Die 3. Liga soll, so wie sie ist, erhalten bleiben. Das war die erste Botschaft, die die Vertreter der Liga, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Freitag-Nachmittag bei einer Pressekonferenz auf dem Podium platziert hatte, verkündeten. Es war während der Corona-Spielunterbrechung 2020 als einige Klubs der Liga den Garaus machen wollten, über eine Aufspaltung der Spielklasse abgestimmt wurde. Das ist längst vom Tisch. "Es gibt keine Alternative zur Struktur mit einer Liga mit 20 Klubs", stellte Tom Eilers, Vorsitzender des Ausschusses 3. Liga klar.
Nur wird diese 3. Liga eben auch oft als Pleiteliga bezeichnet, weil zahlreiche Klubs in dieser Spielklasse bereits in finanzielle Schieflage gerieten. Der DFB gründete deswegen eine Task-Force. Deren Ergebnisse wurden am Freitag nun vorgestellt und werden auch, das ist bereits in den DFB-Gremien beschlossene Sache, umgesetzt.
Wichtigster Punkt in Sachen Finanzen dürfte die Eigenkaptalauflage sein. Ein, in den Einzelheiten kompliziertes Regelwerk, soll dafür sorgen, dass das negative Eigenkapital bei den Klubs kleiner wird oder gar nicht erst aufgebaut wird. Zuletzt wiesen über die Hälfte der Drittliga-Klubs in negatives Eigenkapital aus. Die Vereine müssen ihr Eigenkapital nun jährlich um fünf Prozent verbessern, sonst drohen ab der Saison 2022/23 Punktabzüge.
Für jedermann sichtbarer sind die veränderten Anforderungen an die Stadien. Ab der kommenden Saison beträgt die Mindestkapazität für eine Drittliga-Arena nicht mehr 10001 sondernd 5001 Besucher. Man wolle auch in "kleineren und mittelgroßen Städten" Drittliga-Fußball ermöglichen. In dieser Saison muss der SC Verl nach Lotte und der TSV Havelse nach Hannover ausweichen, um die Auflagen an das Stadion zu erfüllen. Keine Kompromisse soll es indes in Sachen Rasenheizung und moderne Flutlichtanlage geben. Da haben Aufsteiger zwar ein Jahr Übergangsfrist, müssen, wenn sie eines der Kriterien nicht erfüllen, aber mit 25 Prozent weniger Einnahmen aus dem Topf mit den Fernseh- und Vermarktungserlösen auskommen. Überhaupt soll das professionelle Bild der Spielklasse erhalten und sogar noch ausgebaut werden - auch in Kleinigkeiten. So braucht jeder Klub in Zukunft einen hauptamtlichen Fan-Beauftragten. In der Vergangenheit konnte diese Funktion auch nebenamtlich ausgeübt werden.
Markus Merk, der einstige Welt-Schiedsrichter saß als Beiratsvorsitzender des 1. FC Kaiserslautern und Vereinsvertreter bei er Pressekonferenz auf dem Podium, meinte: "Aus der Liga der Risiken soll eine Liga der Chancen werden."