Noch sind es knapp drei Wochen bis zum Start der neuen Saison in der Basketball-Bundesliga, und doch gab es am vergangenen Wochenende schon das erste Highlight für die Fans von s.Oliver Würzburg. Zumindest, wenn sie Teil der Würzburg „Youngstars“ sind. Der Fanklub der Korbjäger feierte sein 20-jähriges Bestehen und hatte hierfür nicht nur das aktuelle Team eingeladen, sondern auch viele Größen und bekannte Gesichter aus früheren Würzburger Basketballzeiten, wie den Ex-Trainer der X-Rays, Klaus Pernecker, Aufstiegsheld Burkard Steinbach oder Baskets-Mitbegründer Jochen Bähr.
Gegründet wurden die „Youngstars“ 1998, nachdem die Anhänger zuvor als „DJK-Fanclub“ durch die Hallen der Republik getingelt waren, pünktlich zum Aufstieg der DJK s. Oliver Würzburg in die Erste Bundesliga. Damals war es noch Usus, dass Fans im Mannschaftsbus mit zu Spielen fahren durften und mit den „jungen Wilden“ wie Robert Garrett, Demond Greene, Marvin Willoughby und Dirk Nowitzki die Siege auf dem Heimweg feierten.
Nachdem es durch den Niedergang der X-Rays 2005 auch um die „Youngstars“ ruhiger geworden war, feierten die Anhänger parallel zur Gründung der Baskets im Jahr 2010 die Wiederauferstehung des Fanklubs und hatte nach Angaben der Verantwortlichen sofort regen Zulauf. Aktuell hat der Verein „Würzburg Youngstars“ 260 Mitglieder, eine im Vergleich zu anderen Fanklubs in der Republik durchaus respektable Zahl.
Der Saal des Bürgerhauses in Winterhausen war proppevoll, als Vorsitzender Thomas Zipperer das Mikro ergriff, um die rund 150 Gäste zu begrüßen, darunter viele ehemalige Spieler wie Marco Laine, Chris Heinrich oder Markus Hallgrimson, die freilich nur den wirklich eingefleischten Fans der Würzburger Basketball-Szene ein Begriff sein dürften.
Wucherers Seitenhieb gegen Bauermann
Zipperer richtete ein paar mahnende und kritische Worte in Richtung Führungsriege der Basketball-Bundesliga: „Durch die zunehmende Kommerzialisierung des Sports wird es auch für uns Fanklubs immer schwieriger, Stimmung in die Hallen zu bringen. Viele neue Regelungen und Verbote haben zu einem Wandel der Fankultur im Basketball beigetragen. Wir als Gruppe, die wir zusammen mit ,Red Passion Würzburg' für die Stimmung in der s. Oliver Arena verantwortlich gemacht werden, haben es dadurch nicht immer leicht.“ Dabei trat er Gerüchten entgegen, wonach die „Youngstars“ ein Problem mit den Mannen von „Red Passion Würzburg“ hätten: „Das ist Käse, wir arbeiten gut zusammen. Da gibt es keine Probleme.”
Nach einer Einlage von Moderator und Zauberer Bernd Zehnter war es soweit: Unter tosendem Applaus betrat der neue Headcoach von s.Oliver Würzburg, Denis Wucherer, den Saal und verpasste seinem Vorgänger Dirk Bauermann gleich einen nicht ganz ernst gemeinten Seitenhieb: „Ich möchte eigentlich gar nicht so viel sagen, denn mein Vorgänger war ja dafür bekannt, ein Mikro nur ungern wieder aus der Hand zu legen, wenn er mal eines in die Finger bekam.“ Damit sorgte er nicht nur für den ein oder anderen Lacher, sondern bekam abermals Applaus.
Anmoderiert von Wucherer betraten die Spieler der Baskets den Saal. Besonders gefeiert wurden die einzigen beiden Spieler des letztjährigen Teams, Kresimir Loncar und Felix Hoffmann. Laut Wucherer gibt es diese Saison nur ein Ziel: die Play-offs.