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FUßBALL: ZWEITE BUNDESLIGA
Auch die Würzburger Kickers hoffen auf Zuschauer zum Saisonauftakt
Bearbeitet von Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 13.02.2024 21:54 Uhr

Keine Stehplätze, kein Alkohol, keine Gästefans: Unter strengen Auflagen will die Fußball-Bundesliga im Herbst wieder Besucher in die Stadien lassen. Die 36 Vereine der ersten und zweiten Liga haben sich dazu auf ein einheitliches Vorgehen geeinigt, zu dem auch die vorübergehende Einführung von personalisierter Tickets gehört, um im Falle einer Infektion alle möglichen Betroffenen rasch identifizieren zu können.

„Priorität in Deutschland haben nicht volle Stadien, sondern die gesundheitliche Situation“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga, Christian Seifert. Die endgültige Entscheidung, ob tatsächlich schon zum Saisonstart am dritten September-Wochenende wieder Zuschauer zugelassen sind, obliegt allerdings den Behörden. Mit dem tadellos funktionierenden Geisterspiel-Konzepts am Ende der abgelaufenen Saison haben die Profis nach Seiferts Worten aber einen „Vertrauensvorschuss“ verdient.

Für Zweitliga-Aufsteiger Würzburger Kickers hatte Vorstandsvoritzender Daniel Sauer an den Beratungen teilgenommen. „Wir sind und müssen uns der aktuell immer noch sehr schwierigen Situation nicht nur bewusst sein, sondern damit sehr sorgfältig wie auch verantwortungsbewusst umgehen. Hier sind sich alle Vereine ihrer Vorbildfunktion im Klaren“, sagte er im Anschluss. Die Würzburger trifft der Verzicht auf Stehplatz-Tickets besonders hart. Von den 13 090 Plätzen im Kickers-Stadion am Dallenberg sind lediglich 2882 Sitzplätze und die dürften nach den bislang vorliegenden Konzepten auch nur teilweise verkauft werden. „Wir hoffen in den nächsten zwei Wochen auf ein final abgestimmtes Hygienekonzept. Selbstverständlich stehen wir – nicht erst seit heute - im engen Austausch mit unseren zuständigen Behörden. Wir werden als Verein alles Mögliche und vor allem alles Erlaubte in Bewegung setzen, um die maximal mögliche und gesundheitlich vertretbare Zuschauerzahl am Dallenberg hinzubekommen“, so Sauer. Er selbst sei dafür, Vorsicht walten zu lassen: „Mir ist der Umgang mit der Pandemie da schon ab und an ein bisschen zu locker.“

Der Sportexperte der Union, der CDU-Bundestagsabgeordnete Eberhard Gienger, erklärte gegenüber unserer Redaktion: „Der Fußball kann als Speerspitze für die Normalisierung auch in anderen Sportarten dienen. Die Bundesliga hat einen gangbaren Weg zurück zu einer Art Normalität aufgezeigt, auch wenn die Fans Unannehmlichkeiten und womöglich höhere Kosten in Kauf nehmen müssen.“ Dass es in den Fußballstadien einstweilen keinen Alkohol mehr gibt, sei eine gute Nachricht, so Gienger. „Das könnte einen Weg für die Zukunft darstellen, denn Alkohol spielt auch bei Ausschreitungen oder dem Missbrauch von Pyrotechnik oft eine Rolle.“ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am vergangenen Wochenende angesichts der steigenden Zahl an Neuinfektionen zuvor bezweifelt, dass es weitere Lockerungen geben könne. „Geisterspiele ja – aber Stadien mit 25 000 Zuschauern halte ich für sehr schwer vorstellbar.“

Das Fan-Bündnis „Unsere Kurve“ sieht die Maßnahmen zur möglichen Rückkehr der Fans in die Stadien skeptisch. Falls wieder Zuschauer in die Arenen gelassen werden würden, „würde es eher einem Theaterbesuch ähneln. Mit Fankultur hat das nichts zu tun“, sagte Vorstandsmitglied Jost Peter.

 
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