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FUTSAL
Der Fußball-Kreis Schweinfurt dominiert
Chance vertan: Für den TSV Rottendorf reichte es dieses Jahr bei der Bezirksmeisterschaft in der Halle nur für Rang vier.
Foto: Anand Anders | Chance vertan: Für den TSV Rottendorf reichte es dieses Jahr bei der Bezirksmeisterschaft in der Halle nur für Rang vier.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 02.04.2019 14:23 Uhr

Was für ein Triumphzug der Vereine aus dem Schweinfurter Fußball-Kreis: Bei der Futsal-Bezirksmeisterschaft in Haßfurt belegten sie die ersten drei Plätze. Als neuer Titelträger wird Bezirksligist SV-DJK Oberschwarzach-Wiebelsberg die unterfränkischen Farben bei der Bayerischen am Samstag im schwäbischen Stadtbergen vertreten. „Da müssen wir jetzt auf die Schnelle einen Bus finden, denn wir wollen da mit der kompletten ersten und zweiten Mannschaft und all unseren Fans hin – und so richtig Spaß haben“, sagte Spielertrainer Simon Müller.

Gochsheimer Betreuer angefressen

Angefressen war hingegen Ralf Habl, der Betreuer des TSV Gochsheim, nach der 3:5-Niederlage im Endspiel. „Es ist für jede Mannschaft schwer, gegen einen Gegner zu bestehen, der an Unfairness kaum zu überbieten ist“, spielte Habl darauf an, dass der neue Bezirksmeister es mit Schwalben nur auf das Schinden von Mannschaftsfouls und daraus resultierenden Zehnmeter-Strafstößen abgesehen hätte. Was wiederum Müller nur ein müdes Lächeln abrang: „Und was haben Meusel und Co. bei den Gochsheimern gemacht? Wer beim Futsal frühzeitig dumme Fouls produziert, ist selber Schuld.“

Feuriges Endspiel

Ja, es war ganz schön heiß zugegangen im Endspiel. Müller hatte den SV-DJK per Strafstoß in Führung gebracht, Daniel Meusel für den TSV ausgeglichen. Auch Sebastian Reinsteins Doppelpack schockte Gochsheim nicht, Yannick Sprenger, der später nach einer Tätlichkeit auch vom Feld verwiesen hätte werden können, verkürzte und leitete eine Drangphase seiner Mannschaft ein. Doch Sven Friedrich und erneut Müller machten mit Kontern alles klar; Meusels toller Trick zum 3:5-Endstand kam zu spät, zumal sein Kollege Fnan Tewelde Sekunden später Gelb-Rot sah. „Wir haben ein richtig gutes Turnier gespielt“, war Müller hernach, auch ob des 500-Euro-Siegerschecks, hoch zufrieden – und auch Habl, der für sein Team 300 Euro einstreichen durfte, hatte wieder versöhnliche Worte gefunden: „Hut ab vor meinen Jungs, die sportliche Leistung war top.“

Rottendorf scheitert im Halbfinale

Immerhin hatten die Gochsheimer im Halbfinale Titelverteidiger Rottendorf mit 2:0 aus dem Rennen gekippt. Nach Meusels Führungstreffer waren die von lautstarken Fans begleiteten Rottendorfer, mit vollem Risiko angerannt, hatten auch den Torwart für einen fünften Feldspieler geopfert, doch vergaben sie beste Möglichkeiten. Sekunden vor Schluss scheiterte Nicolas Schubert frei vor dem Tor; im Gegenzug traf Tewelde zum Endstand. Schubert blieb wenigstens die Ehrung zum besten Spieler des Turniers. Und Trainer Martin Lang ein dennoch positives Fazit: „Dafür, dass bei uns der Spaß im Vordergrund stand, haben sich die Jungs richtig reingehaut.“ Was ihm weniger gefallen hat: „Wir haben es im Halbfinale nicht geschafft, unsere Angriffe ruhig zu Ende zu spielen. Und wer einen Meusel frei zum Schuss kommen lässt, der braucht sich nicht wundern, wenn der Ball drin ist.“

FTS gewinnt Sechsmeter-Duelle

Dass seine Rottendorfer am Ende „nur“ Vierte wurden, lag an den Freien Turnern aus Schweinfurt. Im Sechsmeter-Duell der Bezirksligisten um Platz drei besiegte der Osten den Westen mit 3:2 – der FTS bescherte das immerhin noch 200 Euro.

