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WÜRZBURG/BERLIN
Alex King wechselt zu ALBA Berlin
2,01-Meter-Mann Alex King wird nach Exklusiv-Informationen dieser Zeitung überraschend den Arbeitgeber wechseln – von den s. Oliver Baskets Würzburg zu ALBA Berlin.
Wechselt das Wohnzimmer: Würzburgs Kapitän Alex King wird künftig für ALBA Berlin auf Korbjagd gehen.
Foto: Fabian Frühwirth | Wechselt das Wohnzimmer: Würzburgs Kapitän Alex King wird künftig für ALBA Berlin auf Korbjagd gehen.
Von unserem Redaktionsmitglied Fabian Frühwirth
 |  aktualisiert: 22.08.2022 17:04 Uhr

Gewalttätige Zusammenstöße, Verletzte und Tote: Die Bilder aus Ägypten waren bis zum Sturz von Präsident Mohammed Mursi am späten Mittwochabend beängstigend, die blutigen Unruhen brutal. Von all dem hat Alex King nicht viel mitbekommen in der Hafenstadt Safaga, seinem Urlaubsort am Roten Meer mit den schwarzen Sandstränden gut 500 Kilometer südöstlich der Millionenmetropole Kairo. „Urlaub“, sagt der deutsche Basketball-Nationalspieler, „war das aber trotzdem keiner“. Viel sagt er nicht über die Tage in der Sonne mit seiner Verlobten Agata, nur so viel, dass er eigentlich „ständig telefoniert“ habe, „und es mir dabei nicht wirklich gut ging“. Er dürfte vor allem viel über die nahe Zukunft mit seinem Agenten Patrick King gesprochen haben.

2,01-Meter-Mann Alex King wird nach Exklusiv-Informationen dieser Zeitung überraschend den Arbeitgeber innerhalb der Basketball-Bundesliga wechseln – von den s. Oliver Baskets Würzburg zu ALBA Berlin, was einem Donnerhall gleichkommt. Schließlich besitzt der jüngst erst in den erweiterten Kader der deutschen A-Nationalmannschaft berufene Ansbacher seit 12. Dezember vergangenen Jahres in Würzburg einen Kontrakt, dessen Laufzeit bis 2016 festgeschrieben ist. An Kings Abschied von den s. Oliver Baskets in die Hauptstadt dürfte das nichts ändern, ins Vertragswerk hat sich der Flügelspieler eine Hintertür einbauen lassen: Sollte ein Klub das Würzburger Gehalt des Baskets-Kapitäns signifikant überbieten, so die Ausstiegsklausel, könne King gegen eine Ablöse, deren Höhe nicht bekannt ist, gehen.

Wechsel-Poker endet am Freitag

ALBA Berlin hat dies offenkundig getan, bis zu diesem Freitagabend hätten die Würzburger im Personal-Poker formell noch die Chance, finanziell nachzulegen. „So bitter das für uns auch ist, aber was nutzt es, einen Spieler mit der Brechstange zu halten, der woanders hin möchte und dort die Chance seines Lebens wittert?“, sagt Baskets-Geschäftsführer Steffen Liebler und schiebt im gleichen Atemzug hinterher, dass „es finanziell auch noch ein enormer Kraftakt für uns wäre“. Was nur so zu deuten ist, dass die Albatrosse eine ordentliche Schippe aufs Würzburger Salär draufgelegt haben. „Alex hat Würzburg und speziell Marcel Schröder einiges zu verdanken, was seine sportliche Entwicklung anbetrifft. Als er aus Bonn zu uns gekommen ist, war er ein Zehn-Minuten-Spieler, jetzt geht er als Bundesliga-Allstar und Nationalspieler“, sagt Liebler: „Unser Handlungsspielraum ist trotzdem eng – und die Entscheidung bei Alex soweit gereift, dass wir da nichts mehr machen können.“

In der Hauptstadt soll King einen Dreijahresvertrag angeboten bekommen haben. Bestätigt ist das nicht. Aus Berlin gab es auf Anfrage am Donnerstag keine Stellungnahme – und auch King wollte sich zu dem Transfer nicht weitergehend äußern: „Bevor ich überhaupt etwas in der Öffentlichkeit sage, möchte ich ein persönliches Gespräch mit Steffen Liebler, Trainer Marcel Schröder und Jochen Bähr, um meine Sicht der Dinge zu schildern.“ Dieses Treffen, so bestätigt Liebler, ist für diesen Freitagmittag anberaumt: „Dass es Alex bei alledem nicht gut geht, ist nachvollziehbar. Er war ja immer einer, der abseits des Basketballs auch die menschliche Komponente bei uns hier in Würzburg geschätzt und selbst vorgelebt hat.“ Es dürfte bei dem Treffen neben dem persönlichen Austausch auch noch um ein paar Details eines Auflösungsvertrages gehen. Formalien. Der Weggang ist besiegelt. Liebler beziffert die Wahrscheinlichkeit „bei nahezu 100 Prozent“. Der Kontrakt mit ALBA bedarf also nur noch einer Unterschrift von Alex King. Das dürfte schon am Montag passieren, wenn der Flügelspieler für zehn Tage beim Lehrgang der Nationalmannschaft in der Sportschule Kienbaum ist. Das Bundesleistungszentrum in Grünheide liegt 35 Kilometer östlich von Berlin.

Ersatz für King ist gefunden

Mit dieser Entwicklung sind die Würzburger Verantwortlichen seit ein paar Tagen vertraut und seither auf Suche nach einem Ersatz. „Das nicht zu tun, wäre töricht gewesen, zumal viele deutsche Spieler nicht auf dem Markt sind“, sagt Liebler und geht davon aus, „dass wir in Kürze auch Vollzug melden können. Wir sind uns einig und warten auf die Unterschrift. Das geht jetzt ganz schnell.“ Um welchen Ersatz es sich handelt, ist Geheimsache: „Schließlich befinden wir uns gerade bei Alex in einer Phase, von der wir bis zuletzt nicht geglaubt haben, dass die überhaupt eintreten könnte.“

 
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