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Fußball: Zweite Bundesliga
Der „Düsseldorfer Weg“
FC St. Pauli - Fortuna Düsseldorf       -  Erfahrener Trainer, junges Team – auf diese Mischung vertraut Kickers-Gegner Fortuna Düsseldorf. Hier jubelt Coach Friedhelm Funkel (links) mit den Spielern Marcel Sobottka (Mitte) und Kaan Ayhan über den Düsseldorfer 1:0-Sieg beim FC St. Pauli.
Foto: Axel Heimken, dpa | Erfahrener Trainer, junges Team – auf diese Mischung vertraut Kickers-Gegner Fortuna Düsseldorf. Hier jubelt Coach Friedhelm Funkel (links) mit den Spielern Marcel Sobottka (Mitte) und Kaan Ayhan über den ...
Von unserem Mitarbeiter Herbert Spies
 |  aktualisiert: 05.12.2016 03:55 Uhr

Der sogenannte „Düsseldorfer Weg“ erscheint mutig, das neue Konzept ist mit Blick auf die Finanzen des Vereins allerdings auch alternativlos: Zweitligist Fortuna Düsseldorf versucht, in dieser Saison mit vielen jungen Spielern zu bestehen. Trainer Friedhelm Funkel agiert dabei als väterlich-verständnisvoller Entwicklungshelfer, der Fehler verzeiht und Rückschläge einkalkuliert. Es ist ein mühsamer Weg, und die Verantwortlichen bringen nicht nur die nötige Geduld auf, sie gehen ihn gemeinsam und entschlossen. „Fortuna ist keine Spitzenmannschaft. Wir versuchen, das Team ein Stück weit zu verbessern. Wie schnell uns das gelingt, werden wir sehen“, sagt der 62-jährige Trainer vor dem Auswärtsspiel an diesem Sonntag in Würzburg.

Der Traditionsverein aus dem Rheinland hatte in der vergangenen Saison den Abstieg erst am letzten Spieltag mit einem Auswärtssieg in Braunschweig abwenden können.

Demütig plante die Vereinsführung daraufhin unter Regie des neuen Vorstandsvorsitzenden Robert Schäfer die neue Spielzeit und ersann die Idee des „Düsseldorfer Weges“: „Wir bringen das Beste der Jugend und das Beste des Alters zusammen und denken langfristig. Die jungen Spieler sind erfolgshungrig und ungestüm, die sportlich Verantwortlichen sind erfahren, mutig und gelassen. Es gibt viel Entwicklungspotenzial“, sagt Schäfer, der zuvor Dynamo Dresden in ruhiges Fahrwasser geführt hatte.

Neben Friedhelm Funkel denken und lenken bei Fortuna als Co-Trainer Peter Herrmann (64), der frühere Assistent von Jupp Heynckes beim FC Bayern München, und als Sportvorstand Erich Rutemöller (71), ehemals Leiter der Fußball-Lehrer-Ausbildung sowie DFB-Nachwuchstrainer.

Was in Düsseldorf seit Jahren fehlte, ist Kontinuität. Und bis vor kurzem auch eine Idee, ein Plan. Im Jahr 1997 war Fortuna aus der Bundesliga abgestiegen und in der Folge bis in die vierte Liga abgerutscht. Nach insgesamt 15 Jahren in den Niederungen des Fußballs gelang 2012 der ersehnte Aufstieg in die Bundesliga, aber schon ein Jahr später stieg der Klub am letzten Spieltag wieder ab.

Seitdem drehte sich auf der Führungsebene das Personalkarussell, dass einem schwindelig werden konnte: Insgesamt vier Sportmanager, vier Vorstandsvorsitzende und auch vier Aufsichtsratschefs trugen die Verantwortung.

Friedhelm Funkel ist seit dem Weggang von Norbert Meier Ende Mai 2013 schon der achte Coach, der die Fortuna endlich zum Erfolg führen soll. Er arbeitet erst seit März dieses Jahres mit der Mannschaft. Vor einer Woche hat der Verein den Vertrag mit dem Cheftrainer vorzeitig um ein weiteres Jahr bis 2018 verlängert. Das entsprach dem Wunsch des 62-Jährigen, der es in seiner Trainerlaufbahn stets so hielt, sich nicht länger zu binden.

Das Saisonziel ist in Düsseldorf klar vorgegeben: „Wir wollen nicht unten hineinrutschen, mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben“, fasste der Vorstandsvorsitzende Schäfer zusammen. Bislang ist das gelungen. Fortuna belegt in der Tabelle den 6. Platz, hat nach 14 Spieltagen insgesamt 23 Punkte.

An das letzte Spiel in Würzburg denken die Düsseldorfer nicht gerne zurück. Im August 2014 war Fortuna beim damaligen Regionalligisten in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 2:3 nach Verlängerung ausgeschieden. Fünf Düsseldorfer Spieler aus dieser Partie sind heute noch im Kader.

„Die Würzburger Kickers sind mit 22 Punkten als Aufsteiger sehr gut in die Saison gestartet und durch ihre Defensivstärke sind sie sehr unangenehm zu bespielen. Für uns wird es am Sonntag eine sehr schwere Partie, weil sich die Kickers vor ihrem eigenen Publikum mit allen Mitteln wehren werden“, lobte Funkel den nächsten Gegner.

 
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