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FUSSBALL
Das Alleinstellungsmerkmal der Rottendorfer Fußballer
Bezirksligist TSV Rottendorf gilt als Ausbildungsverein. Was vielen anderen Klubs ein Dorn im Auge ist, gefällt den Verantwortlichen. Warum ist das so?
Unterstützt nun Coach Martin Lang bei der Umsetzung des neuen Trainingskonzepts des TSV Rottendorf: Manuel Gröschl, hier auf einem Archivbild.
Foto: Hartmut Hess | Unterstützt nun Coach Martin Lang bei der Umsetzung des neuen Trainingskonzepts des TSV Rottendorf: Manuel Gröschl, hier auf einem Archivbild.
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 03.03.2024 18:22 Uhr

Der TSV Rottendorf ist ein Fußball-Ausbildungsverein, wie er im Buche steht – und wie es ihn außerhalb größerer Städte kaum noch gibt. So haben die Rottendorfer jede Jugend-Mannschaft von der U 7 bis hinauf zur U 19 ohne eine Spielgemeinschaft besetzt, zum Teil sogar doppelt. "Darauf sind wir schon sehr stolz", sagt TSV-Abteilungsleiter Theo Issing. "Wir haben zwar wegen ein paar schwächerer Jahrgänge mal mit anderen Vereinen kooperiert. Das ging aber nicht lange gut." Issing ist kein Freund der Jugendfördergemeinschaften, weil am Ende der Ausbildung zu wenige Spieler bei ihren Heimatvereinen ankommen würden.

Mit seinem Alleinstellungsmerkmal nimmt der TSV Rottendorf in Kauf, dass seine Jugend-Teams nicht hochklassig spielen. "Trotzdem haben wir in der ersten Mannschaft sehr viele Eigengewächse", sagt Issing und zählt aus dem Stand fünf Spieler mit Anfang 20 auf, die es in der Ersten in jüngerer Vergangenheit zum Stammspieler gebracht haben. Der engagierte Funktionär räumt aber ein, dass der Sprung zuletzt sehr groß geworden ist.

Mit früheren Jugendspielern zum Erfolg

Die erste Mannschaft klopft als Tabellenführer der Bezirksliga West erstmals in der Vereinsgeschichte ans Tor zur Landesliga Nordwest, wenn die Saison im Herbst fortgesetzt wird. Die Reserve läuft hingegen drei Etagen tiefer in der A-Klasse auf – und ist dort aktuell Sechster. Die U-19-Junioren spielen derzeit auch "nur" Gruppe.

Und genau aus diesem Grund habe man "gravierende Änderungen im Trainingsbetrieb" vorgenommen, erklärt Issing: "Sie zielen darauf hin, eine mannschaftsübergreifende Trainingsform von der U 19 über die zweite Mannschaft bis zum Bezirksliga-Team einzuführen." Künftig würden die zweite Mannschaft und die U 19 grundsätzlich gemeinsam trainieren, berichtet der Abteilungsleiter: "Aus deren Kreis soll so schnell wie möglich eine Gruppe an Perspektivspielern ausgewählt werden, die in die erste Mannschaft aufrückt." Der Kader sei dort bewusst etwas kleiner, damit die Nachwuchskräfte auch realistische Einsatzchancen hätten, so Issing. Ein Kandidat ist etwa der 17-jährige Niklas Fritzler. Der Innenverteidiger ist von der A-Jugend der Würzburger Kickers nach Rottendorf gewechselt.

"Sie zielen darauf hin, eine mannschaftsübergreifende Trainingsform von der U 19 über die zweite Mannschaft bis zum Bezirksliga-Team einzuführen."
Abteilungsleiter Theo Issing über die vorgenommenen Änderungen beim TSV Rottendorf

Das Bezirksliga-Team des TSV coacht Martin Lang. Seit dem 1. Juli wird der 49-jährige Realschullehrer von Rückkehrer Manuel Gröschl unterstützt. Auch darunter gab es einige personelle Änderungen. Die U 19 betreut künftig Youngster Lars Dickmeis mit, die Reserve wird von Simon Heß verantwortet. Die Umstrukturierung geht auf U-19-Trainer Jens Eiring zurück, der nun auch die Trainer-Koordination übernimmt. Die Torhüter hat weiterhin Torsten Müller unter seinen Fittichen.

Die letzte goldene Jugend-Generation hat den TSV Rottendorf übrigens vor exakt zehn Jahren erstmals bis in die Bezirksliga geführt. Seither spielen die Rot-Schwarzen ununterbrochen dort. Nun könnte es sogar noch eine Klasse höher gehen. Von damals sind nach wie vor Torwart Peter Trappschuh (220 Spiele für TSV), Julien Wolff (372) und Martin Hesselbach (374) als Leistungsträger mit dabei. Bessere Vorbilder für den Nachwuchs kann es vermutlich nicht geben. Und nun ist ja auch noch Gröschl zurück, der schon zwischen 2012 und 2017 als Spieler und Trainer beim TSV aktiv war. Der 34-Jährige, der einst für den FC 05 Schweinfurt aufgelaufen ist, ist übrigens ein gebürtiger Rottendorfer.

 
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