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Fußball: Regionalliga Bayern
6:0: Die Würzburger Kickers schießen sich den Frust von der Seele
Der erste Regionalliga-Sieg dieser Saison fällt deutlich aus. Gegen einen schwachen FC Pipinsried sorgen die Würzburger Kickers schnell für klare Verhältnisse.
Jubel, Trubel, Heiterkeit. Die Würzburger Kickers feiern mit dem 6:0 gegen den FC Pipinsried den ersten Regionalliga-Dreier der Saison
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Jubel, Trubel, Heiterkeit. Die Würzburger Kickers feiern mit dem 6:0 gegen den FC Pipinsried den ersten Regionalliga-Dreier der Saison
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 19.02.2024 19:10 Uhr

Darauf haben die Fans am Dallenberg lange warten müssen: Tricks, Tore, Spektakel. Die Würzburger Kickers haben sich am Freitagabend gegen den FC Pipinsried aber mal so richtig den Frust von der Seele geschossen und nach zwei unbefriedigenden Auftritten zum Liga-Auftakt gegen Aufsteiger Hankofen-Hailing (1:1) und bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg (0:2) die Grundlage für einen nachhaltigen Stimmungsumschwung geschaffen. "Das war eine rundherum gute Leistung. Das freut mich für meine Spieler, aber auch für alle die im Stadion waren. Die Fans haben uns schon in den ersten Spielen fantastisch unterstützt", so Kickers-Trainer Marco Wildersinn.

Die Kickers-Verantwortlichen hatten in den letzten Tagen immer wieder um Geduld mit der neu zusammengestellten Mannschaft gebeten. Am Freitagabend durfte man das auch wörtlich nehmen. Um 18.30 Uhr hätte die Partie gegen den nach wie vor punktlosen FC Pipinsried eigentlich starten sollen. Bis Schiedsrichter Thomas Stein (Homburg) die Begegnung dann aber tatsächlich anpfiff, war es kurz vor halb Acht.

Die Gäste, die sich am Mittag mit mehreren Kleinbussen auf den Weg von Oberbayern nach Unterfranken gemacht hatten, steckten fest im Stau auf der A3. Als es dann mit fast einstündiger Verspätung im Flutlichtschein am Dallenberg endlich zur Sache ging, waren die Kickers sofort auf der Überholspur. Und die Gäste schienen vom Beginn an den falschen Sprit im Tank zu haben. Zu tief war die Leistungskluft zwischen beiden Teams. Die Kickers waren in allen Belangen das deutlich überlegene Team gegen einen Rivalen, der in den ersten Minuten der Partie überhaupt nicht zu wissen schien, wo hinten und vorne ist.

Der dritte Streich: Benyas Junge-Abiol bezwingt Pipinsrieds Torhüter Felix Thiel.
Foto: Foto2press/Frank Scheuring | Der dritte Streich: Benyas Junge-Abiol bezwingt Pipinsrieds Torhüter Felix Thiel.

Es dauerte keine drei Minuten, bis der erstaunlich ungedeckte Daniel Hägele den Ball nach einer Ecke von Dardan Karimani am langen Pfosten über die Linie drücken konnte. Eine für die erste Spielhälfte charakteristische Situation: Allzu schwer machte Pipinsried den Kickers die Sache nicht. Den folgenden Torreigen nur mit den Schwächen der Gäste zu begründen, würde der Leistung der Rothosen aber auch nicht gerecht. So waren die Kickers bislang in dieser Saison selten so gefährlich bei Standardsituationen wie bei den von Karimani getretenen Eckbällen an diesem Abend. Der für Dominik Meisel ins Mittelfeld gerückte Neuzugang war einer der besten Würzburger.

Und wenn's halt mal läuft, dann läuft's eben. Die Kickers nutzten die Zurückhaltung der Gäste in der Zweikampfführung gnadenlos aus und zeigten speziell in der Startphase, welch spielerisches Potenzial in der Mannschaft offenbar schlummert. Maximilian Zaiser erzielte mit feiner Schusstechnik das 2:0 (6.). Benyas Junge-Abiol erhöhte von Sané bedient auf 3:0 (11.). Dann vollendete Sané, nachdem er sich auf engem Raum im Strafraum durchgespielt hatte zum 4:0 (14.). Nach nur einer Viertelstunde war die Partie gelaufen. 

Beim ersten Saisonsieg zeigte sich, auch wenn sich in der Folge Pipinsried - auch durch zwei Auswechslungen - etwas fangen konnte, ein echter Klassenunterschied. Die Kickers, bei denen Trainer Marco Wildersinn neben Karamani mit Tim Littmann und Benjika Caciel im Vergleich zur Niederlage in Nürnberg zwei weitere Neue in die Startelf beordert hatte, diktierten auch in der Folge das Tempo der Partie. "Wir wollten auch mit der Aufstellung dokumentieren, dass wir die Sache offensiv angehen wollen", so Wildersinn. Ein Plan der aufging. Das 5:0 fiel erneut nach einer Ecke von Karimani durch ein Eigentor von Gäste-Akteur Marvin Jike. Den sechsten Treffer besorgte Karimani in der zweiten Halbzeit dann höchstselbst (59.).

