Ergebnistechnisch unterlegen zwar – aber doch ebenbürtig, und verloren ist ja auch noch rein gar nichts. „Die sind schon gefährlich, und wir wussten auch, dass sie mal einen Lauf bekommen können“, sagte Denis Wucherer nach der 75:76 (46:40)-Niederlage von Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg am Mittwochabend bei den Bakken Bears aus dem dänischen Aarhus. Die Baskets benötigen also nun im Rückspiel des Viertelfinales im Europe-Cup-Wettbewerb am kommenden Mittwoch (19 Uhr s.Oliver Arena) einen Sieg mit mindestens zwei Punkten Differenz, um ins Halbfinale einzuziehen. Sollte die Partie nach 40 Minuten genauso eng enden wie das Hinspiel, geht es in die Verlängerung.
Der Trainer sagt, das Ziel wurde erreicht
„Unser Ziel war es, uns eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel zu schaffen, und das ist uns gelungen“, meinte Wucherer, der glaubt, dass bei einem so knappen Ergebnis keine Mannschaft als Favorit ins Rückspiel gehen wird.
Die Partie in der angejahrten Vejlby-Risskov Hallen war über die komplette Spielzeit jederzeit ein Duell auf Augenhöhe und bis zum Ertönen der Schlusssirene äußerst spannend. Im ausgeglichenen ersten Viertel zogen die Hausherren zwischenzeitlich mal auf sechs Punkte davon (13:7), ehe Jordan Hulls und Devin Oliver mit zwei Dreiern binnen 50 Sekunden das Resultat wieder gleichstellten.
Mit elf Punkten vorne
Im zweiten Abschnitt drehten die Baskets ihren Zwei-Punkte-Rückstand nach dem ersten Viertel (17:19) dann langsam, aber kontinuierlich erst in eine Sechs-Zähler-Führung. In ihrer offensiv besten Phase der Partie schraubten die Würzburger dann ihren Vorsprung dank eines 9:2-Laufs bis kurz vor Ende des Viertels sogar auf elf Punkte Differenz (42:31), wobei sie dabei vor allem von einer Reihe ganz starker Momente von Florian Koch profitierten. In den letzten 100 Sekunden des Abschnitts gelang es den Hausherren dann allerdings auch wieder, den Rückstand auf sechs Zähler zu verkürzen (40:46).
„Die Verteidigung war absolut okay“, sagte Wucherer – „aber offensiv waren wir heute insgesamt nicht gut genug, egal, ob das unterm Korb war oder aus der Ferne.“ Die Dänen werfen gerne und regelmäßig – egal, ob in der Liga oder im Europapokal, wo sie die offensivstärkste aller teilnehmenden Mannschaften waren und sind – auch mal an die 100 Punkte und mehr. Ihnen nicht mehr als 76 Zähler erlaubt zu haben, spricht in der Tat für eine sehr ordentliche Abwehrarbeit der Würzburger, die ihren Halbzeitvorsprung im dritten Viertel verspielten und mit einem Pünktchen Differenz in den Schlussabschnitt gingen (63:64).
Beide geizten dann mit Körben
In diesem geizten dann beide Teams mit dem Körbeverteilen. Zwar sorgte etwa Joshua Obiesie – nachdem er flink dem Gegner den Ball geklaut hatte – mit einem Dunking für Entertainment, dafür verwarf in der Schlussphase dann Mike Morrison wieder mal zwei Freiwürfe. In den letzten beiden Minuten, in denen gar kein Korb mehr fallen sollte, hatten die Baskets gleich mehrfach die Chance, die Partie für sich zu entscheiden – ließen aber eine Spur Zielstrebigkeit vermissen und spielten die Angriffe letztlich zu ungenau herunter. „Offensiv ist für das Rückspiel noch Luft nach oben“, meine Wucherer, dem zwar die Bundesliga-Heimpartie gegen Meister Bayern München am Montag (19 Uhr) nach dem anstehenden Allstar-Wochenende zwar nicht gelegen kommt, aber ja auch nichts daran ändern kann. Weshalb er vermutlich die Minuten gegen den Tabellenführer gut verteilen wird. „Wir müssen die Tage nun clever nutzen, um dann am Montag und am Mittwoch vor hoffentlich zahlreichen Fans mit hoher Intensität in die Spiele gehen zu können.“ Wucherer freut sich vor allem auf das Do-or-die-Spiel in einer Woche – unabhängig davon, wie der Montag laufen wird.
Die Statistik des Spiels
Europe Cup, Viertelfinale, Hinspiel: Bakken Bears – s.Oliver Würzburg 76:75 (19:17, 21:29, 24:17, 12:12) Top-Scorer Bakken: Carberry 15, Diouf 13, Ongwae 11, Evans 10 (10 Rebounds) Würzburg: Oliver 17, Hulls 13, Cooks 12, Olaseni 7 (13 Rebounds), Koch 7, Morrison 6, Bowlin 5, Obiesie 4, Wells 4 (5 Assists), Hoffmann, Richter, Buck.
Rebounds: 39 – 44 Treffer aus dem Feld: 27/66 (41 %) – 29/69 (42 %) Dreierquote: 7/28 (25 %) – 9/26 (35 %) Freiwürfe: 15/20 (75 %) – 8/12 (67 %) Größte Führung: 6 (13:7) – 11 (31:42)