Johannes Markel, Mannschaftsführer der Männer von QOOL TC Weiß-Blau Würzburg in der Zweiten Bundesliga Süd, war nach der Niederlage im entscheidenden Doppel sichtlich enttäuscht: "Das ist richtig ärgerlich", fand er.
Spannender hätte die Partie gegen den TC Schießgraben Augsburg nicht verlaufen können, denn beim Stand von 4:4 kam es auf das letzte Doppel von Adrian Andreev und Alexander Donski an. Es war ein Wechsel zwischen Hoffen und Bangen, denn die Entscheidung in diesem fiel erst im Match-Tiebreak. Und auch der war ein enger Schlagabtausch, in dem die Würzburger vier Matchbälle abwehrten, immer wieder ausglichen, bis der fünfte der Augsburger zum 11:9 saß.
Da brachen bei den Gästen beim Jubel alle Dämme, während die Würzburger mit hängenden Köpfen von ihrem Platz schlichen. Verständlich, denn schon zum Saisonauftakt gegen den TV Reutlingen am Freitag hatten sie eine satte Niederlage kassiert. Allerdings waren sie beim 0:9 chancenlos, während gegen Augsburg mit ein bisschen Glück etwas drin gewesen wäre. Doch machten zwei im Match-Tiebreak verlorene Einzel die Ausgangslage mit dem 2:4 Rückstand zu schwer, denn drei Doppel in dieser Spielklasse zu gewinnen grenzt an ein kleines Wunder.
"Manche haben gut gekämpft, aber es haben nicht alle ihre Leistung abgerufen", kritisierte Markel den Auftritt einiger Spieler am Heimspiel-Wochenende. Hinzu kam die Absage des Spaniers Pablo Llamas Ruiz, der an Position zwei gemeldet ist. "Da muss man improvisieren", so Markel. So waren gegen Augsburg auch drei andere Spieler als gegen Reutlingen am Start, darunter die beiden schwedischen Neuzugänge Jonathan Mridha und Olle Wallin.
Während Wallin einen tadellosen Einstand gab, ging es für Mridha nach einem gewonnenen ersten Satz bergab. Im zweiten Durchgang ärgerte er sich dermaßen, dass er seinen Schläger wutentbrannt zertrümmerte. Aber auch diese emotionale Explosion half ihm nicht in die Spur zurück. Im entscheidenden Match-Tiebreak zeigte er kaum mehr Gegenwehr und verlor glatt.
"Unser Saisonstart ist gründlich missglückt", fasste Markel beide Partien zusammen. "Wir stehen jetzt mit dem Rücken zur Wand." Auch für die nächsten zwei Spiele am kommenden Wochenende in Ludwigshafen und Pforzheim prophezeite er eher düstere Aussichten, denn auch diese Gegner zählen wohl zu den stärkeren Teams. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Zweite Bundesliga Süd, Männer
QOOL TC Weiß-Blau Würzburg – TV Reutlingen 0:9
Ergebnisse, Einzel: Andreev – Fatic 1:6, 4:6; Orlov – Handel 3:6, 4:6; Madarasz – Torebko 1:6, 6:2, 9:11; Donski – Jaloviec 3:6, 6:7 (7), Bergevi – Schlagenhauf 1:6, 2:6; Steib – Wörner 4:6, 1:6. Doppel: Andreev/Bergevi – Fatic/Handel 0:6, 5:7; Orlov/Donski – Torebko/Schagenhauf 1:6, 6:7 (5), Madarasz/Gold – Jaloviec/Wörner 3:6, 2:6.
QOOL TC Weiß-Blau Würzburg – TC Schießgraben Augsburg 4:5
Ergebnisse, Einzel: Andreev – Escoffier 6:2, 4:6, 10:4; Madarasz – Bobrov 1:6, 7:5, 8:10; Mridha – Lemstra 6:4, 1:6, 3:10; Donski – Wagner 2:6, 2:6; Wallin – Nystroem 6:1, 6:0; Cadonau – Yunis 3:6, 0:6. Doppel: Andreev/Donski – Escoffier/Bobrov 3:6, 7:6, (6), 0:9; Madarasz/Mridha – Lemstra/Wagner 7:6 (5), 3:6, 11:9; Wallin/Cadonau – Nystroem/Yunis 6:1, 6:3.