
Auch wenn am Ende für die Würzburger Kickers ein deutlicher 5:1-Sieg gegen die SpVgg Hankofen-Hailing stand, sorgte diese Szene auch nach Spielschluss für Diskussionsstoff: Gleich mehrere Rothosen-Akteure stritten nach einer knappen halben Stunde beim Stand von 2:1 auf offener Bühne darum, einen Elfmeter zu schießen. Ist das nun Hinweis darauf, wie es um das Innenleben eines Teams bestellt ist, in dem offenbar jeder zuerst darauf erpicht ist, die eigene Statistik aufzuhübschen und sei es durch einen Elfmetertreffer? Oder ist das eine übertriebene Interpretation?

Da diskutierten Benyas Junge-Abiol, Fabian Wessig, Alem Japaur und zwischendurch auch Moritz Hannemann mal mehr oder weniger gestenreich. Wessig und Junge-Abiol hatten sich zwischendurch auch schon den Ball geschnappt, dann schritt Kapitän Daniel Hägele ein. "Ich habe nur einen Tipp gegeben", sagte er später.
Der eigentlich vorgesehene und von ihm festgelegte Elfmeterschütze sei Moritz Hannemann, verriet Trainer Martin Lanig in der Pressekonferenz. Wie es dann zu dieser für alle sichtbaren Auseinandersetzung kommen konnte? "Das werden wir intern aufklären", kündigte der Kickers-Coach an. Hannemann selbst nahm die Sache eher locker: "Das ist ganz normal. Jeder will schießen und der Mannschaft helfen."

Letztlich war es dann Alem Japaur, der sich den Ball zurechtlegen durfte. Dass der eher schwach getretene Elfmeter dann von Gäste-Keeper Sebastian Maier pariert wurde, überraschte bei der Vorgeschichte nicht mehr wirklich. "Das kann passieren. Den nächsten machen wir wieder", sagte Hannemann. Die Kickers konnten es locker nehmen, weil Japaur in der 43. Minute kunstvoll per Hacke doch das 3:1 erzielte. Ein weiterer Hinweis darauf, dass es den Kickers bislang in dieser Saison weniger an individueller Klasse als an anderen Dingen fehlt.