An diesem Samstag (15 Uhr) erwartet der zu Hause noch punktlose Würzburger FV (16. Platz/7 Punkte) auf der Sepp-Endres-Sportanlage den auswärts sieglosen ASV Cham (15. Platz/8 Punkte) zum Kellerduell in der Fußball-Bayernliga Nord.
"Wir sollten natürlich und wollen unbedingt gewinnen", sagt FV-Trainer Harald Funsch zur anstehenden Aufgabe. "Das Spiel hat eine gewisse Brisanz. Wir sind keine Phantasten und können alle die Tabelle lesen. Der Abstand zum rettenden Ufer ist aber noch nicht zu groß, es wird keine Vorentscheidung fallen."
Cham tauscht den Trainer aus
Ihren Gegner hatten die Würzburger schon beobachtet, allerdings wurden ihre Erkenntnisse durch den Trainerwechsel in Cham in dieser Woche über den Haufen geworfen: Der Verein trennte sich vom erst zu Saisonbeginn geholten Trainerduo Christian Ranzinger und Josef Holler und setzte den bisherigen Torwarttrainer Stefan Riederer an deren Stelle.
"Wir wissen nicht, was uns jetzt erwartet. Das macht die Aufgabe nicht einfacher, aber so brauchen wir vor diesem Spiel nur auf uns selbst zu schauen", kommentiert Funsch die Veränderung beim Gegner, der seine einzigen zwei Saisonsiege wie Würzburg auch gegen Vatan Spor Aschaffenburg und Seligenporten erzielte, auswärts aber noch auf einen solchen Erfolg wartet.
Im vorherigen Auswärtsspiel seiner Mannschaft beim SC Feucht (0:1) sei trotz der knappen Niederlage "eine deutliche Steigerung" zu sehen gewesen, findet Funsch. Diese Leistung gelte es, gegen den in der Tabelle tiefer stehenden Gegner zu bestätigen: "Cham befindet sich in der gleichen Lage wie wir, die werden nicht vor Selbstvertrauen strotzen."
Seit drei Spielen ohne ein Tor
In den vergangenen Wochen sei es gelungen, die Defensive zu stabilisieren. Die Anzahl der Gegentore habe sich klar verringert. "Dafür gibt's aber keine Punkte", weiß der Trainer und schreitet zur nächsten Baustelle: die Offensive. Das Problem dort: In den vergangenen drei Spielen erzielen die Nullvierer kein Tor. "Das muss jetzt unser nächster Schritt sein: Wie kommen wir zu Toren?"
Gegen die Chamer, die er sehr defensiv erwartet, will Funsch "mit viel Geduld angreifen, ohne dem Gegner ins offene Messer zu rennen". Als Beispiel führt er die Abtswinder an: Sie erzielten am vergangenen Wochenende erst nach 88 Minuten das Siegtor in der Oberpfalz. Mit seiner Erfahrung könnte Stürmer Cristian Dan hier helfen, der zuletzt dreimal nicht in der Anfangsformation stand.
Mehr Stabilität erhalte die Mannschaft, weil Dennie Michel, Moritz Lotzen und David Drösler nach ihren Verletzungen mit einigen Einsätzen inzwischen zu einem Spielrhythmus gefunden hätten. Automatismen im Spiel könnten dagegen aufgrund der ständigen Wechsel nicht entstehen: "Wir müssen jede Woche zwei bis drei Positionen umstellen und dadurch auch unsere Spielidee verändern."
U 19 spielt am Samstag das Stadtderby
Gegen Cham fehlen nun Stefan Wasser und Calvin Gehret, zudem sei ein Einsatz des angeschlagenen Lukas Imgrund fraglich, informiert Funsch über aktuelle Änderungen. Was bedeuten würde, dass er seine Abwehrreihe auf drei Positionen umstellen müsste. Zudem tritt an diesem Samstag (13 Uhr) die U 19 in der Junioren-Bayernliga zum Stadtderby bei den Würzburger Kickers an, sodass er auch hier personell nicht zugreifen möchte.
Ein Mutmacher: Gegen Cham, das nach langen Jahren in der Landesliga die erst zweite Saison in der Bayernliga spielt, gewannen die Zellerauer vor fast genau zwei Jahren ihr Heimspiel.
Zudem ist es das erste Spiel an der Mainaustraße, das der Würzburger FV mit dem – durch die am 17. September beschlossene Fusion mit dem Förderverein – wiedererlangten Zusatz "04" im Vereinsnamen bestreitet.