Seit mittlerweile über drei Jahren bekleidet Marcel Heck nun schon das Co-Traineramt beim ASV Rimpar. Anfangs unter René Grimm, seit zwei Spielzeiten nun unter Harald Funsch. Dabei stand der 29-Jährige stets im Schatten seines „Chefs“. Dabei ist Heck längst mehr als nur Assistent. Unter Funsch ist der gebürtige Würzburger zu einem Partner auf Augenhöhe gereift und arbeitet längst nicht mehr nur zu.
Wenn man Marcel Heck nach den Anfängen seiner Trainerlaufbahn fragt, kommt der frühere Mittelfeldspieler ins Grübeln: „Ich weiß gar nicht mehr so recht, wie damals alles begonnen hat. Ich wurde gefragt, ob ich die U 9 beim Würzburger FV trainiere, in der mein Bruder spielte.“ Damals, das liegt nun mittlerweile 14 Jahre zurück – und Heck leitet immer noch engagiert Mannschaften an. Erst nur im Kleinfeldbereich bei den Blauen, dann später auch auf Großfeld bis zur U 15 im Leistungszentrum, das damals noch an der Mainaustraße beheimatet war. Zudem fungierte er bei den Zellerauern als Jugendkoordinator.
„Nach und nach hineingewachsen“
„Ich bin nach und nach hineingewachsen und habe gemerkt, dass mir das liegt und dass es mir Spaß macht“, erinnert sich Heck, der selbst bei den Blauen in der Bayernliga kickte und später beim ASV Rimpar in der Landesliga. Als dann ein Knorpelschaden und Meniskusriss, die noch immer nachwirken, Heck dazu zwangen, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen, war sein nächster Schritt klar. Zwar hatte der damals 25-Jährige aufgrund des hohen Aufwands seine Trainertätigkeit zwischenzeitlich ruhen lassen, doch es reizte ihn weiterhin. Und als die Anfrage René Grimms – zudem ein guter Freund Hecks – kam, ihm in Rimpar zu assistieren, musste der B-Lizenz-Inhaber nicht lange überlegen: „Er hat mir letztlich die Türe geöffnet. Ich war dem Verein damals schon verbunden und es hat mir Spaß gemacht.“
Allerdings sei der Anfang gar nicht so leicht gewesen. Schließlich trainierte Heck nun seine ehemaligen Mitspieler. Aber das habe dann sehr gut geklappt. Auch zwischen Grimm und Heck waren die Aufgaben klar verteilt. Während Grimm sich um das Organisatorische oder um die Trainingsgestaltung kümmerte, war Heck sozusagen dessen Zuarbeiter. „Ich stand ihm immer beratend zur Seite, wie es ein typischer Co-Trainer eben macht“, beschreibt der 29-Jährige, der in dieser Zeit schon merkte, dass er sich mehr einbringen möchte.
Eine Bitte, der dann nach Grimms Abschied Hecks neuer „Vorgesetzter“ Harald Funsch nachkam. „Intern stehen wir nahezu auf einer Ebene. Im operativen Geschäft mache ich mittlerweile deutlich mehr als früher. Harald übernimmt vornehmlich die strategischen Aufgaben wie Spielergespräche oder -verhandlungen“, freut sich der gelernte Handelsfachwirt über die neue Aufgabenverteilung. Selbst die Spielvorbereitung und die Ansprachen an die Mannschaft übernahm zuletzt Heck. Zudem lässt Funsch seinem „Assistenten“ auch in der Umsetzung neuer Ideen freie Hand, wie der Einführung der Trackticks. Die Spieler tragen einen Bauchgürtel, der alle Bewegungen aufzeichnet. Diese werden hinterher auf einen Datenspeicher übertragen, so dass Heck die Leistung der Seinen analysieren kann.
Videoanalyse in der Kabine
„Damit konnte ich mich verwirklichen. Das ist so etwas wie mein Baby und der subjektive Eindruck wird objektiv belegt oder widerlegt“, sagt der Übungsleiter, der das Werkzeug besonders in Sachen Trainingssteuerung sehr hilfreich findet. Auch in Leistungsgesprächen finden die Daten Anwendung, ebenso wie die Videoanalyse, Hecks zweites Steckenpferd. Dafür montierte der Verein sogar einen Monitor in der Rimparer Kabine, um zu Beginn der Trainingswoche oder in der Spielvorbereitung einzelne Szenen zu besprechen.
Aktuell arbeitet das ASV-Trainerduo noch intensiver mit vorhandenem Bildmaterial. Schließlich ist die Fehlerquote der Blau-Weißen in den vergangenen Wochen deutlich höher als noch in der Vorsaison. Nur vier Punkte hat der ASV auf der Habenseite und bereits neun Gegentreffer kassiert. „Mit drei oder vier Zählern mehr auf dem Konto würde die Welt deutlich anders aussehen“, weiß Heck, der die Seinen – mit Ausnahme der Partie in Lengfeld – nie schlechter sah. Zudem erarbeiten sich die Rimparer deutlich mehr Möglichkeiten als noch im Vorjahr. Nur an der Verwertung hapert es. Ändert sich das, werden die Blau-Weißen zeitnah die nötigen Punkte holen. Am besten schon am Samstag in Schwemmelsbach.