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HANDBALL: ZWEITE BUNDESLIGA MÄNNER
ASV Hamm feiert Steffen Kaufmann für seine Fairness
20170909FSRIMHAM015       -  Der Rimparer Steffen Kaufmann (am Ball) fiel im ersten Heimspiel seiner Wölfe gegen den ASV Hamm-Westfalen (rechts Fabian Huesmann) durch eine faire Geste kurz vor Schluss auf
Foto: Frank Scheuring (foto2press) | Der Rimparer Steffen Kaufmann (am Ball) fiel im ersten Heimspiel seiner Wölfe gegen den ASV Hamm-Westfalen (rechts Fabian Huesmann) durch eine faire Geste kurz vor Schluss auf
Michael Endres
 |  aktualisiert: 22.08.2022 16:37 Uhr

Trotz der 24:25-Heimniederlage von Handball-Zweitligist DJK Rimpar Wölfe am vergangenen Samstag gegen den ASV Hamm-Westfalen wurde ein Akteur der Gastgeber nach der Partie im Internet gefeiert – und zwar von den Gästen. Mit den Worten „Hochachtung, Herr Kaufmann!“ postete der ASV auf seiner Facebook-Seite eine Szene aus dem Spiel, in der Steffen Kaufmann mit seiner Ehrlichkeit in der entscheidenden Schlussphase bewies, dass Fairness auch im Profi- beziehungsweise semiprofessionellen Sportalltag Platz hat und keine Frage der Liga, sondern der Haltung ist.

Die 57. Spielminute war fast abgelaufen, als der Wölfe-Rückraumtorjäger beim Stand von 22:25 seinen Hammer Gegenspieler auswackelte und über Rechtsaußen frei zum Torwurf kam. Hamms Keeper Gregor Lorger parierte. Kaufmann, der für seinen Wurf in den Kreis gesprungen war, traf im Fallen den Ball unabsichtlich mit dem Fuß, dieser rollte daraufhin über die Torlinie. Das Schiedsrichtergespann Alan Schaban und Matthes Westphal wollte den Treffer für Rimpar zunächst zählen, unterbrach dann aber doch die Partie, um sich zu versichern, dass der Ball regelkonform den Weg ins Netz gefunden hatte. Und fragte dafür beim vermeintlichen Torschützen Steffen Kaufmann nach.

Der 24-Jährige gab zu, dass der Ball durch einen Kontakt mit seinem Fuß über die Linie in den ASV-Kasten gerollt war – und erntete dafür viele Sympathien. „In der 57. Spielminute bei einem 22:25 ehrlich sein und sagen: Nein, das Tor darf nicht zählen! #darumliebenwirdensport“, schrieben die Westfalen zudem unter das Video auf Facebook.

Für Kaufmann selbst war es selbstverständlich, auch in so einer Situation ehrlich zu sein. „Ich wurde gefragt und dann habe ich es den Schiedsrichtern gesagt“, kommentiert er ein paar Tage später die Szene, um die er kein großes Aufheben machen will, wenngleich er meint: „In anderen Sportarten ist das nicht gang und gäbe.“ Wer weiß, wie das Duell ausgegangen wäre, hätte das Tor irregulär gezählt. Mutmaßlich unentschieden. Doch manchen zählt Fairness eben mehr als Punkte. Der Dank dafür in diesem Fall waren mehr als 5650 Video-Aufrufe und 120 Likes.

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