Zwei Abtswinder Spieler, deren Vorname sich vom lateinischen Wort mit der Bedeutung "glücklich, erfolgreich" ableitet, haben die Schlussphase der Bayernliga-Partie zwischen dem TSV Abtswind und SC Eltersdorf geprägt. Auf dem Abtswinder Kunstrasenplatz setzten sich die Gastgeber in dieser mit 2:1 (1:0) durch. Der eine Felix schoss den TSV zum Sieg, dem dritten in Folge, der andere Felix hielt diesen fest.
Bis auf eine Änderung vertraute TSV-Trainer Claudiu Bozesan jener Anfangself, wie er sie auch im vorherigen Auswärtsspiel in Neudrossenfeld (2:1) aufgeboten hatte. Kapitän Max Wolf kehrte in die Startformation zurück, begleitete aber die linke Position in der Abwehrviererkette, da sich Pascal Henninger und Max Hillenbrand zuletzt zweimal als Innenverteidiger empfohlen hatten.
Abtswind kommt gut ins Spiel und hat zwei frühe Chancen
Die Abtswinder legten munter los, hatten durch Tom Bretorius (4.) und Adrian Dußler (6.) zwei aussichtsreiche Gelegenheiten, die beide über den auf der linken Seite offensiven Max Wolf eingeleitet worden waren. Bretorius scheiterte an Eltersdorfs Torhüter Oleksandr Churilov, Dußler verfehlte das Tor nur knapp. "Wir sind schlecht ins Spiel gekommen", gestand SC-Trainer Bernd Eigner, dessen Mannschaft vor einem zuletzt spielfreien Wochenende zweimal nicht gewonnen hatte.
Auf der Gegenseite streckte sich TSV-Torhüter Felix Reusch erfolgreich nach dem Heber von Sam Zander, der frei vor dem Abtswinder Tor aufgetaucht war (8.). Die Eltersdorfer, von Bozesan im Vorfeld dieser Partie als "spielerisch bester Gegner" geadelt, schienen den Vorschusslorbeeren auch gerecht werden zu wollen und rissen das Spielgeschehen an sich.
Nachdem Alexander Piller in den Lauf von Patrick Ort gepasst hatte, parierte Reusch dessen Schuss zur Ecke (25.). Tobias Herzners Eckball landete am langen Pfosten bei Manuel Stark, dessen Schuss aus spitzem Winkel nur das Außengestänge traf (28.). Zwischen beiden Aktionen war Churilov gefordert und wischte Dußlers Flanke mit dem Handschuh über die Latte (27.). Auch Bretorius hatte erneut die Abtswinder Führung auf dem Fuß, schoss aber Churilov an (35.).
Eigner vergleicht Eltersdorf mit der Nationalmannschaft
Die Abtswinder belohnten sich für ihren couragierten Auftritt noch vor der Halbzeit mit einem über mehrere Stationen sehenswert herausgespielten Tor, das die aufgerückten Eltersdorfer nicht mehr verteidigen konnten. Bretorius, angespielt von Dußler, legte von links in die Mitte zu Hümmer, der den Ball ins leere Tor schob (38.). "Überragend herausgespielt", fand Bozesan, während Eigner kritisierte: "Wir haben am Anfang herzlos, leidenschaftslos gespielt. Das hat mich an die Nationalmannschaft erinnert. Davon war ich maßlos enttäuscht."
So aktionsreich wie es bis zum Seitenwechsel war, wurde es danach erst wieder in der Schlussphase. Zuvor hatten die Gäste durch Yannik Jassmann ausgeglichen, was, nach Spielanteilen bewertet, angemessen war (66.). "Wir haben nach der Halbzeit das Spiel bestimmt und folgerichtig das 1:1 erzielt", fand Eigner. "Wir haben nur reagiert statt zu agieren", fügte Bozesan hinzu.
Abtswinds erste Torchance in der zweiten Halbzeit ergab sich erst nach Anbruch der Schlussphase, als der eingewechselte Felix Schmitt mit seinem von Churilov parierten Schuss einen Eckball herausholte (84.). Der TSV schien sich für die letzten Minuten noch mal einiges vorgenommen zu haben, drängte mehr nach vorne und krönte das mutige Auftreten mit der Führung: Felix Schmitt köpfte einen von Max Wolf in den Strafraum gebrachten Freistoß zum 2:1 ins Tor (90.+1).
Elfmeter in der Nachspielzeit sorgt für Aufruhr auf dem Platz
"Ich freue mich riesig für ihn. Er hat fast ein Jahr kein Fußball gespielt, hat sehr viel Talent, ist ein Rohdiamant", sagte Claudiu Bozesan über den Torschützen, der, bevor er in Abtswind anheuerte, im Nachwuchs der Würzburger Kickers gespielt hatte. Unmittelbar danach ging Eltersdorfs Alexander Piller nach einem Zweikampf mit Niclas Staudt im Strafraum zu Boden (Bozesan: "Clever gemacht, das war kein Elfmeter"), der Schiedsrichter deutete trotz Abtswinder Aufruhr auf den Punkt. Yannik Jassmann trat an, doch scheiterte an Felix Reusch (90.+3).
Entsprechend gefeiert wurde der "Matchwinner" nach Abpfiff von seinen Mitspielern. "Die Mannschaft hat um jeden Zentimeter gekämpft, wir haben alles rausgehauen. Wir wollen das Spiel letztlich mehr gewinnen, als der Gegner dies wollte", sagte Bozesan. Auch Eigner sah das so: "Wir haben die Bedingungen hier nicht angenommen. Wir haben 30 Minuten gut gespielt, ansonsten waren wir zu passiv. Deshalb ist der Abtswinder Erfolg für mich folgerichtig."
Mit seinem dritten Sieg in Serie klettert der TSV Abtswind in der Tabelle der Fußball-Bayernliga Nord auf Platz zehn, während Eltersdorf hinter Eichstätt (2:2 in Erlangen) und Hankofen (2:4 in Cham) an dritter Stelle bleibt. Angesetzt ist in diesem Jahr noch ein Bayernliga-Spieltag – für Abtswind am nächsten Sonntag, 3. Dezember, mit einem Auswärtsspiel in Ammerthal.
Die Statistik des Spiels
TSV Abtswind – SC Eltersdorf 2:1 (1:0).