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HAMBURG/WÜRZBURG
Bezahlt der HSV Hollerbach besser als den aktuellen Coach?
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:45 Uhr

Die zweite Liaison mit der großen Fußballliebe endete für Bernd Hollerbach mit einer riesigen Enttäuschung. Gerade einmal sieben Spiele durfte der Würzburger in der vergangenen Bundesliga-Saison beim Hamburger SV als Trainer wirken, er blieb ohne einen einzigen Sieg. Dann stellte der damalige Erstligist im März seinen Ex-Spieler wieder frei. Was aber nicht heißt, dass Hollerbach nicht mehr von den Hanseaten bezahlt wird.

Die „Sport-Bild“ berichtet in ihrer am Mittwoch erschienenen Ausgabe, dass Hollerbach, obwohl er nicht mehr für die Hanseaten tätig ist, ein dickes Gerhalt erhält. Rund eine Million Euro soll der 48-Jährige noch überwiesen bekommen, der Kontrakt Hollerbachs laufe noch bis 30. Juni 2019. Dass geschasste Übungsleiter bis Vertragsende weiterbezahlt werden, ist im Fußball-Geschäft nicht unüblich. Allerdings habe, laut „Sport-Bild“, die einstige HSV-Führung um den damaligen Vorstandsboss Heribert Bruchhagen bei Hollerbachs Verpflichtung im Januar versäumt, für den Fall eines Zweitliga-Abstiegs den Vertrag anzupassen. Die Folge: Der aktuell tätige Trainer Christian Titz bekommt für seine aktuelle Trainertätigkeit deutlich weniger als sein siegloser Vorgänger – angeblich rund 600 000 Euro im Jahr.

Insgesamt, so rechnet das Blatt vor, bezahlt der HSV drei Millionen Euro an Mitarbeiter, die gar nicht mehr für den einstigen Erstliga-Dino tätig sind. Darunter neben Ex-Trainer Markus Gisdol auch die Ex-HSV-Teammanagerin Maria Wallenborn, die Hollerbach bereits als persönliche Assistentin bei den Würzburger Kickers zur Seite stand, von dem einstigen Bundesliga-Profi nach Hamburg gelotst und zusammen mit ihm von ihrer Aufgabe entbunden wurde.

Kurios: Bereits bei Hollerbachs Verpflichtung in Hamburg hatte dessen Altvertrag bei den Würzburger Kickers für Gesprächsstoff gesorgt. Der Übungsleiter, der die Würzburger Rothosen aus der Regionalliga bis in die zweite Bundesliga geführt hatte, war nach dem Abstieg in die Dritte Liga als Kickers-Trainer zurückgetreten. Aufgelöst wurde der Kontrakt mit den Kickers damals aber nicht. Auch in Würzburg wurde Hollerbach also weiterbezahlt, obgleich er – anders als in Hamburg – doch selbst seinen Rücktritt erklärt hatte. Er habe im Hintergrund weiterhin Beratertätigkeiten wahr genommen, hieß es damals aus Kickers-Kreisen. Eine offizielle Erklärung dazu gab es allerdings bis zum heutigen Tag nicht. Gleichwohl forderten die Kickers nach Hollerbachs Vertragsunterschrift in Hamburg öffentlichkeitswirksam eine Ablöse, gingen am Ende aber – auch wegen der Erfolglosigkeit ihres Ex-Coaches – leer aus.

Gut für die Kickers indes ist: Nachdem jüngst Ex-Trainer Stephan Schmidt als U-19-Übungsleiter von Hannover 96 verpflichtet wurde, hat der Drittligist – anders als der HSV – keinen Ex-Coach, der nicht mehr für den Klub arbeitet, zu bezahlen. Der im vergangenen Oktober frei gestellte Übungsleiter hatte bei den Rothosen einen Vertrag bis 2019 unterschrieben.

 
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  • meeviertel
    Der Profifußball insgesamt ist mehr als kurios.
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  • euroknacki
    Nicht nur das Training mit Medizinbällen hat er von Magath gelernt sondern auch
    wie man sich bestens verkauft. Siehe Kickers, selbst gekündigt, Geld fliesst trotzdem
    weiter, das bringen die wenigsten fertig!!
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