Er ist eine Düsseldorfer Legende mit Würzburger Vergangenheit. Gerd Zewe, mit 440 Erstliga-Einsätzen Bundesliga-Rekordspieler von Fortuna Düsseldorf, spielte am Ende seiner Karriere zwei Jahre für die Würzburger Kickers. Vor dem Aufeinandertreffen seiner beiden Ex-Klubs erinnert er sich an vergangene Zeiten und spricht über die aktuellen Entwicklungen bei der Fortuna.
Gerd Zewe: Das sind positive Erinnerungen. Das Engagement bei den Kickers war ein Intermezzo am Ende meiner Karriere. Aber das hat so gepasst. Ich habe dort nette Leute kennengelernt, und die Stadt ist auch in Ordnung.
Zewe: Nicht stetig, aber immer wieder einmal. Zum Beispiel, wenn Peter Sippel als Bundesliga-Schiedsrichter im Einsatz war und ich ihn im Stadion getroffen habe. Oder Alexander Amekudzi, der arbeitet jetzt in Düsseldorf. Ihn habe ich erst kürzlich einmal getroffen. Die beiden kamen damals, als ich bei den Kickers war, gerade aus der A-Jugend in die erste Mannschaft.
Zewe: Stimmt! Auch der Bernd kam damals aus der Jugend zu uns.
Zewe: Natürlich sehr aufmerksam. Wenn man einmal mit jemandem zusammengespielt hat, dann schaut man natürlich genauer hin. Und der Bernd hat ja seinen Weg gemacht.
Zewe: Ja. Man hat sofort gemerkt, dass er genau wusste, was er will.
Zewe: Es gab eine Anfrage vom Abteilungsleiter Wolfgang Michler. Ich habe meine Bundesliga-Karriere bei der Fortuna gerade beendet und es gab für mich auch privat gute Gründe nach Würzburg zu gehen: Meine Kinder wohnten zur damaligen Zeit in München und da war der Weg aus Würzburg deutlich näher als aus Düsseldorf.
Zewe: Natürlich. Ich wohne ja auch in Düsseldorf und wenn man 15 Jahre für einen Verein in der Bundesliga spielt und die entsprechende Anzahl an Spielen macht, wenn man eine tolle Zeit mit vielen Höhen aber auch ein paar Tiefen erlebt hat, dann wird man natürlich immer mit diesem Verein verbunden sein. Ich stamme zwar aus dem Saarland und hatte dort bei Borussia Neunkirchen vor meinem Wechsel nach Düsseldorf tolle Jahre, bin dort dreimal Meister der damals zweitklassigen Regionalliga Südwest geworden. Danach aber kam die Anfrage aus Düsseldorf und ich musste nicht lange überlegen.
Zewe: Ich bin bei jedem Heimspiel im Stadion.
Zewe: Das hoffe ich doch. Ich finde, der Kader ist gut strukturiert. Der Verein hat insgesamt eine gute Entwicklung genommen. Jetzt wird es darauf ankommen, wie diese Mannschaft mit den Verhältnissen in der zweiten Liga zurechtkommt. Man hat ja schon an den ersten beiden Spieltagen gesehen, dass wohl keine Mannschaft in dieser Liga einen Durchmarsch schaffen wird. Letztlich ist es aber so, dass Düsseldorf mit seinem Umfeld in die erste Liga gehört. Es ist toll, mit welcher Begeisterung Fortuna inzwischen in der Stadt gelebt wird. Die Infrastruktur hat sich toll entwickelt, wenn ich alleine die Trainingsmöglichkeiten und das tolle Stadion sehe.
Zewe: Da waren zeitweise Leute am Werk, die die Sache nicht so beherrschten. Aber als man die Wende geschafft hat, haben die Leute ja schnell Vertrauen geschöpft und es ging auch wieder rasant nach oben. Was da zwischendrin im einzelnen schief gelaufen ist, will ich gar nicht beurteilen.
Zewe: Das stimmt. Wir waren dreimal in Serie im Pokal-Endspiel und haben den Pokal 1979 und 1980 gewonnen, dazu das Europapokalfinale gegen Barcelona. Und das als Verein, der nicht die Möglichkeiten hatte wie Schalke, Bayern oder auch Mönchengladbach. Man muss auch einmal überlegen, wie viele Spiele wir im Pokalwettbewerb ungeschlagen in Serie waren.
Zewe: Das wird auf jeden Fall ein schweres Spiel für die Fortuna. Im Pokal kommt es darauf an, sich auf den Punkt zu konzentrieren, denn da hat man keine Möglichkeit etwas wiedergutzumachen. Das macht den Reiz dieses Wettbewerbs aus. In Düsseldorf weiß man aber, dass sich die Würzburger vor dieser Saison verstärkt haben und dass die Kickers etwas reißen wollen. Dementsprechend konzentriert werden die Düsseldorfer ins Spiel gehen.
Zewe: Das Abschneiden im Pokal war zuletzt eine einzige Katastrophe. Dabei ist das doch so ein toller Wettbewerb. Ich hoffe, die Fortuna geht diesmal mit der nötigen Einstellung zu Werke. Dann werden die Düsseldorfer auch gewinnen.
Zewe: Ich weiß noch, dass dass eine zähe Angelegenheit war. An viel mehr kann ich mich aber nicht erinnern.
Zewe: Natürlich habe ich davon gehört. Ich würde es den Kickers wünschen, dass sie es schaffen. Das sind sehr ambitionierte Ziele. Aber die Sache ist ja schon ganz gut angelaufen und die Kickers stehen jetzt schon dort, wo sie am Ende hinwollen. Es schaut also gut auf. Ich werde den Weg weiterhin verfolgen.
Zewe: Ich werden das Spiel daheim im Fernsehen schauen.
Zewe: Ich hoffe, dass wir 3:0 gewinnen.
Zewe: Ja klar. Ich bin Fortune.
Gerd Zewe
Eine Vereinslegende ist Gerd Zewe bei Fortuna Düsseldorf. Mit 440 Bundesliga-Spielen ist er bis heute Rekordspieler der Rheinländer. 42 Tore hat der klassische Libero kam dabei erzielt. Bereits in seiner Debütsaison 1072/73, nachdem er von Borussia Neunkirchen zur Fortuna gewechselt war, bestritt er sämtliche 34 Ligaspiele. Zewe blieb bis 1987 ein fester Bestandteil des Düsseldorfer Teams. Erst mit 37 Jahren bestritt er sein letztes Erstligaspiel für die Fortuna. Danach wechselte Zewe zu den Würzburger Kickers. Zwei Jahre lang spielte er noch für die Mannschaft vom Dallenberg, ehe der heute 64-Jährige, der in Stennweiler geboren ist, seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel. Zewe gehörte zum deutschen Kader bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien, kam dort jedoch nicht zum Einsatz. Unter Bundestrainer Jupp Derwall bestritt er danach insgesamt vier A-Länderspiele. Seine größten Erfolge ferierte Zewe indes in den Jahren 1979 und 1980 im Trikot von Fortuna Düsseldorf, als er gleich zweimal in Serie den DFB-Pokal gewinnen konnte. 1980 stand er zudem in jenem Team, das 1980 im Europapokal der Pokalsieger erst im Endspiel mit 3:4 gegen den FC Barcelona verlor. Nach seiner aktiven Karriere war Zewe Trainer bei verschiedenen Amateurklubs in Nordrhein-Westfalen und auch für drei Jahre bei der Nachwuchsabteilung von Borussia Mönchengladbach. Heute ist er bei Fußball-Feriencamps für Nachwuchskicker engagiert. Frak