Wildersinn nutzte die Chance, Dinge auszuprobieren und fleißig durchzutauschen. Dass der Spielfluss ob dieser Wechselspiele etwas verloren ging und die Partie über weite Strecken der zweiten Hälfte dahinplätscherte, war an diesem Abend dann auch nicht mehr von großem Belang. Auch für Trainer Wildersinn: "Uns ging es darum, die Kontrolle über das Spiel zu behalten." Das gelang mit Leichtigkeit. Die Fans feierten den so sehnlichst erwarteten ersten Heimsieg dieser Saison. Übrigens den höchsten Ligasieg seit dem 3. Februar 2020. Damals gewannen die Kickers, beim ersten Einsatz von Saliou Sané im Kickers-Trikot, mit 6:0 in Großaspach. Es war im dritten Anlauf der erste Dreier in einer denkwürdigen Drittliga-Rückrunde, an deren Ende der Aufstieg stand. "Die Erleichterung ist heute groß", sagte Wildersinn: "Aber ich bitte weiterhin um Geduld. Wir werden weiter um jeden Punkt hart kämpfen müssen. Es wird auch Spiele geben, in denen nicht alles funktioniert so wie heute in den ersten 15 Minuten."

Würzburg: Richter - Littmann, Wegmann, Hägele, Kurzweg - Karimani (81. Montcheu), Zaiser (69. Müller), Franjic (58. Aksu) - Junge-Abiol, Sané (59. Helmer), Caciel (58. Meisel).

Pipinsried: Thiel - Greifenegger (32. Ricter), Lobenhofer, Mwarome, Keßler (32. Kikuchi)- Agbowo, Pigl, Jelisic Dzemailji - Yilmaz (81. Milican), Jike.

Tore: 1:0 Hägele (3.), 2:0 Zaiser (6.), 3:0 Junge-Abiol (11.), 4:0 Sané (14.), 5:0 Jike (35., Eigentor), 6:0 Karimani (59.).

Schiedsrichter: Stein (Homburg).

Zuschauende: 1936.

 
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  • B. B.
    Hallo Sepele, Helmer wurde für Sane eingewechselt, also war wieder nur ein Stürmer auf dem Feld. Ich habe nur angemerkt, dass man es auch ab der 46. Minute mal mit Beiden ausprobieren hätte können. Am Dienstag in Eichstätt wird der Trainer diese Variante bestimmt nicht probieren. Man darf nicht nur "oberflächlich" den hohen Sieg gegen einen sehr schwachen Gegner sehen. Nach den Spielen in Eichstätt und gegen Ansbach wissen alle mehr?! schwachen Gegner sehen
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  • P. L.
    @ ciacomo...es ist schon erstaunlich dass so ein fußballerisches Schwergewicht wie Hankofen einen " der Club is ä Depp" Verein mit 2:0 schlagen konnte ... Ironie an.
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  • I. S.
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  • U. A.
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  • H. M.
    Es ist schon erstaunlich, dass die Kickers gegen so ein fußballerisches Schwergewicht wie Pipinsried einen so deutlichen Sieg einfahren konnten. Ironie aus!
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  • S. B.
    Mental noch in liga 2 hängen geblieben? Guten Morgen! Auch in dieser Liga muss man die Gegner ernst nehmen um zu bestehen.
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  • B. B.
    Das 6:0 tut den Kickers für ihr Selbstbewusstsein und ihr "Seelenleben" bestimmt gut, aber man sollte diesen Sieg trotzdem nicht zu hoch hängen! Ich denke, dass Pipinsried ohne eintretende Wunder ein sicherer Abstiegskandidat in der Regionalliga ist?! Da hätte der Trainer nach einem 5:0 Halbzeitstand auch mal die 2. Hälfte mit Sane und Helmer riskieren können?! Aber Wildersinn ist einer der modernen Rasenschachtrainer, die nur in gewissen Systemen spielen können! Mal etwas zu riskieren um gefahrlos zu schauen, ob es auch anders geht, liegt nicht in seiner Trainer-DNA! Man kann einem Talent wie Helmer, der in der Vorbereitung überzeugt hat, auch das Selbstvertrauen rauben oder ankratzen! Aber wir werden ja in den nächsten Spielen -wenn die Gegner deutlich stärker sind - merken, ob unsere Zuversicht eine Chance haben wird?!
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  • S. B.
    Helmet wurde doch eingewechselt, was ist ihr Punkt?
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  • U. A.
    Glückwunsch! Drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt.
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  • A. H.
    2000 Zuschauer gegen so ne No-name-Truppe -da wern se gucke mit ihrene blaue und grüne Leible....
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  • R. S.
    Ja man braucht halt Zeit und das war ein sehr gutes Spiel der Kickers Möchte auch niemanden herausheben Der Kapitano ging voran und alle maschierten mit Super Leistung Darauf kann man aufbauen Weiterhin alles gute und Auf gehts Kickers
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  • J. Z.
    Das war richtig guter Fussball der Kickers. Das könnte heute die Initialzündung für diese Saison. Es wäre den Kickers zu gönnen und den zahlreichen Fans. Wieder 2000 Zuschauer. Denke die Kickers können bei entsprechender Leistung durchaus 3000-4000 Zuschauer in der RL an den Dallenberg locken.
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  • U. A.
    Hoffentlich passen die alle ins Stadion. Nicht dass die Heidingsfelder ein neues brauchen,
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  • M. B.
    .... wenn Du ( ja hoffentlich ) nid kommst, basst scho einer mehr nei ! .....
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  • A. H.
    Die Heidingsfelder haben - übrigens an den Herieden, nicht am Dallenberg - ihr Stadion, das diesen Namen verdient und nicht so nen notigen und beschränkten Acker, wie die Zellerauer. Obwohl, für die Dörferliga langt der ja auch....
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