Als die besten Vier unter sich waren, war der Ausrichter schon lange raus aus dem Turnier. Dass es der letzte Platz in der Gruppe A wurde, lag bei Punktgleichheit mit der DJK Salz/Mühlbach am 0:6 im Eröffnungsspiel gegen Gochsheim. Die Kollegen aus Salz und Mühlbach wurden zwar Dritter, mit einem Zähler aber ohne Chance auf einen der zwei besten dritten Plätze. Recht sang- und klanglos verabschiedeten sich auch die beiden Untermain-Klubs, die jeweils Gruppen-Letzte wurden. Die SG Aschaffenburg-Strietwald kam genauso nur auf einen Punkt wie der SV Gencler Birlik Aschaffenburg.

Kein Drama für Bergtheim

In der Viertelfinalrunde setzten sich die favorisierten Mannschaften durch. Zunächst war beim TSV Gochsheim Verlass auf Torjäger Daniel Meusel. Er traf gegen Kreisklassist SV Bergtheim in der ersten und letzten Minute – macht 2:0. Für die Bergtheimer war?s kein Drama. „Wir haben eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt“, war Spielertrainer Sven Krönlein nicht unzufrieden. „Gegen die Top-Mannschaften war es klar, dass es für uns schwer werden würde.“ Ein 1:0 gegen Birlik Aschaffenburg und ein 0:0 gegen die FTS waren aller Ehren wert, gegen Rottendorf (0:2) aber kein Kraut gewachsen. Am Ende stand vorne nur ein einziger Treffer. Da musste selbst Krönlein schmunzeln: „Uns hat die Durchschlagkraft gefehlt.“

A-Klassist bringt Titelverteidiger ins Straucheln

Im zweiten Viertelfinale musste sich Rottendorf mehr strecken, als gedacht, gegen A-Klassist Frickenhausen. Zwar brachte Nicolas Schubert den mit einer 0:1-Niederlage gegen die FTS ins Turnier gestarteten, sich dann aber gewaltig steigernden Titelverteidiger mit 2:0 in Führung, doch nach dem Anschlusstreffer von Linus Strabenow riskierte der Außenseiter viel und wurde fast belohnt. Fast. Denn sowohl Nils Kemmer als auch Bastian Henkelmann verpassten in den Schlusssekunden nur haarscharf den Ausgleich. „Das Viertelfinale ist natürlich ein schöner Erfolg für uns“, wollte Frickenhausens Spielertrainer Philipp Hemmerich die kleine Enttäuschung etwas überspielen.

Maidbronn startet gut

Etwas unglücklich verpasste der SV Maidbronn das Halbfinale. Der Kreisligist war, anders als bei den beiden letzten Turnieren, gut gestartet, war mit den Siegen gegen Salz (3:1) und Augsfeld (2:0) vorzeitig qualifiziert für das Viertelfinale – in dem der Würzburger Kreismeisterschaftszweite der bis dato einzig verlustpunktfreien SV DJK Oberschwarzach-Wiebelsberg einen großen Kampf lieferte. „Ein 50:50-Spiel“ nannte es Spielertrainer Simon Friedrich.

Sein Team war gar durch Maximilian Troll in Führung gegangen, ehe Sven Friedrich, Simon Müller und in der Schlusssekunde David Berthel den Spieß noch umdrehten. „Wenn wir unsere Chancen nutzen, hätten wir genauso gewinnen können.“ Und deswegen war er „für den Moment auch enttäuscht. Wir waren definitiv nicht die schwächere Mannschaft.“ Seinen Jungs hat er jetzt noch etwas Erholung vor dem Start der Vorbereitung verordnet, die Hallensaison ist rum für die Maidbronner.

Zufriedener Bezirksspielleiter

Am Ende war vor allem einer zufrieden und strahlte übers ganze Gesicht: Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter. „Es war schön, dass endlich einmal alle Mannschaften bis zur Siegerehrung da waren“, freute er sich darüber, dass selbst die beiden Aschaffenburger Teams trotz weiter Heimreise bis kurz nach Elf geblieben waren. Um die Zeit stemmten die Oberschwarzacher noch eifrig ihr Riesen-Bierglas – Gerstensaft war bei der Siegerehrung ja ohnehin mächtig verteilt worden. Und auch ein Sonderlob des BFV-Vizes Jürgen Pfau an den Veranstalter: „Der FC Augsfeld hat seine Hausaufgaben bestens erledigt.“

 
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