Verdiente Persönlichkeiten des Sports in Unterfranken zeichnet der BLSV seit drei Jahren mit dem Raymund-Schmitt-Preis aus. Für sein großes ehrenamtliches Engagement hat die Auszeichnung diesmal der Fußball-Funktionär und langjährige Schiedsrichter Ludwig Bauer erhalten. Bauer, Ehrenmitglied des FC Gerolzhofen und in Gerbrunn beheimatet, engagiert sich seit 53 Jahren für den Sport, wie es in einer Pressemitteilung seines Heimatvereins heißt.
BLSV-Bezirksvorsitzender Günther Jackl bezeichnete Bauer in seiner Laudatio als den wohl bekanntesten Schiedsrichter Unterfrankens. Der 70-jährige gebürtige Gerolzhöfer spielte von 1957 bis 1968 bis zur Kreisliga Fußball beim FC und engagierte sich bereits mit 16 Jahren als Kassier der Jugendabteilung. Er trainierte zwei Jahre Trainer die zweite Jugendmannschaft und anschließend zwei Jahre Trainer die neugegründete Damenmannschaft. Als Leichtathlet, der die 100 Meter in 11,0 Sekunden lief, suchte er Trainingsmöglichkeiten im Winter und meldete sich mit 13 Jahren zum Schiedsrichterneulingskurs der Gruppe Gerolzhofen. 1963 leitete er sein erstes Spiel.
Als Bilanzbuchhalter führt Bauer seither genau Buch über seine Spiele: Inzwischen blickt er auf 3179 Einsätze. Dem TV Gerolzhofen diente er von 1967 bis 1970 als Schriftführer und dem BLSV-Kreis Gerolzhofen von 1970 bis zu dessen Auflösung 1972 als Pressewart. Bei der Schiedsrichtergruppe Gerolzhofen war er von 1964 bis 1970 als Kassier Mitglied des Vorstands. 1967 wurde er zum damals jüngsten Gruppenlehrwart im Deutschen Fußball-Bund berufen. In dieser Funktion schulte er 40 Jahre lang Schiedsrichter und bildete über 600 Sportkameraden zu Schiedsrichter aus.
Seine Leidenschaft war und ist das Pfeifen. Er pfiff von 1973 bis 1999 in den unterfränkischen Spitzenklassen, der Bezirksliga und Bezirksoberliga, und erreichte als höchste Klasse die Landesliga bis zur Schiedsrichteraltersgrenze. Noch immer leitet er jährlich zwischen 70 und 100 Spiele, vorwiegend im Nachwuchsbereich. Neben seiner Lehrtätigkeit war Bauer beim unterfränkischen Fußball-Bezirk von 1998 bis 2008 Referent für Öffentlichkeitsarbeit. Im Jahr 2000 erfolgte die Berufung zum Kreisehrenamtsbeauftragten im Fußballkreis Würzburg. Diese Position füllt er noch heute mit großem Engagement aus. Zusätzlich übernahm Bauer von 2002 bis 2010 von Edgar Ammersbach den Posten des Bezirksehrenamtsreferenten. Er bekleidete im Bayerischen Fußball-Verband gleichzeitig vier Positionen.
Diese langjährige Verbandstätigkeit bewog 2020 den BLSV-Bezirksvorstand Unterfranken, Ludwig Bauer mit dem Raymund-Schmitt-Preis auszuzeichnen und zum BLSV-Bezirksehrenamtssieger mit Pokal und Urkunde zu küren. Der BFV-Vizepräsident und Bezirksvorsitzende Jürgen Pfau gehörte zu den ersten Gratulanten. In den letzten beiden Jahren war der Preis an Vertreter des Boxverbandes und des Turnverbandes gegangen.