
Würzburger FV – SV Seligenporten
(Samstag, 15 Uhr, Sepp-Endres-Sportanlage)
Wenn ein Stadtverein auf einen Klosterklub trifft, ist das in der Bayernliga Nord nichts Besonderes mehr. Schließlich ist der SV Seligenporten (9./24) schon lange im höherklassigen Fußball heimisch. Und doch gibt es vor dem Duell beim Würzburger FV (2./37) eine interessante historische Parallele. Schon einmal sind die Zellerauer an einem 18. Spieltag daheim auf die sogenannten Klosterer getroffen. Der WFV bezwang im Spätherbst 2010 den SVS mit 4:1 – und spielte am Ende als Fünfter eine seiner besten Saisons in der damals noch eingleisigen Bayernliga.
Dass der WFV acht Jahre später genau wie in der Vorsaison zu den Top-Fünf-Klubs zählt, steht nach der Vorrunde außer Frage. „Die bisherige Bilanz fällt natürlich sehr positiv aus“, sagt WFV-Kapitän Sebastian Fries. Den Anfang markierte das Gastspiel beim Regionalliga-Absteiger Seligenporten. „Wir lagen 0:1 zurück und haben das Ding dann noch gedreht“, erinnert sich der 25-Jährige.
Gelungene Aufholjagd
Eine Aufholjagd ist seiner Mannschaft in dieser Spielzeit bereits in drei wichtigen Partien gelungen, darüber hinaus noch in Aubstadt und zuletzt beim gerupften Spitzenreiter DJK Gebenbach. „Wir sind so gefestigt, dass wir uns von Rückständen nicht aus dem Konzept bringen lassen“, sagt Fries. Die Ruhe scheint sich ohnehin bei den Blauen breitgemacht zu haben. Weder die erste Niederlage in dieser Saison gegen Eltersdorf noch das Bekanntwerden des Abschieds von Marc Reitmaier zum Saisonende und manche Unwägbarkeit im Umfeld haben zu chaotischen Zuständen geführt. „Der Trainer bereitet uns weiter so akribisch vor, als wäre nichts gewesen. Doch wir waren schon ziemlich traurig, als wir die Nachricht erfahren haben“, sagt Fries, der Sport und Religion auf Lehramt studiert. Was wäre der Regionalliga-Aufstieg nur für ein Abschiedsgeschenk?
Gewohntes Understatement
Ein solches Ziel würde Fries zum jetzigen Zeitpunkt niemals zu formulieren wagen. Da ist der WFV-Kapitän ganz sein Trainer. Mit einer Portion Understatement sind die Zellerauer bislang ja auch gut gefahren. Gegen Seligenporten erwartet Fries „ein sehr schweres Spiel. Die Mannschaft ist mit einigen früheren Nürnberger und Fürther Talenten gespickt und hat daher individuelle Klasse.“ Als Kollektiv haben die Klosterer beim 0:1 unter der Woche in Eltersdorf versagt. Doch zuvor bauten sie eine Serie von zehn ungeschlagenen Spielen auf.
Ben Müller wieder an Bord
Nach dem Ablauf seiner Rotsperre ist der Ex-Schnüdel und SVS-Kapitän Marco Janz wieder an Bord – wie Ben Müller auf Seiten des WFV; dafür fällt Andreas Bauer wegen eines Armbruchs aus, den er sich in Gebenbach zugezogen und dann dennoch bis zum Ende durchgehalten hat. Für den WFV-Innenverteidiger ist das Jahr gelaufen. Dafür ist Benjamin Schömig in den Kader zurückgekehrt.