Sie sind es, die für ihren Verein durch dick und dünn gehen, ihn auch in schweren Zeiten unterstützen. Nur was tut ein Fan, wenn der Spielbetrieb in Folge der Corona-Krise ruht? Wie können die Anhänger ihre Klubs trotzdem unterstützen? Die Antwort ist so simpel wie einleuchtend: mit Geld. Dem Vorstand des Fanklubs Würzburg Youngstars und den Verantwortlichen der Fan-Gruppierung Red Passion bei Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg geht es nicht um eine Spendenaktion. Vielmehr sollen möglichst viele Dauerkarten-Inhaber erklären, dass sie im Falle eines Saisonabbruchs, also wenn keines der noch ausstehenden Heimspiele mehr stattfinden sollte, darauf verzichten würden, ihr bereits bezahltes Eintrittsgeld anteilig zurückgezahlt zu bekommen.
Eine Idee, die der Erstligist dankbar aufnahm, auch wenn die endgültige Entscheidung, wie es mit dieser Saison weitergeht, noch nicht gefallen ist. Für den nicht unwahrscheinlichen Fall eines Saisonabbruchs haben die Baskets bereits jetzt ein Formular auf ihre Internetseite gestellt, in dem Dauerkartenbesitzer einen Verzicht auf Rückerstattung erklären können. Eine Aktion mit großem Erfolg. Mehr als in Viertel alle Dauerkartenbesitzer nämlich wollen kein Geld zurück. Obendrauf spendeten die Anhänge durch den Kauf sogenannter "Geistertickets" bereits über 1200 Euro für die Baskets.
Soweit, dass sie ein Formular veröffentlichen, sind die Verantwortlichen der Würzburger Kickers noch nicht gegangen. Auch beim Fußball-Drittligisten ist noch offen, wie es mit dieser Saison weitergehen soll. Bis Ende April ist der Spielbetrieb erst einmal unterbrochen. Die treusten und aktivisten Anhänger, die sich unter dem Namen "B-Block Würzburg" zusammengeschlossen haben, haben inzwischen aber im Internet eine Erklärung veröffentlicht, in der sie dazu auffordern, auf Ansprüche zur anteiligen Rückzahlung des Dauerkartenpreises zu verzichten. "Dies soll für den Verein nicht nur eine finanzielle Unterstützung darstellen, sondern auch ein Zeichen sein, dass wir immer und vor allem in schweren Zeiten für ihn da sind", heißt es auf der Internetseite des Fan-Zusamenschlusses.
Beim FC Schweinfurt 05 bietet der Verein selbst den Anhängern die Möglichkeit, ihn zu unterstützen. Der Fußball-Regionaligist verkauft seit gut einer Woche "Solidaritätstickets“ (für Reihe 19 und Sitz 05), mit denen man ihn in dieser kritischen Situation unterstützen kann. Inzwischen sind fast 300 Tickets geordert. "Damit können wir sehr zufrieden sein", sagt FC-05-Marketingleiter Vladimir Slintchenko. "Wir haben den Fans neben einem gedruckten Solidaritätsticket auch einen 10-Euro-Gutschein für den Fanshop zukommen lassen, so lassen sich vielleicht noch zusätzliche Umsätze generieren." Neu im Angebot sind "Solidaritätspakete" für Unternehmen, auch hier wurden bereits erste Erlöse erzielt.