17:02 Uhr

Ein Satz mit x? Das war nix! Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg hat seine erste Chance, sich im Europe-Cup-Wettbewerb vorzeitig für die zweite Gruppenphase zu qualifizieren, nicht nutzen können. Mit 60:80 (32:35) unterlagen die Baskets am Mittwochabend Sakarya Büyükºehir Belediyesi Spor Kulübü (BSB) – und sie verloren damit außer der Tabellenführung in Gruppe A nach der 69:79-Heimniederlage im Hinspiel auch den direkten Vergleich gegen die Türken. Nach dem 76:72-Erfolg von ZZ Leiden, dem neuen Spitzenreiter, in Oradea ist die Ausgangslage in der Gruppe vor dem letzten Spieltag spannend.

Ausgangslage ist spannend

Sicher ist nur: Oradea ist bereits ausgeschieden. Würzburg, Leiden und auch Sakarya können sich noch für die nächste Gruppenphase qualifizieren. Wollen die Baskets sicher gehen, ihr internationales Engagement mindestens bis Ende Januar zu verlängern, müssen sie am nächsten Dienstag (20 Uhr, s.Oliver Arena) die Holländer zu Hause unbedingt besiegen. Sollte Sakarya zu Hause gegen Oradea verlieren (was nach dem gestrigen Auftritt als eher unwahrscheinlich erscheint), stehen die Würzburger – egal, wie sie selbst spielen – in jedem Fall in der nächsten Gruppenphase, weil sie den direkten Vergleich gegen Oradea gewonnen haben.

Die höchste Saisonniederlage

Verlieren die Baskets am Dienstag und gewinnt Sakarya am Mittwoch, ereilt die Würzburger dasselbe Schicksal wie bei ihrem ersten internationalen Auftritt vor sechs Jahren im ULEB Eurocup: Dann sind sie mit drei Siegen und drei Niederlagen ausgeschieden, weil die Türken den direkten Vergleich gegen sie gewonnen haben.

Für Baskets-Trainer Denis Wucherer ist Sakarya „die beste und talentierteste Mannschaft in dieser Gruppe“, wie er direkt nach der 20-Punkte-Differenz-Klatsche, der höchsten Niederlage in dieser Saison, dieser Redaktion sagte. Einen Vorwurf wollte er seiner Mannschaft nicht machen: „Die 20 Punkte Unterschied hat die Mannschaft nicht verdient. Für Sakarya ging es ja bereits um alles, und es war nicht einfach, dort zu spielen. Wir waren bemüht, und unsere erste Halbzeit hat mir sehr gut gefallen.“

Nachdem ihm die Darbietung seiner Starting Five am Samstagabend bei der 71:78-Liga-Heimniederlage gegen Braunschweig zum Auftakt beider Halbzeiten so gar nicht gefallen hat („Die erste Fünf hat ihren Job nicht gemacht“), rotierte Wucherer seine Anfangsformation mal wieder kräftig durch und schickte fünf Akteure aufs Feld, die zusammen noch nicht begonnen hatten: Cameron Wells, Brad Lösing, Xavier Cooks, Perry Ellis und Jochen Richter sollten für einen stabilen Beginn sorgen. Aufbauspieler Skyler Bowlin hatte sich am Samstag gegen Braunschweig am Knöchel verletzt und war erst gar nicht mit in die Türkei gereist.

Ein richtig guter Start

Die – durch Richter und Lösing defensiv vermeintlich stärkeren – Fünf mussten sich dann erst mal knapp eine Viertelstunde gedulden, weil es in der vielleicht zur Hälfte gefüllten, 5000 Zuschauern Platz bietenden Sakarya Sports Hall in der Provinzhauptstadt Adapazari technische Probleme mit dem Scouting gab.

Aber wehe, wenn sie losgelassen . . . Konnte man zuerst glauben. Die Würzburger legten vom Sprungball weg ein Tempo vor und zeigten eine Stabilität, womit die Hausherren gar nicht zurechtkamen. 8:1 führten die Baskets nach nur drei Minuten, gar 11:3 nach fünf – ehe sie ihren Schwung verloren, und die Türken bis zum Viertelende wieder auf zwei Zähler herankamen (17:19). 50 Sekunden vor dem Ende einer spannenden und phasenweise auch sehr unterhaltsamen ersten Halbzeit warf Safak Edge die Gastgeber dann mit einem Dreier zum Halbzeitstand erstmals in Führung (35:32).

Das dritte Viertel wuchs sich dann zu einem richtigen Dilemma für die Baskets aus. Die Hausherren bauten zu Beginn der zweiten Hälfte gleich mal flugs ihre Führung aus: Nachdem Ex-NBA-Profi Toney Douglas nach gut vier Minuten nach Wiederbeginn seinen zweiten Dreier zum 47:34 versenkt hatte, führten die Hausherren nach einem pauseübergreifenden 17:2-Lauf schon mit 13 Punkten. Und bauten bis zum Ende des Viertels, in dem die Baskets auch größte Möglichkeiten ungenutzt ließen und ganze acht (!) Zählerchen erzielten, ihren Vorsprung auf 16 Punkte aus (56:40).

Erneut schlechte Dreierquote

Es war die Phase, von der Wucherer dann sagte: „Der Ball wollte einfach nicht rein. Die Chancen waren ja wieder da, auch genügend in Brettnähe, aber wir konnten sie nicht nutzen.“ Worte, die er in dieser Saison schon mehrfach benutzen musste. Wenn man auch einfache Korbleger nicht verwandelt und überdies die Ausbeute aus der Ferne erneut kaum noch mäßig ist (23 Prozent Dreierquote), wird es natürlich schwierig, eine Aufholjagd erfolgreich zu gestalten. Weshalb im Schlussviertel dann die Türken konsequenterweise schnell für die endgültige Entscheidung sorgten: Nach nicht einmal zweieinhalb Minuten des finalen Abschnitts traf Mitchell Wilbekin zum 65:45. Nicht einmal mehr ein klein wenig Ergebniskosmetik wollte den Baskets bis zum Ende gelingen.

Sakayra BSB – s.Oliver Würzburg 80:60 (17:19, 18:13, 21:8, 24:20)

Top-Scorer Sakarya: Nnoko 18, Douglas 15, Salumu 12.

Für Würzburg spielten und trafen: Ellis 13, Hulls 12, Richter 8, Wells 7, Olaseni 6, Lösing 6, Cooks 3, Loncar 3, Koch 2, Buck.

Rebounds: 36 – 43

Treffer aus dem Feld: 24/57 (42 %) – 24/65 (37 %)

Dreierquote: 10/25 (40 %) – 4/17 (23 %)

Ballverluste: 6 – 12

 
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