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Tennis
Der Ukrainer Vladyslav Orlov siegt beim Tennis-Turnier von Weiß-Blau in Würzburg und fliegt zum Davis-Cup
Vladyslav Orlov, der in der Zweiten Bundesliga für den TC Weiß-Blau Würzburg antritt, musste im Finale der Würzburger Tennis-Meisterschaften um seinen Sieg kämpfen.
Foto: Kirsten Mittelsteiner | Vladyslav Orlov, der in der Zweiten Bundesliga für den TC Weiß-Blau Würzburg antritt, musste im Finale der Würzburger Tennis-Meisterschaften um seinen Sieg kämpfen.
Kirsten Mittelsteiner
Kirsten Mittelsteiner
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:47 Uhr

Der Ukrainer Vladyslav Orlov (TC Weiß-Blau Würzburg) und Johannes Fleischmann (TC Bamberg) droschen sich im Endspiel der 11. Offenen Würzburger Herren-Tennismeisterschaften bei Weiß-Blau Würzburg die Bälle um die Ohren. Die Zuschauenden auf der Anlage hatten Vergnügen angesichts des hochklassigen Sports, der ihnen geboten wurde. "Ein so ausgeglichenes Finale auf derart hohem Niveau hatten wir noch nicht", resümierte Turnierdirektor Goran Popov.

Mit Preisgeld will Orlov sein vom Krieg zerstörtes Haus aufbauen

Waren es im ersten und zweiten Satz nur wenige Bälle, die über Gewinn und Verlust entschieden, kam Fleischmann im dritten aus einer Schwächephase nicht mehr heraus. "Es war ein hartes Match", gab Orlov, der heuer erstmals in der Zweiten Bundesliga Süd für Weiß-Blau aufschlug, nach seinem 7:6, 4:6, 6:2 zu. Dass es ihm Fleischmann so schwer machen würde, habe er nicht vermutet. Zuvor war der als Nummer eins Gesetzte ohne Satzverlust und mit nur drei verlorenen Spielen durchs Tableau marschiert.

Der Medizinstudent aus Regensburg stellte aber im Finale eindrucksvoll unter Beweis, dass man kein Profi sein muss, um wie einer zu spielen. Heuer in der Regionalliga im Einsatz, stand er Orlov bei Fitness und Können in nichts nach. Am Ende hielt sich seine Enttäuschung in Grenzen. "Ich bin zufrieden", fasste er zusammen, lachte schon wieder und versprach Freundin Alea ein Abendessen.

Anders Orlov, der nachdenklichere Töne bei der Frage nach dem Preisgeld anschlug: "Ich weiß es nicht", sagte er. "Mein Haus in der Ukraine ist durch den Krieg zerstört, dafür brauche ich jeden Euro." Ein Lichtblick ist seine nächste sportliche Herausforderung: In einer Woche steht der Davis-Cup gegen Ungarn auf dem Programm. Orlov schlägt dort als Nummer eins für die Ukraine auf.

Orlov will auch im nächsten Jahr wieder nach Würzburg kommen

Das Turnier war mit 46 Spielern quantitativ wie qualitativ gut besetzt. Es bot den klubzugehörigen Spielern, die fast alle die erste Runde überstanden, eine Möglichkeit, sich auf hohem Niveau zu messen. Max Siempelkamp setzte sich gegen Fabian Egidy (Veitshöchheim) in drei Sätzen durch, Anton Beyes gewann gegen Philipp Koch (Bamberg), Laurenz Link gegen Philipp Kunkel (Ingolstadt) und Max Lamprecht gegen Sebastian Egidy (Veitshöchheim). Felix Heil (Versbach) siegte über Julian Alberto Valencia Ponce (Weiß-Blau).

Bis ins Halbfinale kam der an Nummer vier gesetzte Mike Steib, der Teamkollege Link ausschaltete, aber Orlov unterlag. Der versprach, auch im nächsten Jahr wieder nach Würzburg zu kommen: sowohl in der Liga als auch zum Turnier.

Ergebnisse, Viertelfinale: Orlov (Würzburg) – Buck (Stuttgart) 6:0, 6:0; Steib (Würzburg) – Rünger (Hamburg) 6:4, 1:6, 6:3; Fischer (Sprendlingen) – Hanif (Seeheim) Aufgabe; Fleischmann (Bamberg) – Benes (Leipzig) 7:6, 6:4. Halbfinale: Orlov – Steib 6:0, 6:1; Fleischmann – Fischer 6:2, 6:0. Finale: Orlov – Fleischmann 7:6, 4:6, 6:2.

 
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